Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
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Читать онлайн книгу Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer страница 21
Jakob muss verschwinden
31 1Mo 1 Jakob bekam dann mal mit, wie die Söhne von Laban über ihn am Ablästern waren. Sie sagten: „Alles, was der Typ besitzt, kommt eigentlich von unserem Vater! Nur durch die Sachen von uns ist der so steinreich geworden!“ 2 Laban zog auch immer öfter ne ganz schöne Fresse, wenn Jakob ihn wegen irgendwas ansprach. Er war anscheinend nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen wie früher mal. 3 Und dann redete Gott mit Jakob über das Thema. Er meinte: „Hey, Jakob, geh mal lieber wieder in das Land, wo deine Familie herkommt, ja?! Ich pass dabei auf dich auf!“ 4 Jakob rief bei Rahel und Lea an und traf sich mit den beiden auf einer Wiese zum Spazierengehen. 5 „Also, passt mal auf, ihr zwei! Ich hab das natürlich mitbekommen, dass euer Vater gerade so gar nicht gut auf mich zu sprechen ist, wie er das früher mal war. Aber Gott, der auch der Gott von meinem Vater war, der ist immer bei mir gewesen, und er hat mir nun mal so krassen Erfolg geschenkt. 6 Ich mein, ihr beiden seid doch echt Zeugen, dass ich mir wirklich für euren Vater den Arsch aufgerissen hab, oder? 7 Trotzdem hat er versucht, mich ständig übers Ohr zu hauen. Er hat meine eigentlich ausgemachte Bezahlung immer wieder nach unten gedrückt. Aber Gott war auf meiner Seite, er hat nicht zugelassen, dass man mich verscheißert. 8 Wenn euer Vater die Ansage gemacht hat, dass ich die Schafe bekomme, die ein gesprenkeltes Fell haben, dann wurden auf einmal voll viele Gesprenkelte geboren. Und wenn er dann seine Meinung änderte und plötzlich die gestreiften Schafe mir gehören sollten, dann wurden viele gestreifte Schafe geboren. 9 Es war Gott höchstpersönlich, der mir die Tiere von eurem Vater gegeben hat, niemand sonst! 10 Das war nämlich so, dass ich in der Zeit, wo die weiblichen Schafe gut befruchtet werden können, einen Traum hatte. Und in diesem Traum konnte ich sehen, wie die männlichen Schafe und Ziegen vor allem die weiblichen Tiere besprangen, die entweder gestreiftes, gesprenkeltes oder geschecktes Fell hatten. 11 Und dann stand da plötzlich so ein Postbote von Gott, ein Engel. „Jakob!“, rief der mich. Ich antwortete ihm: „Äh, hallo, ich bin hier!“ 12 Dann sagte der: „Pass mal auf! Alle männlichen Tiere sind entweder gestreift, gesprenkelt oder gescheckt. Also, ich hab schon mitbekommen, wie Laban mit dir umgeht. 13 Ich bin Gott, der Gott, dem du in Bet-El diesen Stein hingestellt hast. Erinnerst du dich? Du hast mir dort ein feierliches Versprechen abgeben und ein Denkmal gebaut. Ich sag dir heute: Verdünnisier dich mal aus dieser Gegend! Geh wieder dorthin zurück, wo du geboren worden bist, in deine Heimat!“ 14 Rahel und Lea waren sofort einer Meinung. „Von unserem Vater kriegen wir sowieso nichts mehr, der hat uns schon lange enterbt! 15 Der behandelt uns doch eh so, als würde er uns gar nicht kennen! Er hat uns einfach verhökert, und den Gewinn hat er auch schon lange verbraten. 16 Die ganze Kohle, die Gott unserem Vater wegnimmt, gehört eigentlich uns und unseren Kindern, wir haben da einen Anspruch drauf! Zieh das mal durch, was Gott zu dir gesagt hat! Wir stehen hinter dir!“ 17 Jakob steckte seine Frauen und die Kinder in den Bus, 18 packte alle Sachen, die er in der Zeit in Mesopotamien gekauft hatte, auf einen Lkw, nahm sein ganzes Vieh und zog mit seinen Leuten los, in Richtung Kanaan, zurück zu seinem Vater Isaak. 19 Laban war gerade unterwegs, weil seinen Schafen an dem Tag die Wolle abrasiert wurde. Rahel ging darum noch mal schnell in das Wohnhaus und zockte ein paar von den Plastikgöttern, die da in der Halle rumstanden. 20 Jakob versuchte seine Abreise topsecret zu halten, keiner sollte wissen, dass er sich verpissen würde, vor allem nicht der Laban. 21 Also floh er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von dort weg, überquerte den Euphrat-Fluss und zog dann weiter, Richtung dem Gebirge Gilead. 22 Erst nach zwei Tagen bekam Laban eine SMS rein: „Jakob ist geflohen!“ 23 Sofort rief er die Männer aus seiner Familie zu sich und jagte Jakob hinterher. Sieben Tage lang waren sie unterwegs in Richtung Gilead-Gebirge, bis er ihn fast eingeholt hatte. 24 In der Nacht bevor er auf Jakob treffen würde, hatte Laban einen Traum, in dem Gott zu ihm sprach. „Ich warn dich, Bürschchen! Lass meinen Jakob in Ruhe!“, meinte Gott zu ihm. 25 Als Laban Jakob eingeholt hatte, bauten er und seine Leute erst mal ihre Zelte in dem Gebirge auf, wo Jakob auch sein Lager aufgeschlagen hatte. 26 Laban ging dann zu Jakob rüber, um sich mit ihm auszusprechen. „Mann, was hast du gemacht?“, sagte er. „Du hast meine Töchter entführt, als hätten wir Krieg! Du hast mich voll abgezogen! 27 Warum bist du überhaupt so heimlich abgereist? Warum hast du mich angelogen? Ich hätte gern noch ne Abschiedsparty für dich organisiert und hätte sogar noch ne coole Band aufgefahren, um das zu feiern! 28 Du hast es total vergeigt! Ich konnte mich noch nicht mal anständig von meinen Kindern verabschieden! 29 Wenn ich wollte, könnte ich dich und deine Leute jetzt echt kaputt machen. Die Macht hätte ich dazu, wäre kein Problem für mich. Aber jetzt hatte ich gestern ein echt heftiges Treffen mit eurem Gott! Er hat mich gewarnt und meinte zu mir: „Lass meinen Jakob in Ruhe!“ 30 Ich kann es ja verstehen, dass du dich nach Hause und nach deinem Vater gesehnt hast. Aber was ich echt nicht gerallt kriege, ist, warum du meine Plastikgötter gezockt hast?“ 31 „Sorry, dass ich einfach abgehauen bin! Ich hatte Angst, du würdest es nicht zulassen, wenn ich deine Töchter mitnehme!“, antwortete er. 32 „Aber was soll die Geschichte mit diesen komischen Plastikgöttern? Damit will ich nichts zu tun haben! Du kannst uns gerne durchsuchen. Wenn du sie bei irgendjemandem finden solltest, gehört er dir. Der sollte sofort getötet werden.“ Jakob wusste ja nicht, dass ausgerechnet seine Rahel die Plastikgötter geklaut hatte. 33 Laban durchsuchte zuerst die Sachen von Jakob, da war aber nichts. Dann durchsuchte er die Klamotten von Lea, konnte da aber auch nichts finden. Zum Schluss ging er dann noch zu Rahel, um auch sie durchzuchecken. 34 Rahel hatte die Plastikgötter in eine Tasche getan und sich einfach draufgesetzt. Laban durchsuchte ihre ganzen Sachen, konnte aber nichts finden. 35 Sie blieb die ganze Zeit da drauf sitzen, und als ihr Vater ankam, sagte sie: „Sorry, Papi, dass ich nicht aufstehen kann, aber ich hab gerade meine Tage bekommen!“ Er suchte weiter, aber da war keine Spur von diesen Plastikgöttern. 36 Jetzt wurde Jakob langsam richtig aggro gegen Laban. „Was hab ich jetzt nun so Schlimmes verbrochen, he? Wie hab ich das verdient, dass du mich hier wie einen Schwerverbrecher behandelst?