Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer

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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer

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seinem persönlichen Sekretär von allen Geschäften, die in seinem Besitz waren. Josef wurde eine Generalvollmacht auf seine Bankkonten ausgestellt, und er konnte über alles bestimmen. 5 Und seitdem das so war, bekam auch Potifar indirekt den fettsten Segen ab. Weil Gott Josef so derbe liebte, fuhren die Ägypter jedes Jahr eine neue Rekordernte ein. Alles klappte, was Josef in die Hand nahm. 6 Sein Chef vertraute ihm blind. Er übergab ihm die ganze Verantwortung und kümmerte sich um nichts mehr, außer um sein eigenes Essen. Josef hatte eine knackige Figur und sah auch so echt sehr gut aus. 7 Nach einiger Zeit wurde die Frau von Potifar echt scharf auf ihn. Eines Tages kam sie bei ihm an und forderte Josef raus: „Na, Kleiner, Lust auf guten Sex?“ 8 Josef blieb aber stark. Er sagt zu ihr: „Nein, mein Chef hat mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Er hat mir alles übergeben und kümmert sich um nichts mehr. 9 In diesem Haus bin ich nicht viel weniger als er. Ich darf mir alles nehmen, mit einer Ausnahme: dich, seine Frau! Wie könnte ich so draufkommen und ihn, geschweige denn Gott, so bescheißen?“ 10 Die Frau nervte jetzt jeden Tag rum. Josef blieb aber stark. 11 Einmal hatte Josef was im Haus zu tun. Keiner von den Hausangestellten war gerade da. 12 Plötzlich packte sie ihn an seinen Klamotten und schrie ihn an: „Los, nimm mich! Stell dich nicht so an!“ Er riss sich von ihr los und floh aus dem Zimmer. Dabei verlor er aber seine Jacke, an der sie ihn festgehalten hatte. 13 Als sie das Teil aufgehoben hatte, nachdem Josef abgehauen war, 14 rief sie einige der Hausangestellten zu sich. „Seht euch das an!“, sagte sie. „Da hat mein Ehemann mir so einen Hebräer ins Haus geschleppt, der hier machen kann, was er will, und jetzt kommt der einfach in mein Schlafzimmer, um mich zu vergewaltigen! Ich hab mich aber laut gewehrt! 15 Erst als ich so laut geschrien hab, wie ich konnte, hat er mich losgelassen und ist abgehauen! Seine Jacke hat er dabei verloren.“ 16 Die Jacke legte sie als Beweisstück neben sich aufs Bett und wartete, bis ihr Ehemann nach Hause kam. 17 Ihm erzählte sie dieselbe Story. „Dein Sklave, dieser Hebräer, den du hier ins Haus geholt hast, der war heute hier und wollte mich vergewaltigen! 18 Erst als ich laut geschrien hab, ist er abgehauen, er hat aber seine Jacke hier vergessen!“ 19 Als Potifar die Geschichte gehört hatte, rastete er total aus.

      Josef im Gefängnis

      20 Er ließ Josef sofort verhaften und ins Gefängnis bringen, wo alle Inhaftierten saßen, die vom Präsidenten persönlich festgehalten wurden. 21 Gott war Josef gegenüber aber immer treu. Er sorgte dafür, dass er einen guten Draht zum Gefängnisdirektor hatte. 22 Nach einer Weile übertrug der ihm sogar die Aufsicht über die anderen Gefangenen im Gefängnis. Und am Ende regelte er alle Geschäfte rund um die Anstalt. 23 Der Gefängnisdirektor saß nur noch entspannt in seinem Büro und kümmert sich um nichts. Das passierte alles, weil Gott total auf der Seite von Josef war. Alles, was er anpackte, gelang ihm gut und wurde ein Erfolg.

      Josef weiß, was Träume bedeuten

      40 1Mo 1 Einige Zeit später bauten zwei Beamte, die höhere Posten beim Präsidenten hatten, richtig Mist. Der eine war der persönliche Chefkellner und der andere der Meister von der Bäckerei, die nur für den Präsidenten Brot backte. 2 Der Pharao, so nannte man den Präsidenten von Ägypten damals, war richtig angefressen auf die zwei. 3 Er verknackte beide zu höheren Haftstrafen und buchtete sie in das gleiche Gefängnis ein, wo auch der Josef festsaß. 4 Der Gefängnisdirektor teilte ihnen Josef als Betreuer zu. Nachdem sie dort einige Zeit in Haft waren, 5 hatten sie beide einen sehr heftigen Traum. Sowohl der Chefkellner als auch der Bäckermeister vom Präsidenten träumten in derselben Nacht, und jeder von diesen Träumen hatte eine tiefere Bedeutung. 6 Als Josef morgens in ihre Zelle kam, kriegte er sofort mit, dass beide voll schlecht drauf waren. 7 „Was geht? Warum hängt ihr hier so deprimäßig rum?“, fragte er sie. 8 „Wir hatten beide einen echt heftigen Traum, aber es gibt niemanden hier, der uns sagen kann, was für eine Aussage dahintersteckt!“ – „Hm“, antwortete Josef. „Die Bedeutung von Träumen weiß nur Gott. Aber wenn ihr Lust habt, kann ich es ja versuchen. Ich hab nen heißen Draht nach oben. Erzählt mal!“ 9 Der Chefkellner legte als Erster los: „Also, in meinem Traum war da zuerst so eine Pflanze mit unterschiedlichen Stämmen, wo viele Weintrauben dran waren. 10 Das waren insgesamt drei große Pflanzenstämme, die sehr grün waren. Ich konnte sehen, wie die Pflanze viel Wasser aus dem Boden aufnahm. Dadurch wuchs sie sehr schön, und die Weintrauben wurden sehr süß und lecker. 11 Dann hatte ich plötzlich das Weinglas vom Präsidenten in meiner Hand. Ich nahm ein paar Trauben, zerdrückte sie mit meiner Hand, so dass der Saft in das Glas tropfte. Dann gab ich den Becher unserem Präsidenten.“ 12 „Okay“, sagte Josef. „Hier kommt die Aussage: Drei Pflanzenstämme bedeuten drei Tage. 13 Also wird dich in drei Tagen der Präsident vorladen. Er wird dich wieder in deinen Job einsetzen, den du vorher auch gehabt hast, als Chefkellner für die Getränkekarte. Dann wirst du ihm wieder höchstpersönlich den Wein einschenken. 14 Wenn das passiert, tue mir einen Gefallen, hörst du? Sei nett und leg beim Präsidenten ein gutes Wort für mich ein! Erzähl ihm von mir und hol mich hier irgendwie raus! 15 Ich bin nämlich vor einiger Zeit entführt worden. Ursprünglich stamme ich aus dem Hebräer-Land. Dabei bin ich unschuldig. Ich sitze hier im Knast, obwohl ich nichts ausgefressen hab.“ 16 Als der Bäckermeister mitkriegte, wie geil die Deutung vom Traum seines Kollegen war, kam er auch bei Josef an. „Ich hab auch etwas geträumt!“, meinte er. „Ich hatte drei Körbe in meinem Wagen, die mit richtig leckerem Kuchen und Brötchen gefüllt waren. 17 In dem Korb, der oben lag, waren Baguettes für das nächste Mittagessen vom Präsidenten. Dann kamen plötzlich ganz viele Vögel angeflogen und pickten das Brot einfach auf.“ 18 „Hmm“, sagte Josef. „Hier kommt die Aussage: Drei Körbe bedeutet drei Tage. 19 In drei Tagen wird der Präsident dich verurteilen und dir die Todestrafe aufbrummen. Man wird dich verurteilen zum Tod am Galgen. Dort lassen sie dich eine Weile hängen, bis Vögel ankommen und von deiner Leiche fressen.“ 20 Drei Tage später hatte der Präsident Geburtstag und feierte eine Party. Alle Beamten der Stadt waren eingeladen. Es gab ein kaltes Buffet vom Feinsten, mit allem Drum und Dran. Mitten in der Party ließ der Präsident den Bäckermeister und seinen Chefkellner vorladen. 21 Der Chefkellner bekam dann seinen Job zurück. 22 Der Bäckermeister wurde aber zum Tod verurteilt und gehängt, genauso, wie Josef es vorausgesagt hatte. 23 Der Chefkellner dachte aber nicht mehr an Josef und hatte schnell vergessen, was er ihm versprochen hatte.

      Die seltsamen Träume vom Präsidenten

      41 1Mo 1 Zwei Jahre später hatte der Präsident selbst auch einen heftigen Traum. Er träumte, dass er am Ufer vom größten Fluss in Ägypten, dem Nil, stand. 2 Dort konnte er wie in einem Film sieben schöne, gut ernährte, dicke Kühe am Ufer stehen sehen, wie sie am Grasfressen waren. 3 Dann kamen sieben andere Kühe aus dem Nil raus, die alle potthässlich aussahen. Die waren total abgemagert und dünn. Die dünnen Kühe stellten sich neben die dicken. 4 Plötzlich fielen die dünnen Kühe über die dicken her und verspachtelten sie! Schweißgebadet wachte der Präsident auf. 5 Nach einer Zeit pennte er wieder ein und träumte einen zweiten Traum. Jetzt sah er einen Halm von einer Weizenpflanze. An diesem Halm wuchsen sieben dicke Ähren, wo sehr viele Körner drinsteckten. 6 Dann sah er, wie anschließend noch mal sieben Ähren anfingen zu wachsen. Diesmal waren die aber echt winzig und vom heißen Wüstenwind total vertrocknet. 7 Plötzlich machten sich die winzigen Ähren über die dicken Ähren her und fraßen sie einfach auf! Schweißgebadet wachte der Präsident wieder auf. Er peilte dann erst, dass er nur einen fiesen Alptraum gehabt hatte. 8 Am nächsten Morgen bekam er leichte Panik, weil er glaubte, dass diese Träume was zu bedeuten hätten. Darum ließ er sofort durch seinen Sekretär alle Leute in sein Büro rufen, die irgendwie einen Schnall von Träumen oder auch übernatürlichen Dingen hatten. Aber keiner der Psychologen oder Wahrsager konnte ihm erklären, was dieser Traum zu bedeuten hat. 9 Der Oberkellner hörte von der Sache, machte

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