Tod an der Interstate. Robert Lee Walker
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Читать онлайн книгу Tod an der Interstate - Robert Lee Walker страница 6
»Dann gibt es da noch eine Sache. Trug Ihr Mann eine Waffe?«
»Ich glaub nicht. Das hätte er mir doch erzählt?« Unsicher schaute sie von Einem zum Anderen.
»Können Sie sich vielleicht denken, woher und warum er dann eine Pistole bei sich trug?«
»Peter? Eine Pistole? Nee, das kann nicht sein. Das kann ich mir nicht vorstellen.«
»Hatten wir aber bei ihm gefunden.«
»Das ist bestimmt nicht seine gewesen.«
»Nun gut. Sie können uns also darin nicht weiter helfen.«
»Tut mir leid.«
»Ist zwar schade, aber nicht zu ändern, Ms Spade. Eine Bitte habe ich noch. Haben Sie eventuell ein Foto von Ihrem Mann, welches wir bei der Zeugenbefragung und für die Akten nutzen können? Die Bilder von der Interstate werden uns nicht sehr behilflich sein.«
»Selbstverständlich, warten Sie einen Moment, ich muss nachschauen.« Sie wandte sich einer unteren Schublade des Wohnzimmerschrankes zu und kramte in einem losen Haufen von papiernen Fototaschen, bis sie kurz darauf mit einem Ganzkörperfoto ihres Ehemannes in der Hand aus der Hocke wieder hoch kam.
»Bitte sehr, reicht Ihnen das?«
»Ohne Frage, vielen Dank. Wir fertigen uns eine Kopie davon an und Sie bekommen es dann wieder. Sie haben uns fürs Erste schon sehr viel weiter geholfen. Wenn wir noch Fragen haben, werden wir uns wieder an Sie wenden.«
»Kein Problem, wann immer Sie wollen, Officer.«
David Hodges überhörte diese kleine Degradierung, war ihm doch klar, dass sich die Leute nicht besonders gut mit den Diensträngen der Polizei auskannten. Ein Cop ist und bleibt nun mal ein Cop, im besten Fall ein Officer. Er reichte Barbara Spade die Hand.
»Auf Wiedersehen, Ms Spade.«
»Auf Wiedersehen.«
Auch Brendup gab sie die Hand, obwohl sie ihn nicht besonders lange dabei anschaute.
Kapitel 5
Um schnell mit den Ermittlungen voranzukommen wollten David Hodges und Saul Brendup gleich von Spades Wohnung aus zu der Bar, in der das Opfer gestern angeblich gewesen sein sollte. »Ich denke, wir fahren noch gleich dorthin«, sagte David Hodges, währenddessen er die Fahrertür zu seinem Dienstwagen öffnete.
»Meinst du, dass das etwas bringt? Jetzt um diese Zeit?«
»Ach so, wie spät haben wir es denn?« Hodges blieb an der Autotür stehen und schaute auf seine Armbanduhr. Auch Brendup hielt mit dem Einsteigen inne, ein Bein bereits in das Auto gesetzt.
»Viertel nach Zehn. Das könnte noch etwas früh sein. Saul, ich glaub, du hast recht.«
»Sag ich doch.« Mit seinem tiefen Bass klang dieser Satz wie ein Grummeln.
»Fahren wir also zurück zur Police Station. Vielleicht haben die jungen Kollegen etwas in Erfahrung gebracht.«
Beide stiegen schließlich ein und fuhren zur Dienststelle zurück.
Auf den Straßen herrschte der übliche Verkehr. Sie hangelten sich von einer Ampel zur nächsten.
Noch auf dem Parkplatz an der Seite des Backsteingebäudes trafen sie auf Jacqui Monaghan und Samuel Alvarez, die eine Minute zuvor von ihren Ermittlungen kommend auf den Platz gefahren waren.
»Und, wie schaut’s aus?«, fragte David Hodges.
»Alles ganz normal, Chef«, antwortete Monaghan. »Aber das können wir gleich oben beim Kaffee nochmal besprechen.«
Saul Brendup stand bereits im Fahrstuhl und hielt ein Bein in die Lichtschranke, bevor er von einem anderen Fahrgast in eine andere Etage geholt werden würde. Als die Kollegen auf den Fahrstuhl zutraten, rückte er nach hinten durch und gab den Eingang frei, wobei er auf den Knopf für die vierte Etage drückte. Sobald das letzte Bein die Lichtschranke passiert hatte, schloss die Tür und der nicht mehr ganz so neue Fahrstuhl ruckelte los. Dabei machte er Geräusche wie das Ächzen eines hölzernen Segelschiffs, obwohl das Gebäude noch gar nicht so alt war.
Auf dem Weg in ihre Büros kam ihnen ihr District Commander, dessen Brille mit einem pinkfarbenen Band um den Hals auf seiner Brust hing, entgegen. Er fasste David Hodges an dessen Ärmel und hielt ihn zurück.
»Ach, hör mal, David. Gut, dass ich dich treffe.« Wie mit Neonfarben gemalt standen David Hodges Fragezeichen auf die Stirn geschrieben. »Wie weit seid ihr denn mit dem Unfall von heute. Kann der bald abgeschlossen werden?«
»Welchen Unfall meinst du?«
»Na, den von der Interstate.«
»Ach so, deeeeen. Aber es ist noch gar nicht klar, ob es ein Unfall war.«
»Nicht? Na, wie dem auch sei. Du wirst das mit deinen Leuten schon hinkriegen, dass der heute Abend vom Tisch ist, oder?«
»Wir geben uns alle Mühe.« Dass er sich da gar nicht so sicher war, wollte er seinem Chef nicht gerade auf die Nase binden.
Dann klingelte das Handy in der Hosentasche des Commanders. David Hodges wurde somit aus dessen Verhör entlassen und mit dem Handy am Ohr entschwand dieser im knarrenden Fahrstuhl.
»Wir sollten uns ruhig mal einen richtigen Kaffeeautomaten zulegen«, sagte Samuel Alvarez, der sich damit beschäftigte, die Kaffeetassen mit der starken, schwarzen Flüssigkeit zu füllen, die in der Glaskanne auf der Wärmeplatte auf ihre Leerung wartete. Währenddessen nahmen die anderen am Besprechungstisch platz.
»Wozu denn das?«, fragte Brendup und griff dabei in seine Aktentasche, woraufhin er ein Sandwich und einen Apfel aus den Tiefen der ledernen Tasche an die Oberfläche holte. Brendup war ein Mann von altem Schlage.
Mit den modernen Dingen im Leben hatte er nicht so viel am Hut. Die neue Technik wusste er lediglich im Rahmen seines Jobs zu nutzen, privat wollte er damit nichts zu tun haben. So war es auch mit seinen Essensgewohnheiten. Ihm gefielen immer noch die Sandwiches, die ihm seine Frau machte, am besten. Essen aus dem Supermarkt zu holen, war nicht seine Sache.
»Damit wir endlich mal verschiedene Kaffeespezialitäten trinken können.«
»Aber du meinst nicht solche Spezialitäten, die in solch kleinen Bechern oder Tütchen verpackt sind und so in die Maschine gesteckt werden?«, warf David Hodges dazwischen.
»Die Dinger nennt man Pads oder Kapseln, Chef.«
»Ist mir doch egal, wie man die nennt. Die sind jedenfalls kein Kaffee für mich.«
»Nein, Chef, Sie wissen ja nicht, was richtig guter Kaffee ist.« Mit dieser Bemerkung schaltete sich Monaghan in das Gespräch ein.
»Ich weiß das schon. Aber ihr jungen Leute seid so was gar nicht gewöhnt. Ihr trinkt doch alles, was euch flüssig vor die Nase gesetzt wird.«
»Das kann man so aber nicht sagen. Ich kenne Kaffee und auch Espresso«,