Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
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Josef macht ne fette Party, für seine Brüder
15 Die Brüder nahmen dann die doppelte Kohle mit, steckten die ganzen Geschenke ein und machten sich auf den Weg nach Ägypten. Benjamin hatten sie diesmal auch mit dabei. Nach einiger Zeit kamen sie beim Schloss an, in dem Josef wohnte. 16 Der sah schon aus dem Fenster, dass sie tatsächlich Benjamin mitgebracht hatten! Er rief sofort seinen Manager und sagte zu ihm: „Führen Sie die Leute, die grade ankommen, gleich in meine Residenz. Und dann fahren Sie das beste Essen auf, starten den Grill und machen uns leckere Steaks. Wir werden heute Mittag gemeinsam bei mir essen.“ 17 Als der Manager die Brüder begrüßt hatte und er sie in Josefs Residenz fahren wollte, 18 bekamen sie die leichte Panik. „Das ist ne Falle! Sie werden uns wegen dem Geld, das irgendwie in unsere Kisten gekommen ist, bestimmt sofort verhaften, unser ganzes Eigentum abzocken, unseren LKW verkaufen und uns in den Knast stecken.“ 19 Bevor sie in das Haus reingingen, sprachen sie noch mal mit dem Manager: 20 „Mal ne Frage: Wir waren ja schon einmal hier und haben Getreide von Ihnen gekauft. 21 Auf dem Heimweg, als wir irgendwo übernachten wollten, haben wir in die Kisten reingesehen. Und da lag oben in einem Umschlag das ganze Geld, das wir Ihnen dafür bezahlt hatten. Wir haben das jetzt alles wieder mitgebracht. 22 Dazu haben wir noch genug Geld dabei, um neues Getreide zu kaufen. Keine Ahnung, wer uns diesen Betrag in unsere Kisten gepackt hatte!“ 23 „Keine Panik! Bleiben Sie locker!“, meinte der Manager. „Das war wohl Ihr Gott höchstpersönlich, der Ihnen das Geld zugesteckt hat. Bei mir war die Abrechnung voll in Ordnung, ich habe einen satten Geldeingang von Ihnen verbucht.“ Er holte dann erst mal Simeon und brachte den zu ihnen. 24 Nachdem sie in der Residenz drin waren, ließ der Manager ihnen die Gästezimmer aufschließen, damit sie sich erst mal waschen konnten. Die Wagen wurden sogar neu betankt und kamen in die Autowäsche. 25 In der Zeit, als die Brüder auf Josef warteten, legten sie schon mal fein säuberlich die ganzen Geschenke auf den Tisch. Man hatte ihnen erzählt, dass sie sogar zum Mittagessen im Haus eingeladen waren! 26 Als Josef nach Hause kam, überreichten sie ihm die ganzen Geschenke und machten dabei immer wieder ganz tiefe Verbeugungen. 27 Josef wollte wissen, ob bei ihnen alles okay ist. „Wie geht es Ihrem alten Vater eigentlich? Lebt der noch?“ 28 „Ja, unserem Vater geht es gut. Wir sollen herzliche Grüße von ihm ausrichten!“ Dann verbeugten sie sich wieder ganz tief vor Josef. 29 Jetzt sah der erst seinen Bruder Benjamin, der die gleiche Mutter hatte wie er auch. „Ist das Ihr Jüngster, von dem Sie mir erzählt haben?“, schauspielerte er. „Gott ist voll auf deiner Seite, mein Sohn!“ 30 Josef kriegte voll die Heuleritis, als er das sagte. Damit keiner mitkriegte, dass er wegen seinem Bruder am Weinen war, ging er schnell in sein Privatzimmer und flennte sich da erst mal richtig aus. 31 Danach hielt er sein Gesicht unter kaltes Wasser und ging wieder zurück. „Du musst dich jetzt echt zusammenreißen“, sagte er zu sich selbst. Dann beauftragte er den Hausangestellten: „Fahrt jetzt mal das Essen auf!“ 32 Im Esszimmer bekam Josef einen Platz an einem Sondertisch, die anderen Brüder saßen zusammen. An einem dritten Tisch platzen sich die Ägypter hin, die in dem Anwesen von Josef arbeiteten. Es war nämlich damals total out für einen Ägypter mit Hebräern an einem Tisch zu essen. 33 Die Brüder saßen alle genau Josef gegenüber. Dabei hatte man die Platzkarten so organisiert, dass sie der Reihenfolge von ihrem Alter entsprachen. Das fanden die, na klar, erst mal total strange, weil das ja eigentlich keiner wissen konnte. 34 Dann kam das Essen. Es wurden die ganzen Spezialsachen aufgefahren, die eigentlich nur besondere Staatsgäste bekommen. Wobei Benjamin von allem fünfmal so viel auf seinen Teller bekam, wie die anderen. Danach tranken sie noch ein paar Flaschen Alk, bis sie in Partylaune und richtig breit waren.
Josef testet seine Brüder aus
44 1Mo 1 Am nächsten Morgen beauftragte Josef seinen Manager: „Füllen Sie die Kisten von diesen Männern wieder randvoll mit Getreide! Dann legen Sie auch das Geld wieder oben rein, was sie dafür bezahlt haben. 2 In die Kiste, die der Jüngste von ihnen beladen hat, legen Sie bitte noch meine Rolex oben rein, Sie wissen schon, welche.“ Der Manager führte den Auftrag sofort aus. 3 Am nächsten Morgen machte man früh um 5.00 Uhr die Papiere fertig und ließ sie abreisen. 4 Als sie gerade um die Ecke den Ort verlassen wollten, befahl Josef seinem Manager: „Jetzt gehts los! Fahren Sie schnell hinterher und holen Sie sie ein! Wenn Sie die Wagen erreicht haben, stoppen Sie den ganzen Treck. Und dann müssen Sie Folgendes loslassen: ‚Warum habt ihr meinen Chef beklaut, obwohl er so gut zu euch war? 5 Ihr habt die Rolex von meinem Chef mitgenommen, ein Erbstück von seinem Vater. Ihr habt damit ein Schwerstverbrechen begangen!‘“ 6 Der Manager fuhr full speed los und holte sie recht schnell ein. Dann sagte er seinen Spruch auf, den ihm Josef aufgetragen hatte. 7 „Wie kommen Sie zu so ner Aussage?“, antworteten die Brüder. „So was würden wir nie und nimmer bringen! 8 Jeder Cent, den wir mitgebracht haben, auch das Geld, das man uns versehentlich in die Kisten getan hat, alles wurde von uns wieder zurückgebracht! Warum sollten ausgerechnet wir auf die Idee kommen, aus dem Haus von Ihrem Chef Sachen zu zocken? 9 Also, falls Sie die Uhr tatsächlich bei irgendjemandem von uns finden sollten, soll der die Höchststrafe dafür bekommen, den Tod. Und wir würden ab sofort freiwillig als Angestellte mit Billiglohn auf Lebenszeit für Ihren Chef arbeiten. Ist das ein Angebot?“ 10 „Ja, okay“, sagte der Manager. „Das hört sich gut an. Wer das Teil gezockt hat, der kommt mit und muss für immer für ihn arbeiten. Der Rest kann weiter nach Hause gehen.“ 11 Sie holten sofort die Kisten raus und öffneten sie. 12 Der Manager filzte zuerst die Sachen vom Ältesten, dann vom Zweitältesten usw., bis er beim Jüngsten war. Dort fand er dann die Rolex in Benjamins Sachen. 13 Die Brüder rasteten total aus, schlugen auf die Motorhaube und schrien rum. Schließlich packten sie alles wieder ein und fuhren die Strecke zurück zu dem Haus, wo Josef wohnte. 14 Als sie bei ihm ankamen, gingen sie sofort in sein Büro, wo er schon auf sie wartete. Sofort warfen sie sich auf den Boden. 15 Josef schrie sie an: „Was ist denn jetzt bitte los? Wie sind Sie überhaupt drauf? Es hätte Ihnen doch vollkommen klar sein müssen, dass ich so was sofort merke, wenn man mich beklaut!“ 16 „Sehr verehrter Herr! Wir sind selbst vollkommen sprachlos! Was können wir noch sagen, um unsere Unschuld zu beweisen? Gott hat dafür gesorgt, dass wir erwischt wurden. Ab sofort stehen wir Ihnen für immer zur Verfügung. Wir und auch der, bei dem die Uhr gefunden wurde.“ 17 Aber Josef sagte: „Nein, ich werde nicht so ungerecht sein. Ich will nur, dass der, bei dem die Uhr gefunden wurde, ab sofort auf lau für mich arbeitet. Sie anderen können wieder in Ruhe zu Ihrem Vater zurückgehen!“ 18 Juda ging auf Josef zu und ergriff das Wort: „Sehr verehrter Herr! Sie haben fast genau so viel Macht wie der Präsident von Ägypten! Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich hier ganz offen mit Ihnen rede, und bitte werden Sie nicht gleich sauer. 19 Das letzte Mal, als wir bei Ihnen waren, haben Sie uns gefragt, ob unser Vater noch lebt und ob es bei uns noch mehr Brüder gibt. 20 Wir haben ganz ehrlich geantwortet, dass unser Vater zwar schon sehr alt ist, aber noch lebt. Und auch, dass wir noch einen Bruder haben, den unser Vater bekommen hat, obwohl er da schon im Rentneralter war. Dieser Junge ist der letzte Sohn von zweien, die dieselbe Mutter haben. Der Ältere ist schon tot. Darum hängt der Vater auch so an ihm. 21 Als Sie gesagt hatten, wir sollten ihn auch noch herbringen, 22 haben wir versucht, deutlich zu machen, dass der Junge zurzeit seinen Vater nicht alleine lassen kann. Er würde sehr wahrscheinlich eine Herzattacke kriegen und sterben, wenn der Jüngste weg wäre. 23 Aber Sie haben da drauf bestanden. Sie meinten zu uns: ‚Ohne ihn braucht ihr gar nicht