Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer

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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer

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unser Bruder. Was meint ihr?“ Seine Brüder waren alle einverstanden. 28 Als die Geschäftsleute ankamen, zogen sie Josef aus dem Gulli raus und verkauften ihn für 2500 Euro. Die nahmen ihn dann mit nach Ägypten. 29 Ruben, der bei der Verkaufaktion nicht dabei war, kam später wieder da hin, um Josef zu befreien. Aber der war ja jetzt nicht mehr hier. Als er ihn nicht mehr finden konnte, war er voll fertig und traurig deswegen. 30 Er lief zurück zu seinen Brüdern und schrie sie an: „Der kleine Josef ist nicht mehr da! Was mach ich jetzt nur? Ich bin doch verantwortlich für ihn!“ 31 Denen fiel nichts Besseres ein, als die Jeans von Josef zu nehmen und die mit Blut von einer Ziege vollzuschmieren. 32 Das Teil nahmen sie dann als Beweisstück zu ihrem Vater mit. „Papa! Das haben wir gerade gefunden! Ist das nicht die Jeans von Josef?“ 33 Jakob erkannte die sofort. „O nein! Mein Sohn! Ja, die Jeans ist von Josef! Josef ist überfallen worden! Josef ist tot! Josef ist tot!“ 34 Er war total fertig deswegen, schrie laut los und weinte. Jakob zog ab dem Zeitpunkt nur noch schwarze Klamotten an und trauerte sehr lange um seinen Sohn. 35 Seine ganzen Kinder versuchten ihn immer wieder aufzumuntern und zu trösten. Aber keine Chance, Jakob war lange in einer schweren Depression deswegen. „Ich will auch sterben, um zu meinem Sohn zu kommen!“, sagte er immer wieder. Dass sein Lieblingsohn gestorben war, konnte er einfach nicht verkraften. 36 Die arabischen Geschäftsleute verkauften ihn in Ägypten dann als einen Sklaven an Potifar. Dieser Potifar arbeitete in der Residenz vom Chef des ganzen Landes, vom Pharao. Er war der General der Leibwächter vom Präsidenten. Sklaven hatten zu der Zeit kaum Rechte, sie hatten so eine Art Knebelverträge mit ihren Besitzern und mussten für die wie blöd arbeiten. Man konnte sie kaufen und weiterverkaufen, wie ein Stück Fleisch oder ein Tier.

      Juda und seine Schwiegertochter Tamar

      38 1Mo 1 Juda, der jüngste Sohn von Jakob und Lea, trennte sich irgendwann von seinen Brüdern und zog weiter runter, in das sogenannte Hügelland. Er wohnte in dem Ort Adullam bei einem Typen, der Hira hieß. 2 Dort lernte er die Tochter des Kanaaniters Schua kennen. Juda kam mit ihr zusammen und heiratete sie einige Zeit später. Ihr Name ist jetzt unwichtig. 3 Die wurde dann schwanger und bekam einen Sohn. Der Junge bekam den Namen „Er“. 4 Sie wurde dann noch mal schwanger und kriegte einen zweiten Sohn. Den nannten sie Onan. 5 Der dritte Sohn bekam den Namen Schela. Der wurde in der Zeit geboren, als Juda gerade auf Dienstreise in Kesib war. 6 Damals war es üblich, dass der Vater seinem Sohn eine Braut aussuchte. Für Er, seinen ersten Sohn, organisierte er eine Frau, die Tamar hieß. 7 Dieser Er war aber link unterwegs. Der tat Sachen, die Gott total ätzend findet. Darum ließ er ihn sterben. 8 Als Er tot war, ging Juda zu Onan und sagte zu ihm: „Dein Bruder hat seine Frau ganz alleine zurückgelassen, ohne dass sie ein Kind kriegen konnte. Du bist verpflichtet, da jetzt auszuhelfen. Ich will von dir, dass du mit seiner Frau schläfst, damit sie einen Sohn kriegt. Nur so kann diese Familie überleben und stirbt nicht aus.“ 9 Onan war also klar, dass die Kinder, die er da zeugen sollte, nie ihm gehören würden. Darum zog er jedes Mal, wenn er mit Tamar Sex hatte, seinen Penis vor dem Orgasmus aus der Scheide raus, damit sie nicht schwanger werden konnte. Seinen Samen spritzte er ins Bettlaken. 10 Gott fand das richtig ätzend. Er sorgte dafür, dass auch Onan bald sterben musste. 11 Juda sagte zu seiner Schwiegertochter Tamar: „Ist wohl besser, wenn du jetzt erst mal als Witwe im Haus von deinem Vater bleibst, bis mein Sohn Schela alt genug ist, um für dich zu sorgen.“ In Wirklichkeit hatte er aber Schiss, das sein letzter Sohn auch noch sterben würde. Tamar zog dann wieder in das Haus von ihren Eltern und blieb dort. 12 Ein paar Jahre später starb die Ehefrau von Juda, die eine Tochter vom Schua war. Erst mal wurde eine Trauerzeit angesetzt. Danach ging Juda mit seinem Freund Hira auf eine Tour in die Berge von Timna. Er wollte mal nach seinen Angestellten sehen, die dort gerade seinen Schafen die Wolle abrasierten. 13 Als Tamar davon Wind bekam, dass ihr Schwiegervater Juda auf dem Weg nach Timna war, 14 zog sie ihre schwarzen Trauerklamotten aus, schminkte sich, zog sich einen sexy Minirock an und ging zu der Straße, die nach Timna führte. Dort stellte sie sich an die Kreuzung, wo das Schild „Richtung Enajim“ angebracht ist. Sie hatte nämlich geschnallt, dass Schela mittlerweile erwachsen geworden war, sie aber als zukünftige Braut so gar nicht auf dem Zettel von seinem Vater stand. 15 Als Juda sie an der Straße sitzen sah, dachte er sofort, sie wäre eine Hure und würde hier auf dem Strich gehen. Weil sie so derbe geschminkt war, merkte er aber nicht, dass ihm da seine eigene Schwiegertochter gegenüberstand. 16 Er fuhr dann langsam an ihr vorbei, kurbelte das Fenster runter und quatschte sie an. „Was ist dein Tarif? Ich würde gern mit dir schlafen!“ – „Kommt drauf an. Was würdest du mir denn anbieten?“, fragte sie zurück. 17 „Ich hab jetzt gerade keine Kohle dabei. Aber was hältst du von 100 Euro?“ – „Okay, abgemacht, aber ich will irgendein Pfand von dir haben, damit ich das Geld auch sicher bekomme.“ 18 „Und was schlägst du vor?“, fragte Juda. „Gib mir deinen zweiten Autoschlüssel und den Perso!“, antwortete sie. Er gab ihr beides. Dann hatte er Sex mit Tamar. Sie wurde davon schwanger. 19 Als sie zu Hause ankam, zog sie die alten schwarzen Trauerklamotten wieder über, die man als Witwe normal länger tragen musste. 20 Juda schickte dann seinen Freund Adullam mit den 100 Euro, um die Sachen wieder einzulösen. Aber die Frau war weg und nicht zu finden. 21 Er fragte überall rum, ob jemand die Hure gesehen habe, die immer auf dem Straßenstrich bei dem Schild „Richtung Enajim“ anschaffen gegangen ist. Aber die Leute sagten ihm, dass es dort noch nie so was gegeben habe, da würden keine Huren stehen. 22 Adullam ging also wieder zu Juda zurück und erzählte ihm die Nachricht: „Du, ich hab sie echt nicht gefunden! Außerdem behaupten die Leute in dem Ort, dass es da überhaupt keine Huren gibt!“ 23 „Egal, vergiss es. Soll sie den Kram behalten, Hauptsache, es kriegt keiner mit, das wäre sehr peinlich für mich. Ich hab meinen Teil auf jeden Fall erfüllt, du warst da und wolltest ihr die Kohle geben, aber sie war nicht da.“ 24 Nach etwa drei Monaten verpetzte jemand die Tamar beim Juda. Man erzählte ihm: „Deine Schwiegertochter hat sich als Hure verkauft! Und sie ist sogar schwanger davon geworden!“ Juda war sehr sehr sauer. „Schmeißt sie aus unserer Gemeinschaft sofort raus!“, meinte er. „Sie muss sofort gekillt werden!“ 25 Als die ersten Leute Tamar packten und vor die Stadtgrenzen schleppen wollten, kriegte sie es noch hin, ihrem Schwiegervater die Sachen zu schicken, die er ihr als Pfand gegeben hatte, den Autoschlüssel und seinen Perso. Sie legte einen Zettel dazu, wo draufstand: „Lieber Juda, schau dir den Schlüssel mal genau an und check mal den Perso, bitte. Von dem Mann bin ich nämlich schwanger geworden!“ 26 Juda sah sich die Sachen genau an und änderte sofort seine Meinung. „Sie ist unschuldig!“, rief er laut. „Ich bin schuld. Ich habe sie nicht mit meinem Sohn Schela verheiratet. Das war falsch!“ Sie durfte dann ab der Zeit bei ihm im Haus wohnen, aber Juda stieg nicht noch einmal mit ihr ins Bett. 27 Tamars Bauch wurde immer dicker, und kurz vor der Geburt wurde klar: Es sind Zwillinge! 28 Bei der Entbindung streckte ein Baby seine Hand zuerst raus. Die Hebamme band einen roten Faden um das Handgelenk und sagte „Also das war der Erste, der geboren wurde!“ 29 Plötzlich zog das Baby aber seine Hand wieder zurück und das andere kam zuerst. Die Hebamme lachte es an und meinte: „Na, warum wolltest du denn unbedingt der Erste sein? Du hast dich ja wirklich drum gerissen!“ Darum bekam er den Namen Perez, weil das so viel wie „Riss“ bedeutet. 30 Danach kam sein Bruder zur Welt. An seiner Hand war der rote Faden. Er kriegte dann den Namen Serach, was so viel wie „Rot“ bedeutet.

      Josef in Ägypten

      39 1Mo 1 Wie gesagt, war Josef nach Ägypten verschleppt worden. Potifar hatte ihn als Sklave von den arabischen Geschäftsleuten abgekauft. Er war als Beamter im höheren Dienst beim damaligen Präsidenten von Ägypten angestellt und hatte dort das Sagen über die Securityleute. 2 Josef bekam dann einen Job in dem Haus vom Potifar. Gott war aber immer voll auf seiner Seite und unterstützte ihn. Alles, was er anpackte, wurde ein Riesenerfolg. Er durfte dann sogar in dem Haus von seinem neuen ägyptischen Chef wohnen. 3 Dieser Chef, ein Ägypter, kriegte das sehr schnell mit, wie Gott auf der Seite von Josef stand und ihn

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