Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman. Cole Roberts

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Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman - Cole Roberts BDSM-Romane

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dahinter liegenden Zimmer. Heute wird gegen Abend die grüne Lampe zum Wohnzimmer leuchten, dann steht dort ein Tablett mit Essen und Trinken, das kannst du dir holen.« Dann war er verschwunden.

      Die Uhrzeit nannte er kein zweites Mal. Es hatte ja auch nur geheißen, dass ich um sieben Uhr auf der Matte zu knien hatte, nicht, dass er auch um sieben Uhr käme. Apropos auf der Matte knien … Ich ging ins Schlafzimmer, nahm unschlüssig die Anweisungsmappe in die Hand und schaute mich um: Nirgendwo in der gesamten Zimmerflucht hatte ich einen Stuhl oder Ähnliches gesehen, auf den man sich hätte setzen können, um so etwas in Ruhe durchzulesen. Im unteren Bereich hatte da zwar eine Art Sitzmöbel gestanden, aber das erinnerte mehr an ein altes Gestühl zur Hexenfolter, als an einen Lesesessel. Vielleicht gab es in den unteren Nebenzimmern so etwas? Er hatte mir die drei Räume nicht gezeigt.

      Von Neugier getrieben, ging ich die Treppe hinab und öffnete die erste Tür. Dort sah ich in einem gefliesten und mit Wasserversorgung und Abfluss ausgestatteten Raum eine flache Vertiefung im Boden, die nach oben von einem Gitter verschlossen war. Da passte, so erkannte ich mit einem gehörigen Magengrummeln, gerade mal ein menschlicher Körper hinein. Wenn das bis oben hin mit Wasser gefüllt wäre, so wurde mir klar, wurde Atmen zum Problem. Eine der Zimmerecken war durch ein Gitter abgeteilt, welches ebenfalls gerade noch eine schlanke Person aufnehmen konnte. Ohne die weiteren Gitterboxen näher in Augenschein zu nehmen, flüchtete ich schaudernd zurück ins Studio. Dennoch ließ mich die Neugierde nicht los und ich öffnete die zweite Tür. Wieder erspähte ich verschiedene Behältnisse, die ganz offensichtlich für die Aufnahme einer einzelnen Person gedacht waren. Sie erinnerten teilweise an die Käfige im benachbarten SM-Raum, aber bei diesem Raum bestanden Wände und Boden aus grauem, festem Gestein.

      Ich betrat den Raum. Vor einer schmalen Nische, die wie in den Fels gehauen wirkte, war wieder ein verschließbares Gitter angebracht. Ich ging näher heran. Ja, ich konnte mich soeben seitlich in den schmalen Schlitz zwängen. Sogar an eine kleine Nut in Brusthöhe war gedacht worden, um der ausladenden Oberweite einer Frau in diesem Verlies etwas Raum zu lassen. Auch hier wieder ein Gitter in der Raumecke. Diverse Halsbänder, Ketten und Schnüre, die an der Wand verankert waren, verdeutlichten den Sinn des Raumes weiter.

      Ich traute mich kaum, die dritte Tür zu öffnen. Als ich es, von Neugier getrieben, dennoch tat, erschrak ich heftig. Das war ein Stall! Die hintere Hälfte des Raums war wie ein Schweinestall hergerichtet. Der Boden war mit trockener Erde bedeckt, die sicherlich schnell zu einer Matschlache wurde, wenn man sie nässte. Leinen und Ketten mit Ringen daran erfüllten die weiteren Erfordernisse. Sogar an den Futtertrog hatte man gedacht.

      Innerlich zitternd ging ich zurück in mein Schlafzimmer und setzte mich auf das Bett. Ja, es schien wirklich so, als gäbe es hier jede Menge Bestrafungsmöglichkeiten, oder auch schlicht Unterbringungsmöglichkeiten, wie es mein neuer Herr vorhin formuliert hatte. Ich sollte lieber versuchen, ihn gnädig zu stimmen. Also lehnte ich mich etwas zurück und begann zu lesen. Jetzt erfuhr ich, was eine kniende Erwartungshaltung war und einiges mehr.

       4

      Am nächsten Morgen stand ich um sechs Uhr auf und machte mich frisch. Körperliche Sauberkeit war schließlich mehr als eine Selbstverständlichkeit und hätte gar keiner Erwähnung bedurft. Einzig das mit dem Analbereich, den ich selbstredend auch sauber hielt, immer sauber gehalten hatte, irritierte mich etwas, wo ich doch Analsex und -dehnung vertraglich ausdrücklich ausgeschlossen hatte.

      Um exakt eine Minute vor sieben kniete ich mich, wie befohlen, auf die rote Ledermatte. Ich streckte den Rücken, setzte mich aufrecht hin, spreizte die Beine, soweit ich konnte, und legte die Hände mit den Handinnenflächen nach oben auf die Oberschenkel. Das war die Erwartungshaltung. Ich hatte so in Erwartung des Herrn zu knien, bis dieser mir einen anderen Befehl erteilte. Ähnlich sah die Disziplinhaltung aus, auch da hatte ich mich zu knien, die Schenkel brauchten hier nur leicht geöffnet zu sein, dafür musste ich eine Reitgerte auf beiden nach oben geöffneten Händen in Kopfhöhe präsentieren. Es erforderte nicht viel Fantasie, woher hier das Wort »Disziplin« kam.

      Also harrte ich in Erwartungshaltung aus und erwartete das Erscheinen des Herrn. Wobei das Wort Erwartung vermutlich selten so viel Sinn machte, wie gerade heute Morgen.

      Was würde mich erwarten? Ich hatte kaum geschlafen und die wildesten Vorstellungen und Fantasien waren mir durch den Kopf gegangen. Dennoch: Jetzt kniete ich hier und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Ich versuchte, so ruhig wie möglich zu sitzen. Natürlich hatte ich die Kameras entdeckt, die überall in den Räumen verteilt waren. Ich war überzeugt, dass meine neue Herrschaft die Kameras nicht nur heute ausgiebig nutzen würde. Einen Rückzugsort, eine Nische, in die er nicht hätte hineinsehen können, irgendeine Form von Intimität, die gab es nicht.

      Die Zeit, die ich warten musste, war leicht nachvollziehbar. An allen Wänden des Raumes hingen Uhren. Vermutlich sollte die Sklavin, je nachdem was sie gerade erdulden musste und wie sie hergerichtet wurde, die Zeiträume durchaus erfassen können. Mir war aber auch nicht entgangen, dass die Uhren ganz offensichtlich elektronisch abblendbar waren.

      Schön Kyra, sagte ich innerlich zu mir, du hast dir das eingebrockt, du hast es so haben wollen. Jetzt musst du damit umgehen. Du musst damit leben. Er ist jetzt dein Herr! Egal, was gleich passiert: Bleib standhaft und lass alles mit dir machen. Nicht ins Gesicht schauen, nicht in die Augen schauen, den Blick gesenkt halten. Wieder erschienen diese stahlblauen Augen vor meinem geistigen Pendant. Und wenn ich überhaupt reden durfte, dann nur, wenn ich gefragt wurde und die häufigste Floskel würde wohl »Ja, Herr« sein.

      Um kurz nach neun öffnete sich die Tür zum Salon und mein Herr kam herein. Er war normal gekleidet, so viel konnte ich trotz meines folgsam gesenkten Blickes erkennen. Ich durfte nie, niemals meinem Herrn ins Gesicht sehen, wenn er mich nicht ausdrücklich dazu aufforderte. Es war mir nicht erlaubt, den Blick höher als bis zu seinem Geschlecht zu erheben. Das war aber gerade durch Kleidung verdeckt. Er kam schnellen Schrittes auf mich zu, und plötzlich fühlte ich mich mit den Fingerspitzen an den Brustwarzen grob erfasst und brutal in die Höhe gerissen. Der von meinen Warzen unmittelbar ausgehende Schmerz explodierte in meinem Gehirn. Ich schrie meine Pein und meine Überraschung mit einem einzigen Kreischen hinaus. Bevor ich meine durch das lange Knien fast gefühllosen Beine unter meinem Körper sortiert hatte, hatte er mich tatsächlich an den Brüsten fast bis zum Stehen hochgerissen. Leicht taumelnd bekam ich Halt. Er ließ meine Brüste los, griff nach meiner linken Hand und befestigte eine der von der Decke hängenden Handfesseln daran. Als Nächstes kam die rechte Hand dran. Dann griff er nach einem bereithängenden Schalter und meine Arme wurden nach oben und zur Seite gezogen. Anschließend versah er auch meine Fesseln mit ihren Namensvettern und ich wurde noch ein wenig mehr in die Höhe gehoben, Arme und Beine weit gespreizt.

      Er griff nach einer Peitsche mit vielen Lederriemen und ehe ich mich versah, erhielt ich drei, vier, fünf Schläge über Brust, Bauch und Lendenbereich. Ich schrie. Der Schmerz war heftig. Auch wenn diese Peitsche vereinbarungsgemäß keine Male hinterlassen würde, erfüllte sie ihren Zweck außerordentlich gut. Er schlug weiter auf mich ein. Dabei umkreiste er mich und die Schläge prasselten auf Rücken, Po, Bauch, Brüste und Oberschenkel. Schnell vergaß ich das Mitzählen der Schläge. Schnell vergaß ich meine Vorsätze. Mein Schreien und Kreischen ging teilweise schon in ein Wimmern über, einen Sinn hatte es ohnehin nicht, denn es ließ meinen Meister vollkommen kalt. Meine Haut brannte fast am gesamten Körper höllisch und ich war überzeugt, dass es zwar nicht zu Verletzungen kommen konnte, aber die ganz offenbar erwünschte intensive Rotfärbung hatte sie bestimmt schon. Gefühlt war jeder Quadratzentimeter meiner Haut schon mehrfach von der Peitsche getroffen worden, als er innehielt.

      »Wie vertraglich vereinbart, werde ich dich nicht so verletzen, dass Narben entstehen oder Male zurückbleiben«, sagte mein Herr völlig ruhig. »Dennoch ist gerade die Züchtigung ein wesentlicher Bestandteil unserer Beziehung und deiner Erziehung. Dir muss klar werden, dass du hier tatsächlich nichts freiwillig machst,

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