Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
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Читать онлайн книгу Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer страница 18
Isaak will seine Erbschaft klarmachen und wird dabei von Jakob übers Ohr gehauen
27 1Mo 1 Als Isaak im Rentenalter war und auch nicht mehr richtig sehen konnte, rief er mal seinen älteren Sohn, den Esau, zu sich. „Hallo, Vater! Was gibt’s?“, meinte Esau. 2 „Pass auf, ich bin jetzt wirklich ein Opa, keine Ahnung, wann ich demnächst den Löffel abgeben muss. 3 Bitte tue mir einen Gefallen: Organisier mir noch mal ein frisches Steak! Geh auf die Jagd und schieße mir was. 4 Grill das Teil dann und mach noch lecker Pommes dazu, so wie ich es immer gerne esse. Ich will dann für dich beten, dich segnen und damit als neuen Chef über alles einsetzen. Dann kann ich in Ruhe sterben.“ 5 Rebekka stand hinter der Tür und hatte das Gespräch belauscht. Als Esau dann weg war, um ein frisches Stück Fleisch für seinen Vater zu organisieren, 6 sagte sie zu Jakob: „Hey, mein Junge, ich hab gerade gehört, wie dein Vater zu Esau gesagt hat, 7 er soll ihm mal ein frisches Steak organisieren. Dann sagte er, dass er ihn anschließend segnen und als neuen Chef einsetzen würde, bevor er sterben wird. 8 Hör zu, du machst jetzt genau das, was ich dir sage! 9 Geh und hol mir ein schönes Rind. Ich werde dadraus ein sehr leckeres Essen machen. Ich werde ein paar Steaks rausschneiden und das Ganze auf den Grill packen. Das Essen ist für deinen Vater, es soll so werden, wie er es gerne hat. 10 Das bringst du zu deinem Vater. Er soll das noch essen, bevor er sterben muss. Dann wird er dich bestimmt segnen und dich als neuen Chef einsetzen.“ 11 „Hm, aber Esau hat voll viele Haare im Gesicht und an seinem ganzen Körper. Ich bin immer glatt rasiert und so. 12 Das merkt der sofort!“, antwortete Jakob. „Vater wird mich bestimmt auch betatschen, und wenn er den ganzen Schwindel bemerkt, denkt er, ich hätte ihn nur verarschen wollen. Es wird genau das Gegenteil passieren, er wird mich nicht segnen, sondern verfluchen!“ 13 Seine Mutter beruhigte ihn: „Ich stell mich dazwischen, mein Junge, dann soll der Fluch mich treffen und nicht dich. Mach genau das, was ich dir sage. Hol mir die Sachen!“ 14 Jakob holte alles und brachte es zu Rebekka. 15 Sie suchte dann den speziellen Anzug raus, den der ältere Sohn normal tragen sollte. Rebekka hatte das Teil bei sich aufbewahrt. Den zog jetzt der Jakob über. 16 Jetzt nahm sie das Fell von der Kuh und legte Jakob ein Stück davon um den Arm und ein anderes Stück um den Hals. 17 Am Ende gab sie ihm noch den Teller mit den Steaks und den frisch frittierten Pommes.
Jakob kriegt den Segen, Esau nicht
18 Jakob ging zu seinem Vater und begrüßte ihn mit verstellter Stimme: „Hallo, Papa!“ – „Wer bist du denn jetzt? Esau oder Jakob?“, fragte Isaak. 19 „Ich bin Esau, dein erster Sohn, Papa!“, log er ihn an. „Hab alles erledigt, wie du es mir gesagt hast. Komm, setz dich hin und iss was von den Steaks. Und dann segne mich bitte und übertrage mir alles, was dir gehört.“ 20 „Das ging ja schnell! Wie bist du denn so fix an das Fleisch gekommen“, wollte Isaak wissen. „Gott hat es mir direkt über den Weg laufen lassen“, antwortete Jakob. 21 „Ich kann nicht mehr so gut gucken, meine Lieber! Komm doch mal näher, damit ich fühlen kann, ob du wirklich mein Esau bist. 22 Jakob ging dann zu seinem Vater ans Bett. Und nachdem der ihn angefasst hatte, meinter er nur: „Hm, die Stimme klingt nach Jakob, aber die Arme fühlen sich nach Esau an.“ 23 Isaak erkannte nicht, dass da eigentlich Jakob vor ihm stand, weil sich Jakobs Hände genauso behaart anfühlten, wie die vom Esau. Darum wollte er ihn auch segnen. 24 Um sicherzugehen, fragte er ihn noch mal ausdrücklich: „Bist du wirklich mein Sohn Esau?“ – „Ja, ich bin dein Sohn Esau!“, sagte Jakob. 25 „Gut, dann gib mir bitte das Zeug, was du für mich gemacht hast! Ich will das essen, und danach will ich dich von Herzen segnen und dir damit alles überschreiben, was mir gehört.“ Jakob gab ihm das Essen, dazu noch ein Glas Wein, und Isaak ließ es sich schmecken. 26 Anschließend sagte Isaak: „Jetzt komm mal her, mein Junge, und gib mir einen Kuss!“ Jakob machte das, und auch der Vater gab ihm einen Kuss auf die Wange. 27 Er roch dabei an den Klamotten vom Esau. Die rochen jetzt ja alle total nach Erde und Feldarbeit. Also sprach er über Jakob den Segensspruch aus, der so wichtig für ihn war. Isaak sagte: „Mein Sohn riecht nach Gartenarbeit. Der Geruch erinnert mich an die Arbeit auf den Feldern, wenn Gott es gerade hat regnen lassen. Regen bedeutet ja auch, dass Gott dafür ist und einen segnet. 28 Ich spreche dir hiermit zu, dass Gott es bei dir immer regnen lassen wird und dass er dafür sorgen wird, dass auf deinen Feldern immer gut Sachen wachsen werden. Es soll immer mehr als genug Getreide und auch Wein geerntet werden. 29 Nationen werden Respekt vor dir haben, du sollst über ganze Völker regieren. Du wirst das Sagen haben in deiner Familie, auch über deine Brüder. Auch sie müssen alle sehr viel Respekt vor dir haben. Wer gegen dich ist und Dinge gegen dich sagt, dem soll es sehr schlechtgehen, er ist verflucht. Aber wer für dich ist, dem soll es sehr gutgehen, er wird gesegnet!“ 30 So ging das ab mit dem Segnen von Jakob. Als er gerade aus dem Zimmer ging, kam Esau vom Jagen nach Hause. 31 Esau ging in die Küche und kochte auch ein total leckeres Essen für seinen Vater. Dann ging er zu ihm und meinte: „Hey, Papa, jetzt steh mal auf. Ich hab dir was sehr Gutes zu essen gemacht. Und ich möchte, dass du mich dann segnest.“ 32 Isaak fragte verwundert: „Wer bist du denn jetzt?“ – „Ich bin es! Dein erster Sohn Esau!“, antwortete er. 33 Da fing Isaak echt an zu zittern, er war voll fertig und fragte panisch: „Ja, aber wer war denn das eben, der gerade weggegangen ist? Wer hat mir denn das Stück Fleisch organisiert und gegrillt? Ich hab das alles gegessen! Und ich hab ihn dann auch gesegnet! Das kann ich jetzt nicht mehr rückgängig machen, dass geht einfach nicht!“ 34 Esau schrie laut auf. „Ahhhh!“ Er war total sauer und verletzt. „Vater! Ich will auch von dir gesegnet werden!“, rief er. 35 „Dein Bruder hat mich verarscht“, meinte Isaak. „Er hat mich ausgetrickst und dich um den Segen abgezockt, den eigentlich du hättest bekommen sollen.“ 36 Esau sagte dazu: „Das hatte wohl schon seinen Sinn, dass er damals den Namen ‚Jakob, der Abzocker‘ bekommen hat. Zweimal hat er mich jetzt schon übers Ohr gehauen. Erst wollte er mir das Recht nehmen, das man als Erstgeborener hat. Und jetzt hat er auch noch den letzten Segen von dir, der mir eigentlich zustehen würde. Hast du denn nicht irgendwie noch einen Ersatzsegen für mich übrig, Vater?“ 37 „Ich hab ihn zu deinem Chef gemacht! Er soll ab jetzt das Sagen haben über den ganzen Familienbetrieb, über alle Angestellten, alles, was zu unser Firma gehört, soll er verwalten. Was soll da noch für dich übrig sein?“, antwortete Isaak. 38 „Ist das echt der einzige Segen, den du hast, Vater? Segne mich auch! Segne mich auch, Vater!“, schrie Esau und fing an, laut loszuheulen. 39 Isaak sagte dann: „Da, wo du sein wirst, gibt es keine guten Felder, es wird dort nicht regnen und es gibt immer Wassermangel. 40 Du wirst immer kämpfen müssen um dein Essen. Du wirst deinem Bruder immer dienen müssen, aber es wird einen Tag geben, wo du das nicht mehr länger mit dir machen lässt. Du wirst dich wehren und dich befreien.“
Jakob muss sich verpieseln, soll aber vorher noch heiraten
41 Esau konnte das einfach nicht vergessen, dass Jakob ihn so fies um den Segen vom Vater betrogen hatte. Er plante immer wieder, wie man seinen Bruder am leichtesten um die Ecke bringen könnte. „Sobald Vater unter der Erde ist, dann bring ich ihn um“, schwor er sich. 42 Jemand, der das mitbekam,