Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer

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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer

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Hand fressen. Und dann quetsch ihn aus, woher er seine Kraft bekommt. Krieg raus, was man tun muss, um ihn fertigzumachen. Wir wollen ihn unbedingt verhaften. Wenn du uns dabei hilfst, bekommst du von jedem von uns 70000 Euro.“ Delila war einverstanden. 6 Als Simson mal wieder bei ihr im Bett war, meinte sie nach dem Sex zu ihm: „Schatz, ich hab mal ne Frage: Woher kommt das eigentlich, dass du so stark bist? Gibt es eigentlich irgendein Mittel, damit du wehrlos wirst, dass man dir Handschellen anlegen und dich abführen könnte?“ 7 „Klar“, antwortete Simson. „Wenn man mich mit neuen Nylonstrümpfen fesselt, hab ich keine Chance. Dann bin ich genauso schwach wie jeder andere Popel.“ 8 Am nächsten Tag schickten ihr die Chefs der Philister ein paar neue Nylonstrümpfe, und in der Nacht fesselte sie Simson damit im Schlaf. 9 Ein paar Männer hatten sich dabei in ihrem Keller versteckt und warteten nur da drauf, Simson abzuführen. Nachdem sie ihn gefesselt hatte, schrie sie laut: „Achtung, Simson! Die Philister sind da!“ Simson sprang explosionsartig vom Bett auf und zerriss die Nylonstrümpfe wie ein Stück feuchtes Klopapier. Simson hatte eben doch nicht wirklich verraten, woher seine Kraft kam. 10 Delila machte einen auf enttäuscht. „Du hast mich nur vollgelabert! Du hast mich verarscht! Du hast mir nicht die Wahrheit gesagt!“, weinte sie rum. „Jetzt sag mir konkret, wie man dich so fesseln kann, dass du dich nicht wehren kannst, Mann!“ 11 „Na gut, ich verrat es dir“, antwortete Simson. „Du musst ganz neue Handschellen nehmen, die frisch aus der Fabrik kommen. Wenn man mir die anlegt, verliere ich meine Kraft. Dann bin ich genauso schwach wie jeder Normalo.“ 12 Delia kaufte sich sofort ein paar ganz neue Handschellen. Nachts fesselte sie ihn damit ans Bett. Wieder lagen ein paar von den Männern bei ihr im Keller auf der Lauer. Morgens schrie sie plötzlich wieder ganz laut: „Simson! Die Philister sind da!“ Er sprang von seinem Bett auf, nahm das halbe Bett dabei gleich mit und zerfetzte die Handschellen mit einer Bewegung. 13 Delia war jetzt richtig angepisst. „Du hast mich verarscht! Du hast mich angelogen!“, schrie sie ihn an. „Jetzt sag mir endlich, wie man dich festnehmen kann!“ – „Also, das ist so“, sagte Simson. „Wenn man sieben von meinen Dreadlocks an die Beine von einem Bett bindet, bin ich wehrlos.“ Simson hatte nämlich voll die langen Dreads auf dem Kopf. 14 In der nächsten Nacht band sie sieben von seinen Dreadlocks an einem Bein vom Bett fest. Als sie fertig war, schrie sie wieder los: „Simson! Die Philister sind da!“ Simson erschreckte sich voll, sprang aus dem Bett raus und riss das ganze Teil gleich mit sich, inklusive des Rahmens.

      Simson erzählt Delila sein Geheimnis

      15 „Du liebst mich gar nicht wirklich! Du vertraust mir null. Dreimal hintereinander hast du mich jetzt voll verarscht und mir nicht gesagt, woher deine Kraft kommt!“ 16 Sie nervte jeden Tag rum, laberte Simson ständig zu, dass er sie nicht wirklich liebt und so. Das ging ihm so sehr auf die Nerven, dass Simson schon fast Selbstmordgedanken hatte. 17 Irgendwann wurde er weich und erzählte ihr sein Geheimnis. „Okay, also hör zu: Der Grund, warum ich so stark bin, sind meine langen Haare. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie beim Friseur. Seit meiner Geburt gehöre ich zu meinem Gott, ganz radikal, ich bin ihm ganz und total übergeben worden. Wenn man mir die Haare abrasiert, verliere ich aber meine Kraft. Dann bin ich genauso schwach wie jeder normale Mensch. So ist das. Jetzt lass mich endlich in Ruhe.“ 18 Delila merkte, dass er ihr diesmal wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Das war kein Spruch oder so. Sie schrieb eine Nachricht an die Chefs von den Philistern: „Probiert es heute noch mal! Er hat mir sein Geheimnis verraten!“ Die Männer kamen vorbei und brachten auch den Scheck gleich mit. 19 Als die beiden im Bett lagen, ließ Delila Simson nach dem Sex auf ihrem Busen langsam einpennen. Dann schickte sie eine SMS an einen der Männer, er sollte mal mit einer Schere vorbeikommen. Sie schnitt ihm dann sieben von seinen Dreads ab. Jetzt war es so weit, Simson wurde langsam immer schwächer, bis er überhaupt keine besondere Kraft mehr hatte. 20 Sie machte wieder den Test und schrie plötzlich ganz laut: „Simson, die Philister sind da!“ Simson sprang von seinem Bett auf und ging in Verteidigungsposition. Er dachte so bei sich: „Das wird wie immer. Ich zerspreng die Handschellen und mach alle kaputt!“ Er hatte es noch gar nicht gerafft, dass Gott nicht mehr auf seiner Seite kämpfte. 21 Die Philister sprangen auf ihn drauf und stachen mit einem Messer seine Augen aus. Dann legten sie ihm Handschellen an und führten in ab, in den städtischen Zentralknast nach Gaza. Dort musste er die ganze Zeit Fußfesseln tragen und wurde gezwungen, in der Knastschlosserei zu arbeiten. 22 Aber die Haare, die sie ihm abrasiert hatten, fingen mit der Zeit wieder an zu wachsen…

      Simsons Rache

      23 Nach ein paar Wochen setzte die Chefetage der Philister eine fette Party an. Es sollte ein Fest zu Ehren ihres Pseudogottes Dagon sein. Auf den Einladungskarten stand drauf: „Unser Gott hat dafür gesorgt, dass wir unseren Feind besiegt haben!“ 24 Als die Menschenmasse den gefangenen Simson sah, freuten sie sich voll und dankten ihrem Gott Dagon. Überall hörte man so Sprechchöre wie den hier: „Unser Gott hat uns unseren Feind übergeben, der wie ein Tornado über unser Land war am Fegen, Mann, wie waren unsere Männer verwegen, der Typ, der unsere Leute mit MG anstatt mit nem Degen am Absägen war, der liegt jetzt daneben.“ 25 Als die Stimmung am Kochen war, befahlen die Männer aus der Chefetage: „Los, bringt den Simson mal her! Wir brauchen mal wieder was zum Ablachen!“ Sie holten den Simson dann aus dem Knast raus, stellten ihn auf die Bühne und verarschten ihn in einer Tour. Dabei hatte man Simson zwischen zwei tragende Pfeiler gestellt. 26 Simson sagte zu dem Jugendlichen, der sein Blindenführer war: „Lass mich mal eben bitte los. Ich möchte den Pfeiler finden, der das ganze Haus hier trägt, und mich ein wenig da dran anlehnen.“ 27 Der Laden war mittlerweile brechend voll. Tausende Menschen, Männer und Frauen, sahen zu, wie Simson öffentlich verarscht wurde. Alleine auf dem Flachdach von der Disko saßen 3000 Menschen. Wie gesagt, war auch die ganze Führungsriege der Philister vor Ort. 28 Simson fing an zu beten. Er sagte: „Gott! Dir ist nichts unmöglich! Hör mich jetzt! Gib mir noch ein einziges Mal meine alte Kraft zurück! Ich will Rache! Mindestens für eins von meinen zwei Augen, die sie mir ausgestochen haben, will ich’s denen heimzahlen!“ 29 Jetzt suchte er mit den Händen noch mal die beiden Mittelpfosten, auf denen das Dach vom ganzen Gebäude stand. Mit aller Kraft drückte er dagegen, gegen die eine mit der rechten und gegen die andere mit der linken Hand. 30 Er schrie laut: „Zur Hölle mit euch Philistern!“, nahm noch mal alle Kraft zusammen und stemmte sich volle Kanne gegen die Pfeiler. Und plötzlich fielen die Teile um, und die ganze Halle stürzte über den Philistern und ihren Chefs zusammen. Auf die Art tötete Simson sich selbst, aber auch mehr Philister, als er vorher in seinem ganzen Leben umgebracht hatte. 31 Alle männlichen Verwandten von ihm kamen später dort hin und holten sich seine Leiche. Sie wurde zwischen Zora und Eschtaol beerdigt, in dem Grab, wo schon sein Vater Manoach lag. Simson war zwanzig Jahre lang der Richter in Israel gewesen.

      Noch ein paar Geschichten: Micha

      17 Ri 1 In den Bergen von Efraim wohnte mal ein Typ, der Micha hieß. 2 Seine Mutter war etwas schusselig, einmal dachte sie, ihre ganze Kohle, die sie unter der Matratze versteckt hatte, sei ihr geklaut worden. Das waren immerhin über 140000 Euro in großen Scheinen. Als die Mutter am Suchen war, wurde sie plötzlich voll sauer und verfluchte den Dieb, der das Geld jetzt hatte. Beim Mittagessen sagte Micha zu ihr: „Du, Mami, deine Kohle hab ich jetzt übrigens mal zur Bank gebracht und ein Sparbuch eröffnet!“ – „Oh, gut dass du mir das erzählst“, sagte seine Mutter. „Gott, bitte dreh meinen Fluch wieder um, er soll jetzt etwas Gutes bewirken!“ 3 Als Micha ihr das Sparbuch in die Hand drückte, sagte sie: „Hiermit stelle ich das ganze Geld radikal Gott zur Verfügung! Ich möchte, dass von dem Betrag eine Statue von Gott gemacht wird, so eine aus Holz, die mit Gold überzogen wird. Nimmst du es erst mal wieder an dich?“ 4 Aber Micha wollte das Sparbuch nicht behalten und gab es ihr zurück. Seine Mutter hob am nächsten Tag 25000 Euro ab und gab beim Goldschmied einen Auftrag in Zahlung. Er sollte von der Kohle so einen Plastikgott basteln. Als der fertig war, wurde der in dem Haus von Micha aufgestellt. 5 Micha hatte sich nämlich in seinem Haus so eine Art Minikirche

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