A New Refutation of Time. David Lamelas

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A New Refutation of Time - David Lamelas

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5:19-5:21 P.M.; Pierre Grinberg: 12:10-12:13 P.M.; Daniel Buren: 4:25-4:28 P.M.)

      FILM 18 PARIS IV.70 (PEOPLE AND TIME–PARIS) (FILM 18 PARIS IV.70 [MENSCHEN UND ZEIT–PARIS]), 1970

      ‘Ich führe eine Liste der Medien, in denen ich arbeite, und jedes Mal, wenn ich ein Konzept habe, gehe ich die Liste durch um zu sehen, welches Medium für die Darstellung dieses Konzepts oder dieser Idee am besten geeignet ist. Gewöhnlich landete ich dann bei der Fotografie oder beim Film. Da ich mich mit der Idee von Zeit und Raum, manchmal auch Ton und Dokumentation beschäftigte, war der Film tatsächlich das praktischste Medium.’

      Eingeladen zur Ausstellung 18 Paris IV. 70 (kuratiert von Michel Claura und Seth Siegelaub) produziert Lamelas einen gleichnamigen Film, der an verschiedenen Orten in Paris aufgenommen wurde. Beteiligt sind daran Raúl Escari, ein in Paris lebender argentinischer Schriftsteller; Pierre Grinberg, ein französischer Filmmacher, der gleichzeitig auch der Tonmann des Films ist und, wie bereits in Time, Daniel Buren.

      In drei verschiedenen Filmsequenzen aufgenommen, legt jeder der drei einen Startpunkt fest, der zugleich den Beginn des Films markiert, wartet das Verstreichen von drei Minuten ab und beendet die Filmaufnahme, indem er wiederum den Zeitpunkt nennt. (Raúl Escari: 17.19-17.21; Pierre Grinberg: 12.10-12.13; Daniel Buren: 16.25-16.28)

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      FILM 18 PARIS IV.70, 1970

      (Film still /Standbild)

      A THREE MINUTE FILM TAKEN IN A CERTAIN PLACE IN THE FOLLOWING CITIES, 1970

      In addition to a description of the film, the catalogue for the exhibition 18 Paris IV. 70 also printed a proposal for another project, A Three Minute Film Taken in a Certain Place in the Following Cities. In twenty-five cities all over the world, from Amsterdam and Moscow to Santiago de Chile, a three-minute film is to be shot at a predetermined location sometime between 10 A.M. and 10:55 P.M. Since the proposal is tendered more for mental realization than actual implementation the work exists only in conceptual form.

      A THREE MINUTE FILM TAKEN IN A CERTAIN PLACE IN THE FOLLOWING CITIES (EIN DREIMINÜTIGER FILM AUFGENOMMEN AN EINEM BESTIMMTEN ORT IN DEN FOLGENDEN STÄDTEN), 1970

      Im Katalog zur Ausstellung 18 Paris IV. 70 wird, neben der Beschreibung von Film 18 Paris IV. 70 ebenfalls die Konzeption für eine weitere Arbeit A Three Minute Film Taken in a Certain Place in the Following Cities veröffentlicht. Diese sieht vor, in weltweit 25 Städten von Amsterdam über Moskau bis Santiago di Chile zwischen 10.00 Uhr und 22.55 Uhr an einem jeweils festgesetzten Ort einen dreiminütigen Film aufzunehmen – viel eher ein Angebot zur gedanklichen Realisation als zur tatsächlichen Durchführung, besteht diese Arbeit allein in konzeptueller Form.

       PUBLICATION, 1970

      The exhibition Publication at the Nigel Greenwood Gallery in London, 1970 and the eponymous work are based on Lamelas’s idea of organizing a ‘round table’ in the exhibition space as a forum for discussion on ‘Language as an Art Form’ and inviting several artists and critics, whose work centers on language as an art medium to participate. The concept led to an exhibition in book form, in which the publication is both the exhibition itself and the exhibited object, which in turn makes David Lamelas both curator and artist. Preliminary discussions with the invited participants yielded three propositions, to which most of the artists and critics responded in writing. Marcel Broodthaers’s contribution was too late to be included in the book. The exhibition layout takes up the original idea again by presenting six copies of Publication on a round table.

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      PUBLICATION, 1970

      PUBLICATION (VERÖFFENTLICHUNG), 1970

      Die Ausstellung Publication in der Galerie Nigel Greenwood, London 1970 sowie die gleichnamige Arbeit gehen auf eine Idee Lamelas’ zurück, im Ausstellungsraum einen ‘runden Tisch’ als Diskussionsforum zum Thema ‘Language as an Art Form’ einzurichten und verschiedene Künstler und Kritiker einzuladen, deren Arbeit Sprache als Mittel der Kunst umkreist. Hieraus kristallisiert sich das Konzept einer Ausstellung in Buchform, in der die Publikation Ausstellung und Objekt der Ausstellung gleichzeitig ist; entsprechend ist David Lamelas hier Kurator und Künstler zugleich. Aus Diskussionen mit den Eingeladenen im Vorfeld entwickeln sich drei Propositionen, auf die die beteiligten Künstler und Kritiker wiederum in überwiegend schriftlicher Form reagieren. Der Beitrag Marcel Broodthaers’, der ebenfalls eingeladen war, traf für den Drucktermin zu spät ein und ist aus diesem Grund in Publication nicht vertreten. Die Ausstellungssituation greift die Ausgangsidee wieder auf und zeigt sechs Exemplare von Publication an einem runden Tisch.

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      Marcel Broodthaers, Contribution to / Marcel Broodthaers, Beitrag für Publication

      Collection / Sammlung Getty Research Institute, Resource Collection, Santa Monica

      READING OF AN EXTRACT FROM ‘LABYRINTHS’ by J.L. BORGES, 1970

      The film Reading of an Extract from ‘Labyrinths’ by J.L. Borges shows a young woman reading aloud from an essay by Argentinean writer Jorge Luis Borges titled ‘A New Refutation of Time.’ We see the woman’s lips moving but do not hear her voice. Instead, the spoken sentences are shown in subtitles whose timing is a fraction too short for them to be read and understood. This displacement reveals the different levels involved in relaying information. Picture and sound are separated, that is, the picture is isolated and the written word takes the place of sound. The limits of our capacity to perceive is made manifest through this separation, which finds its equivalent in Borges’s denial of both succession and simultaneity, that is, the concatenation of facts.

      READING OF AN EXTRACT FROM ‘LABYRINTHS’ by J.L. BORGES (LEKTÜRE EINES AUSSCHNITTS AUS ‘LABYRINTHE’ VON J.L. BORGES), 1970

      Der Film Reading of an Extract from ‘Labyrinths’ by J.L. Borges zeigt eine junge Frau, die einen Ausschnitt aus dem Essay ‘Neue Widerlegung der Zeit’ des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges vorliest. Man sieht die Bewegung ihrer Lippen, hört ihre Stimme jedoch nicht. Stattdessen wird der gesprochene Satz im Untertitel gezeigt, was um den Bruchteil, der dem Betrachter das Lesen und Verstehen ermöglichen könnte zu kurz geschieht. Diese Verkürzung läßt die unterschiedlichen Ebenen der Übertragung von Informationen sichtbar werden. Bild und Ton werden voneinander getrennt, d. h. das Bild isoliert und Ton durch Schrift ersetzt. Diese Trennung macht die Grenzen der Aufnahmekapazität von menschlicher Wahrnehmung deutlich und findet ihr Äquivalent in den Ausführungen Borges’, der darin Sukzession und Gleichzeitigkeit – d.h. eine Verkettung von Tatsachen – leugnet.

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