Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
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Josef kriegt den zweithöchsten Posten im Land
37 Diese Idee kam beim Präsidenten richtig gut an, und auch seine Berater applaudierten. 38 Er flüsterte ihnen zu: „In diesem Mann wirkt ganz heftig der Geist von Gott! Den müssen wir halten, so einen kriegen wir so schnell nicht noch mal, oder?“ 39 Dann sagte er laut zum Josef: „Nachdem Ihnen Gott meinen Traum so klar gedeutet hat, ist es für mich ganz eindeutig: Ich werde wohl so schnell keinen Besseren für diesen Job finden als Sie. 40 Ich biete Ihnen hiermit den Posten des Vizepräsidenten an! Alle sollen tun, was Sie sagen, Sie haben volle Befehlsgewalt. Ich will nur in einem Punkt über Ihnen stehen, und das ist in meinem Amt als Präsident von Ägypten.“ 41 Etwas später sagte er noch mal zu Josef: „Ich übergebe Ihnen hiermit die Vollmacht über Ägypten!“ 42 Er unterschrieb eine Urkunde, die das bestätigte, und gab sie ihm feierlich. Dann ließ er einen Schneider kommen, der Josef einen superfeinen Boss-Anzug machen sollte, eine Maßanfertigung. Dazu bekam er noch ne fette Rolex und einen Mercedes S-Klasse als Dienstwagen. 43 Josef durfte dann immer, wenn der Präsident durch die Stadt fuhr, in der Kolonne direkt hinter ihm fahren. Er durfte auch überall mit Blaulicht durchbrettern, alle musste den Weg freimachen, wenn er kam. 44 „Also, damit das klar ist, ich bin hier der Präsident!“, sagte er immer mal wieder zu ihm. „Aber ansonsten darf niemand im Land auch nur den Finger krumm machen, wenn Sie es ihm nicht erlauben!“ 45 Der Präsident gab Josef einen neuen Pass, wo auch ein neuer Name für ihn drin stand. In Ägypten durfte er sich ab jetzt „Zafenat-Paneach“ nennen, was so viel bedeutet wie „Gott spricht, er lebt“. Dazu durfte er die Tochter des Priesters Potifera heiraten, die Asenat hieß. So passierte es, dass Josef plötzlich der Chef von ganz Ägypten wurde. 46 Josef war dabei gerade mal 30, als er von dem Präsidenten dazu ausgesucht wurde, diesen Job zu tun. Er zog dann sofort los und machte erst mal ne große Tour, durch ganz Ägypten.
Josef passt auf Ägypten auf
47 Jetzt gingen die sieben Jahre los, wo die fetten Ernten eingefahren werden konnten. Auf den Feldern wuchs voll viel Getreide, weit mehr als genug. 48 Josef organisierte, dass man alle Nahrungsmittel, die geerntet wurden, in die jeweils nächste Stadt brachte, um sie dort zu bunkern. 49 Das Getreide war so gigantisch viel, dass man das Gefühl hatte, es wäre nicht mehr zu wiegen. Josef hörte irgendwann auf, die Säcke zu zählen, weil es einfach unzählbar wurde. 50 Bevor die große Hungerszeit losging, kriegte seine Frau Asenat noch zwei Jungs. 51 Josef hatte auch gleich einen guten Namen für ihn. Er nannte ihn Manasse, was so viel heißt wie „Gott hilft mir zu vergessen“. Denn er hatte das Gefühl, Gott habe ihm so geholfen, Abstand zu seiner Familie zu kriegen und die ätzenden Sachen zu vergessen, die sie mit ihm angestellt hatten. 52 Er bekam dann noch einen zweiten Sohn, den er Efraim nannte, das heißt so viel wie „Gott schenkt mir Kinder“. Er sagte da nämlich, dass Gott ihm sogar Kinder geschenkt hatte, obwohl er in diesem Land eigentlich sterben sollte.
Die Brüder vom Josef kommen nach Ägypten
53 Dann waren die sieben Jahre zu Ende, wo eine fette Ernte am Start war. 54 Die sieben Jahre Hungersnot fingen aber jetzt an. Alles passierte genau so, wie es Josef vorhergesagt hatte. Auf dem ganzen Kontinent gab es nichts zu essen, nur in Ägypten hatten sie genug gebunkert. 55 Als die Einwohner von Ägypten tierisch Hunger bekamen, bettelten sie beim Präsidenten. „Wir haben Hunger! Geben Sie uns was zu essen!“ – „Wenn Sie Brot wollen, dann wenden Sie sich an Josef. Befolgen Sie seine Anweisungen“, gab er als Flugblatt an die Leute raus. 56 Als die Hungersnot überall voll durchgeschlagen hatte, öffnete Josef die Kornspeicher und ließ von dort den Verkauf an die Ägypter starten. Die Hungersnot wurde immer derber, nicht nur bei ihm im Land, sondern auch in den Nachbarstaaten. 57 Deshalb kamen die Leute aus der ganzen Welt bei ihm in Ägypten an, um Getreide zu kaufen. Wie gesagt, war überall das Essen sehr knapp, und man hatte auf dem ganzen Kontinent mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen.
Die Brüder von Josef kommen