GUARDIANS - Das Vermächtnis. Caledonia Fan

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iss ordentlich und schlaf dann ein bisschen. Hier drüben ist eine Liege, und eine Decke findest du in der Kiste dort."

      Aufregung und Interesse in den Augen des Jungen erloschen, denn aus diesem Angebot entnahm er, dass er bei dem Abenteuer nicht dabei sein würde. Doch er fügte sich.

      Kurz darauf erschien auch Matthew wieder und brachte einen Mann mit. Tariq holte vier Bier aus dem Kühlschrank und öffnete sie: Dann nickte er dem Jungen noch einmal aufmunternd zu und kehrte zu den anderen zurück.

      Aharon hatte die Karten des alten Militärkomplexes, die Matthew gleich mitgebracht hatte, bereits auf dem Tisch ausgerollt und beugte sich mit aufgestützten Armen darüber. "Was für Möglichkeiten haben wir?"

      Er stellte die Frage in den Raum, doch sie galt in erster Linie Jeff, Matthews Freund. Aber auch Matt selbst schien intensiv nachzudenken.

      "Wenn wir Rayan anzeigen und eine Durchsuchung seiner Räume durch die Polizei erwirken wollen, brauchen wir irgendetwas Handfestes als Beweis", meinte Tariq zögernd. "Eines der Kinder vielleicht?"

      "Was ist mit dem Jungen?" Jeffs Kopf deutete hinüber zu der geschlossenen Küchentür.

      "Was sollte der bezeugen?" Aharon schüttelte den Kopf. "Höchstens dass er entführt wurde. Er hat das Labor nie von innen gesehen."

      "Dann müssen wir eines der anderen Kinder mitnehmen. Ich bin sicher, da sind noch mehr. Der Transport, bei dem der blonde Bursche ausgebüxt ist, war keinesfalls der erste." Tariqs Stimme klang entschlossen. "Wo würde Rayan sie unterbringen?"

      "Wahrscheinlich hier." Jeff wies auf einen Bereich, der ziemlich weit vom Eingang entfernt war. "Dort gab es vorher schon Ruheräume, Toiletten, eine Küche. Ich nehme mal an, dass er sie in einem oder zwei größeren Räumen hat, vermutlich diese beiden hier. Das Kind würde ich holen. Ich finde den Weg am schnellsten und auch bei spärlicher Beleuchtung." Jeff wirkte absolut sicher, als er das sagte.

      "Angenommen, es gelingt Ihnen, ein Kind oder auch zwei zu befreien. Wie weiter?"

      "Der Rückzug muss natürlich gesichert sein." Rayans Mitarbeiter verschränkte die Arme vor der Brust und kaute auf seiner Unterlippe.

      Sie diskutierten noch lange über das Wie und Wann. Alles musste bedacht werden. Wer sollte reingehen? Und wie konnten sie überhaupt Zugang zu diesem abgeriegelten Bereich erlangen? Wo würden die Kinder untergebracht sein und wie konnte man zu ihnen kommen?

      Die größte Herausforderung bildete das Sicherungssystem, das Rayans Areal abschirmte. Hier hatten weder Matt noch Jeff eine Idee.

      "Oh, da wüsste ich schon was", meinte Tariq nun. "Ein wohlplatziertes Energiegeschoss dürfte dieses Problem doch lösen, oder?" Er schaute Aharon fragend an.

      "Energiegeschoss?", fragten die beiden anderen Männer wie aus einem Mund.

      Aharon hob seine rechte Hand. Staunend beobachteten sie, wie zwischen seinen Fingern knisternd winzige blaue Blitze auftauchten. Jetzt krümmte er die Finger ein wenig und die Blitze wurde stärker, trafen sich in der Mitte der Handfläche, um dann - wild umeinander rotierend - eine kleine, grell leuchtende blaue Kugel entstehen zu lassen. Sie wuchs, knisterte lauter und die Blitze umzuckten sie flackernd. Als sie die Größe eines Tennisballes erreicht hatte, war ihr Leuchten so grell geworden, dass man sie nicht mehr ansehen konnte, und den Männern richteten sich die Armhaare auf, so deutlich war die Energie in der Luft zu spüren.

      "Aber hallo ...", flüsterte Matt beeindruckt. Auch Jeff begann mit "Was um alles in der Welt ..." einen Satz, den er nicht vollendete, weil sein Blick von Aharon zu Tariq gewandert war, in dessen Hand ein ähnlicher, aber silberfarbener Tennisball rotierte.

      "Wenn wir eines davon in die Sicherungsanlage jagen, dann dürften sich doch alle anderen Probleme in Funken und geschmolzenen Kunststoff auflösen, oder?" Tariq war sich sicher.

      Aber Matt, der sich bei dieser Frage angesprochen fühlte, wiegte bedenklich den Kopf.

      "Ich habe keine Ahnung, wie das Ganze aufgebaut ist. Welchen Schaden kann so ein ... Geschoss anrichten?"

      "Genug", brummte Aharon, der kein Mann vieler Worte war.

      "Elektrische Anlagen haben zumindest schon mal keine Chance dagegen", erklärte Tariq. "Ich denke, ein wohlplatzierter Treffer oder auch zwei schaffen uns den nötigen Freiraum."

      "Wie viel Zeit würde zwischen zwei Treffern vergehen?" Matthew war immer noch skeptisch. Er hatte gesehen, dass dieses Energiegeschoss einige Sekunden brauchte, um ... ja was? Voll aufgeladen und einsatzbereit zu sein?

      "Eine Sekunde", gab Aharon zurück, "Zwei Hände - zwei Geschosse."

      Matthew schluckte. "In Ordnung, das wäre natürlich gut", beeilte er sich zu versichern, nicht ohne noch einen irritierten Blick auf Aharon zu werfen. "Wenn man zusätzlich dazu die gesamte Stromversorgung kappt, dann dürfte in der Dunkelheit nicht erkennbar sein, dass Unbefugte in den Laborkomplex eingedrungen sind."

      "Also machen wir es so." Matt fasste alles noch einmal zusammen. Eine Weile blieb es still. Jeder überlegte, ob irgendetwas übersehen oder vergessen worden war.

      "Zwei Fluchtautos brauchen wir auch, abfahrbereit am Eingang. Wir sind sechs Personen, die schnellstens hier verschwinden müssen. Matthew und ich können nach der ganzen Aktion nicht hierbleiben und Sie wahrscheinlich auch nicht", fügte Jeff hinzu, indem er die beiden Wissenschaftler ernst ansah.

      Aharon nickte. "Aber wenn wir bei der Polizei waren und Mato verhaftet wurde, können wir danach alle hierher zurückkehren."

      "Genau", pflichtete Tariq ihm bei, "denn dann wird er hoffentlich gesiebte Luft atmen."

      Sie richteten sich auf und sahen einander an. Der Plan stand im Grundgerüst.

      "Wann geht es los?"

      "Also einen Karton, der groß genug ist für einen Mann, habe ich sofort parat", meinte Jeff. "Aber ich würde gern ein paar Dinge packen, falls irgendwas schiefgeht und wir doch nicht zurückkommen können."

      "Ja, davon sollten wir zumindest ausgehen. Wir packen auch etwas zusammen. Aharons und mein Auto parken schon direkt neben dem Eingang", fügte Tariq nun an. "Der Junge kann auch schon im Wagen warten, ich werde ihn hinbringen."

      "Ich denke, heute Abend nach dem Schichtwechsel wäre eine günstige Zeit. Nachts sind nicht so viele Mitarbeiter im Komplex." Matthew schaute sie der Reihe nach an und alle nickten zustimmend.

      "Also um kurz nach zehn", legte er fest. "Und wo?"

      "Wir treffen uns am Materiallager C." Mit diesen Worten schloss Aharon ihre kleine Verschwörungsrunde.

      Die Guardians und seine anderen Zuhörer starrten ihn an und hatten seiner Erzählung mit offenem Mund gelauscht. Ihr Chef stand mit den Händen in den Hosentaschen an das Bücherregal gelehnt und schien gedanklich überhaupt nicht anwesend zu sein.

      Langsam nur, als müsse er sich mühsam von dieser Erinne­rung wieder in die Wirklichkeit kämpfen, kehrte er ins Hier und Jetzt zurück.

      "Und?" Hennak war der Erste, der seine Neugier nicht länger bezähmen konnte und das Schweigen brach. "Wie ging es weiter?"

      Tariq hob den Kopf und sah den roten Guardian ausdrucks­los an.

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