Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman. Cole Roberts
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Bernhard und Helena schienen schon einige Zeit am Frühstückstisch zu sitzen und mit dem Essen fertig zu sein, sodass Bernhard die Lage auflösen konnte: »Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Haus«, meinte er, als ich den Tee fast leer getrunken hatte.
Ich beeilte mich, aufzustehen und folgte ihm aus dem Salon heraus. Er zeigte mir die vielen Zimmer, die Bibliothek, Küche und Nebenräume, aber natürlich nicht jeden Raum im Haus, das wäre zu viel und vor allem, auch unnötig gewesen. Das ganze Haus strömte diese altdeutsch-wohnliche Gediegenheit aus. Hochwertige Möbel, Ölgemälde, deren Wert ich mangels jeglicher Kenntnis nicht einmal erahnen konnte, schwere Teppiche und viel Holz. Aber irgendwie keine Individualität. Es gab keine Hinweise auf den Besitzer. Kein Nippes, der seine Neigungen angedeutet hätte. Keine Pokale oder Fotos, die auf seine Hobbys hingedeutet hätten. Nicht einmal gemeinsame Urlaubsfotos von Helena und ihm, aus denen man etwas über ihn hätte herausinterpretieren können, nichts.
Als wir von unserem kurzen Rundgang zurück in den Salon kamen, war Helena verschwunden. Der Tisch war abgedeckt und auf einem hübschen Deckchen stand eine Vase mit einer einzelnen roten Rose. Die rote Farbe der Blume erinnerte mich an meine Entjungferung, die praktisch gänzlich unblutig verlaufen war.
Bernhard wies auf eine völlig unscheinbare kleine Tür neben einem Regal. »Das ist der Durchgang zu dem Bereich des Hauses, in dem Sie sich zukünftig überwiegend aufhalten werden«, meinte er. »Das ist recht praktisch: Ich komme von hier schnell hinein, Sie können aber auch leicht hierherkommen, wenn ich Sie rufe.«
Also nur auf Anordnung, rekapitulierte ich.
Er öffnete die Tür, dahinter erschien eine zweite, mit rotem Leder gepolsterte Tür, die er ebenfalls öffnete.
Schallsicher!, dachte ich bei mir.
»Kommen Sie!«, forderte er mich auf.
Zögernd trat ich auf den Durchgang zu. Ich erspähte einen großen Raum, der komplett in Rot und Schwarz gehalten war. Als ich durch die Tür trat, sah ich, dass der Raum genauso hoch war, wie der Salon, was die Möglichkeit schuf, einige Gerätschaften an der Decke zu befestigen, die ich noch nicht richtig einordnen konnte. An der Wand war ein Andreaskreuz, überall sah ich Ringe und Ketten an den Wänden, Regale mit den unterschiedlichsten Lederriemen, Bändern und vielem mehr. Daneben einige Kommoden, deren Inhalt unergründlich blieb, die aber auch auf der Oberseite gepolstert waren, so, als sollten sie als Sitz- oder Liegefläche dienen. Der Raum war groß und voll. Es war unmöglich, alles mit ein, zwei Blicken zu erfassen. Auf der gegenüberliegenden Seite befanden sich mehrere Türen, die ebenfalls gepolstert waren. Ein Fenster entdeckte ich nicht, dafür aber eine Treppe, die nach oben führte.
»Hier wirst du zukünftig leben. Du wirst meinen Anordnungen folgen und für mich da sein, wann immer ich will und wie ich es will.« Übergangslos war er zum du gewechselt, als wir den Raum betreten hatten. »Dein Dienst beginnt morgen früh um sieben. Zu dem Zeitpunkt erwarte ich, dass du in Erwartungshaltung auf der roten Ledermatte dort kniest.«
»Erwartungshaltung?«, fragte ich.
»Das erkläre ich dir später. Ich sehe es nicht gern, wenn meine Liebesdienerin in diesem Raum Kleidung trägt. Dein Dienst beginnt zwar erst morgen früh, ich würde es aber vorziehen, wenn du dich ausziehst.«
Das war schnell passiert: Ich trug nur ein leichtes Kleidchen ohne Unterwäsche, das er kommentarlos an sich nahm und in eine Öffnung in der Wand warf, hinter der ich einen Müllschacht vermutete. Trotzdem war es auf so plötzliche Art und Weise ein komisches Gefühl, splitternackt neben einem komplett angezogenen Mann zu gehen, der mir wie selbstverständlich die verschiedensten Folterwerkzeuge und Bondageeinrichtungen zeigte, mit denen man eine Person, in diesem Fall vorzugsweise eine Frau, quälen konnte.
»Hinter den Türen befinden sich mehrere kleinere Räume mit diversen Unterbringungsmöglichkeiten für dich. Die wirst du bei gegebenem Anlass kennenlernen.«
»Unterbringungsmöglichkeiten« sah ich auch hier schon reichlich. Da gab es Käfige, die an der Wand befestigt waren, Käfige und Kisten in unterschiedlichsten Ausführungen und Formen und Käfige, die unter der Decke hingen. Nur eins hatten all diese Behältnisse gemein: Sie wirkten extrem unbequem!
Wir gingen die Treppe hinauf. Die Decke über der Empore war nicht mehr so hoch, dafür gab es die Möglichkeit, die Treppenhöhe mit zu nutzen. Auch hier oben wirkte alles äußerst gut ausgestattet. Genau über der unteren Eingangstür befand sich auf der Empore ebenfalls eine Tür, die, wie mir mitgeteilt wurde, ins Eheschlafzimmer führte. Gegenüber, über den Türen mit den Unterbringungsmöglichkeiten, befanden sich wieder drei Türen. Eine führte zu einem Raum in dem mittig eine etwa zwei mal zwei Meter große, lederbezogene Pritsche stand; selbstverständlich aber auch mit diversen Ringen an den Seiten versehen. An den Wänden und auf Tischen auch hier die verschiedensten Gerätschaften, die sicher auch in einer mittelalterlichen Folterkammer ihren Dienst hätten verrichten können.
»Hier kannst du heute Nacht schlafen«, meinte mein Herr. »Vorher hast du ausreichend Zeit, die Regeln zu studieren.« Er wies auf eine Art Heftchen, welches auf einem der Tische lag. »Da wird dir alles noch einmal genauestens erklärt. Die geforderten Stellungen, dein erwartetes Verhalten und einiges mehr.«
Im Nachbarraum befand sich eine Nasszelle.
»Dein Bad. Ich erwarte peinliche Sauberkeit, natürlich und insbesondere auch im Intim-, Oral- und Analbereich!«, verlangte er.
Es war der erste Raum mit einem Fenster, welches Tageslicht hereinließ. »Das Fenster lässt sich zum Lüften einen Spalt öffnen.«
Das Bad hatte neben einer Dusche zwei Becken. Ein normales Keramikbecken mit darüber befindlichem Spiegel und an der Wand neben der Eingangstür eines aus emailliertem Blech, wo Eimer und Reinigungszeug drunter standen.
»Wir haben eine Putzfrau. Die kennt diesen Bereich aber nicht und wird ihn nie betreten«, erklärte er mir. »Für die Sauberkeit in diesen Räumen bist du zuständig. Es wird insbesondere auch vorkommen, dass einmal Flüssigkeiten oder andere Dinge auf dem Boden verbleiben, die natürlich entfernt werden müssen.«
Als wir den dritten Raum betraten, war ich doch einigermaßen überrascht: Es handelte sich um ein helles, freundliches Studio mit zwei großen Fenstern, die natürlich auch nur auf Spalt zu öffnen waren, angefüllt mit diversen Sportgeräten, Laufband, Fahrradergometer und vielem mehr.
»Ich erwarte, dass meine Dienerin fit bleibt und einen straffen und beweglichen Körper hat. Hier wirst du mindestens zwei-, dreimal die Woche ein paar Stunden verbringen.«
Ich schaute mich um: Neben den Sportgeräten war da ein Regal mit Handtüchern, daneben standen mehrere Kisten mit Getränken, auch hier war ein Spiegel an der Wand. Ein wirklich gut eingerichtetes Studio, aus dem man vom Ergometer aus sogar einen wunderbaren Blick in den Park hatte. Richtig schön.
Wir gingen zurück in den Hauptraum auf der Empore.
»Ich lasse dich jetzt allein. Hier drin kannst du dich frei bewegen, solange ich keine anderen Anweisungen gebe. Heute also ohnehin. Du hast Zeit, dich mit den Regeln vertraut zu machen, du kannst etwas Sport machen oder auch ein wenig schlafen. Wir sehen uns morgen früh.« Er drehte sich um und ging zur Tür, die zum Schlafzimmer führte. »Siehst du die rote Lampe dort über der Tür?«
Ich nickte, dann besann ich mich und sagte: »Ja, Herr.« Das ging mir doch noch etwas zögerlich über die Lippen.
»Unten über der Tür sind auch zwei Lämpchen. Eine grüne und eine rote,