wie heute, ist auch möglich. Doch Abwechselung ist der Feind von Langeweile und das ist gut so<. Ich konnte gerade ihre Filmrollen nicht komplett aus dem Gedächtnis abrufen, es war eigentlich egal. Jede ist mir recht und lassen wir auch hier das Los entscheiden. Aber die Helene, aus dem Film Doktor Ahoi, wäre mir das nächste Mal besonderes recht. Schon musste ich an einen Spruch von Gento, dem zukünftigen Kult Regisseur, denken: >Wer aussieht wie eine Hitchcock Blondine, sollte über eine Filmkarriere bei mir nachdenken<. Plötzlich, sie war schon im fort schweben, sah sie wie Helene aus und ich musste an ihre ersten Filme denken. Die waren noch in schwarz/weiß abgedreht. Spontan rief ich ihr schnell hinterher: >Biggi, du bist die einzige Schönheit, die schwarz und weiß bunt machen kann.> <Vielen Dank, das habe ich ja noch nie gehört>, rief sie mir, schon weit entfernt, aus den Wolken, zurück. Hundemüde ließ ich mich ins warme Lotterbett fallen, nicht ohne den Chefstrategen, dem lieben Gott, einen guten Mann sein zu lassen und ihm für diese wunderbare Nacht zu danken. Dann, kurz bevor ich wegdämmerte, durchschoss es mich, wie ein Elfmeter von Gollo getreten und es schauderte meinen Verstand. Da habe ich die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht. Soweit ich wusste war die BB verheiratet und zwar mehrfach! Da änderte es nichts, wenn ich unverheiratet war. Schließlich heißt es in den göttlichen Regeln, für das Leben auf Erden: "Du sollst nicht begehren deines ……….."und da haben wir den Tatbestand unserer Regelverletzungen: BB war verheiratet und ich begehrte sie! Dabei war nur ich der Sünder, nicht die B.B., die, bei Tageslicht betrachtet, nichts davon wusste, was ich mit ihr nachts anstellte. Ergo kam der verlockende Traum aus einer ganz anderen Ecke. Da wollte mich Lucifer aufs Glatteis führen, auf seine Seite ziehen. Ich meine es hätte auch die "Wildkatze" Karin Baal sein dürfen, die gefiel mir gut in einigen Teenager Filmen. Aber natürlich war B.B. die Krönung. Und wenn sich noch herausstellte, dass die Karin Baal nicht verheiratet ist, ja dann hätte ich keinen Zweifel mehr. Ja und wenn die Karin auch gerade einen Ring trägt käme noch die "Wespentaille", Elke Sommer, in Frage. Wenn aber die Blonden gerade vergriffen sind, dann könnte ich mir eine Nachtschicht mit der Uschi Obermaier vorstellen, bin ja nicht pedantisch. Was sollte ich jetzt nur tun? Beichte ablegen kam für mich nicht in Frage. An dieses Geschäft glaubte ich nicht, dass wäre einfach zu einfach. Gut, da gebe es die alte Methode der Selbstbestrafung durch die Peitsche. Etwas aus der Mode gekommen, aber das bedeutet ja nichts. Nur weil es schmerzhaft ist muss es nicht weniger wirken, eher das Gegenteil kann der Fall sein. Aber wenn die Jungs das sehen muss ich eine Begründung abliefern, sowieso glaubten sie den Quatsch mit der Sündenbestrafung nicht. Und wenn mein Führungsoffizier die Striemen sieht dreht er durch und will alle "heidnischen Pfaffen" auf Scheiterhaufen sehen. Außerdem habe ich keine "extrem Gläubigen Peitsche" zur Hand. Wüsste nicht woher besorgen. Selbst Prediger Pahlke werde ich nicht fragen und von meinem nächtlichen Ausritt berichten. Mir reichten schon Eisen Erich und Stuka Riester in der Schule, als Repräsentanten von Anstand und Moral. Außerdem kannte ich bereits seinen Kommentar zu meiner misslichen Lage: >Brüder seit nüchtern und wachsam, denn euer Verführer, der Teufel, geht umher wie ein Löwe, sucht seine Opfer besonders gerne in Lotterbetten. Ja das Leben ist schon grausam, will nur Gier, Glück und Geld. Die höchsten Werte werden vergessen, ja abgeschafft und nun ist es auch dir passiert, mein Sohn<. Genau das hat er nämlich letztens zu Hans Dampf gesagt, als der verheiratete Bauunternehmer dieses junge Ding, welches er Sekretärin nannte, zum Richtfest mitbrachte. Danach nahm er sein Glas, prostete dem Begleiter einer sexy Erscheinung zu und sagte: >Halleluja, mein Sohn<. Worauf der Bauunternehmer antwortete: >Halleluja, mein Dichter! Müssen besondere Ereignisse immer eine Bedeutung haben, müssen wir immer nach Regeln suchen, die wir sowieso nicht einhalten können, mein lieber Pahlke? Da leiste ich mir, gelegentlich wenn die Sterne günstig stehen, eine kleine Erfrischung, in meinem von Arbeit und Verantwortung geprägten Alltag. Der Chefzauberer im Himmel wird das verstehen, schließlich hat er meine Ehefrau bereits zu Lebzeiten überlassen bekommen. Ich denke wir sind momentan quitt miteinander. Und mal unter uns reiferen Jahrgängen: Wenn es nach ihnen ginge würden sie doch auch die Kirche im Dorf lassen, ich meine, wem Schadet es, wenn ich ein Stück glücklicher bin und darum jemanden etwas davon abgebe, manchmal ist die Glückliche eben blond<. Meine Frau ist bereits eine Dauerleihgabe an die Kirche, dass wissen sie, ihr Chef und ich ganz genau. Täglich verwirklicht sie sich in den heiligen Hallen der Kirchengemeinde, die übrigens meine Firma, gleich nach dem großen Quatsch, errichtet hat. Qualitätsarbeit, wo ich draufzahlte, weil die Kirche so arm war. Ich bin halt ein christlicher Gemütsmensch, mit großem Herzen<. >Mir reicht schon der Anblick ihrer weiblichen Begleitung um ihr Herz schlagen zu hören, aber vielleicht ist es nur der berauschende Schwindel des verbotenen, < entgegnete Prediger Pahlke und schenkte Cognac nach. >Berauschend allemal, weil ich es mir nicht verbiete und die berauschenden Details sieht doch jeder. Gib es wenigstens zu, wenn du sie anschaust geht die Phantasie mit dir durch, was ich für normal halte, beim Anblick so einer fleischlichen Versuchung. So ein junges Ding will doch auch ihre Erfahrungen machen, bevor sie eine christliche Ehre eingeht, oder auch nicht. Das soll doch etwas Besonderes sein und gelingen. Da hat man als Praxis Anleiter und Ausbilder eine große Verantwortung. Ich habe beides, Erfahrung und Verantwortung. Da kann man mich doch nicht aus dem Spiel nehmen wollen. Das wäre geradezu unmenschlich und als Christdemokrat bin ich für die Verbesserung der menschlichen Bedürfnisse auf Erden. Da kann ich nicht selbst mit Inkonsequenz voran gehen, sozusagen nach rechts wollen und nach links abbiegen. Tugendhaftigkeit, bringt das Mädchen doch nirgendwo hin. Keuschheit und Frömmigkeit verweigern nur die Dankbarkeit an die göttliche Schöpfung, mein Bester. Außerdem kommt die Süße aus einem weltoffenen Stall und weiß genau was sie will. Tja, wenn man dann zusätzlich Eva heißt und so aussieht – ja, dann Gnade dir Gott, da kriegst die alten Knochen in die Wolken geschossen, stimmt´s alter Kostverächter. < Was ich sah waren zwei alte Freunde beim Meinungsaustausch, nicht mehr und nicht weniger. Aber das half mir jetzt auch nicht wirklich weiter. Ich konnte mit dem Chefdenker im Himmel keine Geschäfte machen, so wie es Hans Dampf möglicherweise gelingen wird. Dieser Zirkusnummer traute ich nicht über den Weg. Bei dem Image das dieser Liebhaber von schnittigen Mercedes S Klasse Modellen und schnitten Sekretärinnen Modellen sich in unseren Breiten erworben hatte, schloss ich eine Wiederholung im Himmel nicht 100prozentig aus. Vielleicht ist Gott auch nur ein Mensch, aber mächtiger! Wie ein Zirkusdirektor, wenn man so will. Ich bewunderte schon lange das Redetalent von Gentos Vater, als Bauunternehmer, als Bürgermeister und als Privatmann, die Dinge "richtig" zu stellen. So möchte ich auch später reden können, so spendabel und beliebt sein können und damit so erfolgreich durchkommen zu können. Zumindest hier auf Erden. Und ich glaubte: Selbst Pahlke dachte das der Kerl, trotz lockerer Lebensweise, am Endgericht Tage damit durch die Himmelstür kommen würde. Also, wenn Gott Humor besitzt und kein Pedant ist, dann vielleicht wirklich. Ich war geschockt, wie schnell der Hauch des Teufels mich erwischen konnte und wie clever der Bursche es anstellte. Jedenfalls war mir wieder klar geworden: Nicht gerade einfach sich den Weg ins Paradies zu verdienen und wer das behauptet hat nicht gelebt! Als erste Maßnahme hing ich das große B.B. Bild von der Wand in meinem Zimmer ab. Es heißt ja nicht umsonst: Wir begehren was wir sehen! Wenn Karin B. noch ledig ist, kommt die dran, entschied ich spontan. Ich schloss die Augen für einen traumlosen Schlaf. Denn was waren die letzten Stunden gewesen?
Ein erfüllter Wunschtraum, der zum Alptraum wurde. Doch dann träumte ich davon wie Brigitte und ich vom Baum der Erkenntnis essen würden, woraufhin ich auch das zweite Ich geschenkt bekam. So landete ich in die Träume und Zimmer der Mädchen und versuchte mich hilfreich zu verhalten. Aber, ganz ehrlich: Eher kann man alle Champagnerkorken auf der Titanic finden, als alle Mädchen, die von einem Liebhaber träumen. Dann kam der Morgen, ich wachte erfrischt auf. Meine, mit Sonne und Wasser befreundete, Nymphe war wirklich ausgeflogen. Zumindest körperlich war sie nicht mehr anwesend. Jetzt war auch ich mit ihr befreundet. Wahrscheinlich drehte sie gerade, irgendwo auf der Welt, einen Film und durfte nicht zu spät am Set erscheinen. Die Umgebung meines Bettes glich einem Schlachtfeld. Der volle Aschenbecher und ihre französischen Zigaretten waren verschwunden. Aber ihr Parfüm hing noch schwer in allem was ich fühlte. Nichts blieb von ihr haften, außer erfüllte Erinnerungen einer phantastischen Nacht. Ein zauberhafter Schwindel und trotzdem heiß, wie der Strahl aus einem Flammenwerfer. Ich wusste das meine Freunde diesen nächtlichen Höhenflug nicht wirklich nachvollziehen werden und ließ meine neue Freundin unerwähnt. Dann muss ich nichts erklären, nichts teilen und mich nicht überbieten lassen. Nur warten auf Biggi, oder lieber die hoffentlich