Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer

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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer

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Gibt es irgendeinen Grund dafür, gegen uns zu kämpfen?“ 13 Die Antwort war: „Ja, den gibt es. Die Israeliten haben mir mein Land geklaut! Als sie aus Ägypten hierher gekommen sind, haben sie sich das ganze Gebiet zwischen dem Arnon- und dem Jabbokfluss und im Westen bis zum Jordanfluss unter den Nagel gerissen. Das will ich alles, möglichst ohne viel Stress, zurückhaben!“ 14 Jiftach antwortete mit einem Brief an den Präsidenten der Ammoniter. 15 Da stand drin: „Sehr geehrter Herr Präsident, die Israeliten haben das Land von den Moabitern und Ammonitern nicht geklaut. 16 Als sie aus Ägypten abgehauen waren, zogen sie durch die Wüste bis zu diesem Schilfmeer. Von dort kamen sie nach Kadesch. 17 Dann haben sie eine Nachricht an den Präsidenten von Edom geschickt mit der Bitte, eine Durchreisegenehmigung zu erhalten. Leider wurde dieser Antrag abgelehnt. Genau dasselbe ist uns auch mit dem Präsidenten von Moab passiert. Darum blieben die Israeliten erst mal in Kadesch. 18 Einige Zeit später zogen sie durch die Wüste und machten dann einen riesen Umweg um das Gebiet der Edomiter und Moabiter herum. Schließlich kamen sie in das Gebiet, was östlich von Moab liegt, und bauten ihr Zeltlager an der Landesgrenze beim Arnonfluss auf. Dabei sind sie die ganze Zeit nicht einen Millimeter über die Grenze gelatscht. 19 Dann schickten sie auch zum Präsidenten Sihon einen Antrag, der in der Zeit in Heschbon seinen Regierungssitz hatte. ‚Wir bitten um Durchreiseerlaubnis!‘, stand da drin. 20 Aber Sihon vertraute den Israeliten nicht wirklich. Darum machte er sein ganzes Heer startklar, um gegen Israel in den Krieg zu ziehen. Er brachte seine Truppen bei Jahaz zusammen und startete von dort aus einen Angriff auf die Israeliten. 21 Der Gott von Israel sorgte aber dafür, dass alle Soldaten von Sihon getötet wurden. Auf die Art gewann Israel diesen Krieg und nahm das ganze Land ein, in dem die Ammoniter gelebt hatten. 22 Vom Fluss Arnon bis zum Jabbokfluss, von der Wüste bis an den Jordan, alles gehörte jetzt ihnen. 23 Also, mal im Ernst: Gott, der Chef von Israel, hat den Ammoritern durch seine Leute eine so derbe Niederlage beigebracht – und jetzt kommen Sie an und wollen es zurückhaben? 24 Wenn Ihr Möchtegern-Gott Kemosch mal so was für Sie gebracht hätte, wie würden Sie damit umgehen? Wäre es nicht total okay für Sie, dieses Land ab dann als Ihr Eigentum anzusehen? Genau so geht es uns, denn unser Gott hat hier für uns genau dasselbe gemacht. 25 Überlegen Sie mal, glauben Sie wirklich, dass Sie besser sind als dieser Balak, der Sohn von Zippor, der Präsident von den Moabitern? Oder glauben Sie vielleicht, Sie sind ‚Mr. Richtig-Wichtig‘ oder jedenfalls wichtiger als Balak? Der hatte auch nie einen Krieg gegen uns angezettelt, um uns aus unserem Gebiet rauszuschmeißen! 26 Die Israeliten wohnen jetzt schon 300 Jahre in Heschbon, in Aroer und in den Orten, die da drum rum liegen. Auch in den Städten am Arnonfluss wohnen sie schon so lange. Warum habt Ihr uns das Land in der Zeit nicht wieder weggenommen? 27 Also, ich kann echt nicht sehen, dass ich irgendwas gegen Sie verbrochen haben sollte. Aber wenn Sie jetzt hier gegen mich einen Krieg anzetteln, liegen Sie total daneben. Gott soll entscheiden. Er ist der Richter, er soll den Streit zwischen den Ammonitern und Israeliten klären!“

      Jiftach schwört

      28 Der Präsident der Ammoniter war aber wild entschlossen, diesen Krieg zu führen. Auch der Brief konnte ihn davon nicht abbringen. 29 Plötzlich kriegte Jiftach voll die Kraft von Gott. Er ging los und wanderte durch das ganze Gebiet von Gilead und Manasse. Irgendwann zog es ihn wieder zurück zur Stadt Mizpa in Gilead. So machte er sich startklar, für den Krieg gegen die Ammoniter. 30 Jiftach bot Gott dann einen Deal an. Er sagte zu ihm: „Wenn du dafür sorgst, dass ich gegen die Ammoniter gewinne 31 und ich heil und gesund wieder nach Hause komme, dann schenke ich dir denjenigen, der als Erstes aus unserer Haustür rauskommt. Den werde ich dann auf deinem Opfertisch, deinem Altar, als Abfackelopfer für dich verbrennen.“ 32 Jiftach zog dann in den Krieg gegen die Ammoniter. Gott half ihm dabei und sorgte dafür, dass Jiftach die Kontrolle über die feindliche Armee bekam. 33 Er brachte denen eine richtig derbe Niederlage bei. Er zockte sich das ganze Gebiet von Aroer bis nach Minnit und Abel-Keramim. Insgesamt gehörten dazu auch 20 Städte. So mussten die Ammoniter den Leuten von Israel am Ende sogar die Füße küssen. 34 Dann ging Jiftach wieder nach Hause. Als er dort war, kam seine Tochter ihm als Erstes entgegen. Sie sprang aus dem Haus und tanzte ihm, mit einer Gitarre in der Hand, entgegen. Sie war seine einzige Tochter. 35 Als die Tür aufging und ausgerechnet sie dort rauskam, zerriss es Jiftach förmlich das Herz, und er fing voll an zu weinen. „Nein! Meine Tochter! Warum ausgerechnet du? Nein, das darf nicht wahr sein! Ich will das nicht! Ich hab Gott doch was versprochen, das kann ich nicht mehr zurücknehmen! Nein!“ 36 „Papa“, sagte sie „wenn du Gott was versprochen hast, dann musst du dich auch daran halten. Gott hat dir ja schließlich auch im Krieg gegen die Ammoniter geholfen.“ 37 Dann sagte sie noch zu ihm: „Aber eine Bitte hab ich trotzdem noch: Ich würde gerne noch zwei Monate am Leben bleiben. Dann kann ich mich dort drüben auf diesem Berg mit meinen Freundinnen treffen, und wir können gemeinsam darüber weinen, dass ich vor meinem Tod nicht die Chance hatte zu heiraten.“ 38 „Ja klar, geh nur!“, sagte ihr Jiftach. Er gab ihr die zwei Monate Schonfrist, wo sie mit ihren Freundinnen abdampfte und sich mit denen auf einem Berg traf, um gemeinsam zu weinen. 39 Dann waren die zwei Monate rum, und sie ging wieder zu ihrem Vater zurück. Er zog das dann durch, was er Gott versprochen hatte. Als sie starb, hatte sie noch keinen Sex gehabt und war noch Jungfrau. Von dieser Geschichte kommt der Feiertag her, 40 an dem sich einmal im Jahr junge Frauen treffen und irgendwo draußen vier Tage so eine Trauersession haben, wo man wegen der Tochter von Jifach aus Gilead weint.

      Jiftach besiegt den Familienstamm Efraim

      12 Ri 1 Die Soldaten von Efraim sammelten sich und zogen nach Zafon. Dort gab es ein Treffen mit Jiftach, weil sie sich bei ihm beschweren wollten. „Warum hast du uns nicht dazugeholt, als du gegen die Ammoniter gekämpft hast, he? Wir fackeln dein Haus ab, wenn du so was bringst, klar?!“ 2 „Mann Leute, entspannt euch!“, antwortete Jiftach. „Wir hatten hier gerade einen voll heftigen Kampf am Start, der zwischen den Ammonitern und mir abgegangen ist. Ich hab euch ja ne Mail geschickt, aber ihr habt nullstens reagiert und mir nicht geholfen. 3 Als für mich klar war, dass von euch keine Hilfe zu erwarten ist, musste ich eine eigene Entscheidung treffen. Gott hat mir aber echt geholfen, und ich hab die Ammoniter besiegt. Was ist los mit euch? Warum bedroht ihr mich jetzt?“ 4 Jiftach zog ab und rief seine Männer zusammen, die in Gilead stationiert waren. Sie erklärten den Leuten von Efraim den Krieg, kämpften und besiegten sie. Was sie voll motiviert hatte, waren die Sprüche, die die Efraimiter vom Stapel ließen. Zum Beispiel hatten die immer gesagt: „Ihr seid doch nur billige Kopien von Efraim! Und euer Land liegt ja auch mitten in dem Gebiet von Efraim und Manasse!“ 5 Die Soldaten von Gilead besetzten die Grenze nach Efraim, die am Jordan langging. Wenn ein Typ aus Efraim auf der Flucht die Grenze überqueren wollte, wurde er gefragt: „Kommst du aus Efraim?“ Wenn die Antwort „Nein“ war, 6 musste er den Spruch aufsagen: „Fischers Fritze fischt frische Fische.“ Wenn er dann sagte „Fitherth Frithe fitht frithe Fithe“, war klar, dass er aus Efraim kam, denn die lispelten dort alle wie blöd. Der wurde dann sofort umgebracht. Auf die Art wurden damals allein an der Jordangrenze 42000 Soldaten aus Efraim getötet. 7 Sechs Jahre lang war Jiftach der Richter von Israel. Er wurde nach seinem Tod in einem Grab in Gilead beerdigt.

      Die Richtertypen Ibzan, Elon und Abdon

      8 Der Nachfolger von Jiftach war Ibzan, der aus Betlehem stammte. 9 Ibzan hatte dreißig Söhne und dreißig Töchter. Seine Töchter wurden alle an Männer verheiratet, die nicht aus dem Land stammten. Auch für seine dreißig Söhne wurden Frauen organisiert, die von außerhalb kamen. Er war sieben Jahre lang der Richter von Israel. 10 Als er starb, wurde er in Bethlehem beerdigt. 11 Dann kam die Zeit von Elon, der aus dem Familienstamm Sebulon stammte. Er hatte zehn Jahre das Sagen über Israel. 12 Als er tot war, wurde er in Ajalon im Gebiet von Sebulon begraben. 13 Der Nachfolger von Ajalon hieß Abdon. Er kam aus der Familie von Hillel, die aus Piraton stammte. 14 Abdon hatte vierzig Söhne und dreißig Enkelkinder. Alle

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