GUARDIANS - Das Vermächtnis. Caledonia Fan

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zwischen den beiden Türen."

      Grübelnd kratzte sich Sadik am Kinn. "Gut", meinte er, doch es klang nicht zufrieden. "Dann machen wir hier erstmal Schluss. Soll Tariq entscheiden, was er mit den Infos anfängt. Wir fassen nichts weiter an. Es reicht, dass die Kamera hier mich wahrscheinlich gesehen hat. Wer auch immer sie installierte, müsste nun alarmiert sein, denn er weiß, dass jemand hier unten war und damit das Codeschloss an der versteckten Tür geknackt hat. Hast du dir den Zahlencode gemerkt?"

      Senad, dem die Frage galt, nickte zwar, winkte aber ab. "Der wird hundertprozentig geändert sein, falls wir nochmal hierherkommen sollten. Das würde ich jedenfalls tun, wenn es mein Codeschloss wäre."

      "Gut. Dann verschwinden wir jetzt von hier." Sadik erhob sich aus seiner kauernden Position und sah zu, wie Senad den Laptop verstaute. "Schade, dass Imara uns bei solchen Erkundungen nicht begleiten kann. Sie wäre eine unschätzbare Hilfe."

      Shujaa, der vorausging, sah über die Schulter. "Sie ist kein Guardian", gab er zu bedenken. "Und wenn ihr was passieren würde, reißt Tariq dir den Kopf ab, da kannst du sicher sein."

      Sadik winkte ab. "Wenn ich mal ganz viel Mut habe, frage ich ihn, was er davon hält."

      Bevor sie ins Freie traten, vergewisserte sich Shujaa auf sein Geheiß hin noch einmal, ob die Luft rein war. Ein beruhigendes Nicken ließ ihn erleichtert aufatmen. "Den gleichen Weg zurück. Treffpunkt am Auto. Auf geht's!"

      "Im Keller des Schlosses ist also irgendetwas versteckt", schloss Sadik seinen Bericht. "Und es scheint jemandem sehr wichtig zu sein, dass das auch so bleibt. Den verborgenen Eingang hätten wir ohne Shujaas Gabe gar nicht gefunden und Senad hat geschlagene sieben Minuten benötigt, um den Code der Geheimtür zu knacken. Aber ihm und seinem Laptop hat ja bisher noch kein elektronisches Schloss widerstehen können." Hier nickte er dem grünen Guardian anerkennend zu. "Wir haben uns dann jedoch nicht mehr getraut, uns noch ein wenig im Rest des Schlosses umzusehen. Die Gefahr, dass jemand auftauchen würde, war mir einfach zu groß." Er setzte sein Bier an und ließ den letzten Rest des gekühlten Getränks seine Kehle hinab gluckern.

      Eine Weile war nur das leise Klappern der Laptoptasten zu hören. Tiana, die sich bemühte alles mitzuschreiben, pustete sich ungeduldig eine Strähne ihres langen, kastanienbraunen Haares aus der Stirn, die ihr immer wieder in die Augen fiel. Schließlich schob sie sie mit einer unwirschen Handbewe­gung hinter das Ohr.

      "Und es war wirklich niemand dort?", vergewisserte sich Tariq noch einmal.

      Sadik schüttelte den Kopf. "Shujaa hat mehrere Male gescannt", meinte er entschieden. "Wenn sich tatsächlich Leute da aufhalten sollten, dann müssen sie sich in dem schwarzen Bereich befinden, weil diese Wand für seine Fähigkeit ein undurchdringliches Hindernis bietet." Er musterte den neben ihm sitzenden roten Guardian kurz. Der schien wegen dieser Sache ziemlich frustriert zu sein, denn sein finsteres Gesicht sprach Bände.

      "Ich hätte den zweiten Ausgang an der Rückseite des Schlosses noch einmal überprüfen sollen, bevor wir wieder abgehauen sind", knurrte Shujaa ärgerlich und rieb sich verstohlen die Schläfen. "Nur um zu erfahren, ob auch diese Wand undurchdringlich für mich ist."

      "Du hast deine Gabe oft genug eingesetzt", mahnte Sadik und musterte ihn prüfend. "Ich wette, du merkst es jetzt selbst". Dann sah er den Chef an. "Was vermutest du in diesem Schloss, Tariq, oder besser gesagt - wen?"

      "Wir müssen davon ausgehen, dass Rayan nicht nur dieses eine Mal dort gewesen ist", meinte der und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

      "Rayan? Was sollte er dort wollen?" Senad schüttelte den Kopf.

      "Ich habe da so eine Ahnung", konterte Tariq und die Ruhe, mit der er das verkündete, ließ die anderen vermuten, dass er mehr wusste, als er preisgab. "Doch dazu später. Zuerst müssen wir zusammentragen, was wir über die Leute wissen, mit denen er sich umgibt."

      "Na da war zuerst mal dieser große rothaarige Kerl", erklärte Senad mit einem unbehaglichen Seitenblick auf Koll. "Mit dem hatten wir gestern zu tun."

      Tariq nickte. Er erinnerte sich an den Mann auf der Treppe im Foyer. Grüne Energiegeschosse, riesenhafte Statur.

      "Und eine Kampfamazone mit der Ananasfrisur, den Springerstiefeln und der Tarnhose", fuhr Trajan fort.

      Hennak feixte. Er hatte sie nicht gesehen, aber der trockene Kommentar des Freundes ließ ein Bild dieses Mädchens in seinem Kopf entstehen. Man konnte dem roten Guardian ansehen, dass er es bedauerte, besagter Amazone nicht selbst begegnet zu sein.

      "Richtig, das Mädchen mit den Dreadlocks", bestätigte Tariq und nickte zu der Beschreibung, "eher ein zierliches Persön­chen, das eine Bullenpeitsche dabeihatte. Ungewöhnliche Waffe für eine Frau ... "

      "Sie war unsere Gegnerin", seufzte Tiana.

      "Du kannst dir dein Grinsen sparen, Hennak", knurrte Trajan mit einem Seitenblick auf den blonden Gefährten. "Ich weiß genau, was du denkst, aber glaub mir, sie hätte dich zum Frühstück verspeist."

      "Ach? Aber ihr zwei habt sie kleingekriegt, ja?", war die fast höhnische Antwort.

      "Nein und das hättet ihr auch nicht", giftete Tiana, die sich durch diese offensichtliche Provokation genötigt fühlte ihren Bruder zu verteidigen.

      "Das käme auf den Versuch an", konnte Hennak noch kontern, bevor ihn Sadiks mahnender Blick verstummen ließ.

      "Vielleicht können wir beim Thema bleiben", ließ sich der Chef nun vernehmen. Er musste seine Stimme nicht erheben, ja nicht einmal aufblicken, um zu erreichen, dass die beiden Kampfhähne von ihrem Imponiergehabe abließen.

      Der rote Guardian schoss noch einen wütenden Blick in Richtung des Geschwisterpaares, dann bemerkte er Shujaas beschwichtigende Geste und schwieg.

      "Dann noch Ahmads Bruder", erinnerte sich Senad. "Und eure Gegner." Bei diesen Worten sah er Hennak vielsagend an, der ja schon bestätigt hatte, dass die beiden gut gewesen waren.

      "Der Riese und die Amazone sind Energienutzer, hat Tariq heute Morgen erzählt", warf Sadik ein und sah den Chef an.

      Der runzelte die Stirn. "Richtig", bestätigte er, "und ich fürchte, wir müssen bei Ahmads Bruder ebenfalls davon ausgehen."

      "Der Riese hat auch eine beeindruckende Schusswaffe. Hab sie nicht erkennen können, aber es ist ein ziemlich großes Kaliber", ergänzte Koll, denn das hatte er schließlich schmerzvoll erfahren müssen.

      "Die Waffen der beiden anderen kennen wir ebenfalls", ließ sich Shujaa nun vernehmen. "Der eine hat einen Doppelspeer, den er auch sehr effektiv als Kampfstab einsetzt, und der zweite hat ein rundes Wurfmesser. Durchmesser etwa vierzig bis fünfzig Zentimeter, irgendwie eine Kombination aus Riesen-Frisbee, Schild und Bumerang. Ist schwer beizukommen, dem Ding." Unbewusst wanderte seine Hand an den Oberarm, wo die durch die Luft schwirrende Waffe ihn erwischt und dabei eine ziemlich schmerzhafte und hässliche Schramme hinterlassen hatte. Nur Hennaks Warnruf war es zu verdanken gewesen, dass er sich rechtzeitig weggedreht und so verhindert hatte, dass sie sich in seine Brust grub.

      "Klingt nach einem Chakram", murmelte Gazanfer vor sich hin. Sadiks älterer Bruder ließ sich selten hören in den Besprechungen, obwohl er als Lehrer und Ausbilder immer mit dabei war. Der verschlossen wirkende Mann mit den langen Haaren und der großen Narbe im Gesicht schien stets nur zu lauschen und sich seinen Teil zu den Ausführungen zu denken. Trotz seiner finsteren Miene und seiner Sparsamkeit beim Lächeln mochten

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