Leuchtfeuerherzen. Tanja Janz

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Leuchtfeuerherzen - Tanja Janz

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erwiderte sie nur einsilbig, damit er weitersprechen konnte. Gleich würde er sich bei ihr entschuldigen und dann war alles wieder gut. Sie war inzwischen sogar bereit, ihm noch einmal zu verzeihen.

      »Mir geht unser Gespräch von vorhin nicht mehr aus dem Kopf«, erklärte er.

      »Geht mir genauso.«

      »Ich konnte mich vorhin gar nicht richtig auf das Fußballspiel im Fernsehen konzentrieren, weil ich immer daran denken musste. Das ist nicht gut. Ich muss den Kopf für das Fußballcamp frei haben.«

      »Dann lass uns darüber reden«, sagte Alicia und überhörte dabei bewusst seinen vorwurfsvollen Unterton. Sie wollte jetzt kein weiteres Drama machen, sondern die Sache aus der Welt schaffen, bevor Elias ins Trainingscamp fuhr. »Du kannst schon mal hoch in mein Zimmer gehen, ich hole uns was zu trinken.« Alicia wandte sich von ihm ab, um die Getränke aus der Küche zu holen, doch Elias hielt sie am Arm fest.

      »Ich bin nicht gekommen, um länger zu bleiben. Ich wollte die Sache bloß eben mit dir klären.«

      Alicia runzelte die Stirn. Das hörte sich nicht nach der großen Versöhnung an, auf die sie insgeheim gehofft hatte. »Okay …«

      »Ich muss im Fußballcamp den Kopf frei haben, um mich ganz auf die Trainings und Spiele zu konzentrieren«, wiederholte er. »Das kann ich aber nicht, wenn ich weiß, dass du beleidigt bist, weil ich keine Zeit für dich habe. Dann fühle ich mich wie ein Vollidiot.«

      »Ach …«, Alicia winkte ab. »Ich bin schon happy, wenn du unser nächstes Date nicht vergisst.«

      Elias schüttelte den Kopf. »Alicia, darum geht es nicht.«

      »Worum dann?« Sie nahm Mäxchen auf den Arm, weil sie das Bedürfnis hatte, sich an etwas festhalten zu müssen. Es lag eine merkwürdige Stimmung in der Luft und Alicia spürte, dass eine Katastrophe bevorstand.

      »Mir wird das einfach zu viel. Ich kann mich nicht auf den Fußball und gleichzeitig auf die Beziehung mit dir konzentrieren. Sonst hätte ich unsere Verabredung nicht vergessen.«

      Mäxchen strampelte und sie ließ ihn runter. »Dann muss ich dich wohl beim nächsten Mal an unser Date erinnern, wenn es nicht anders geht«, meinte sie. Obwohl sie ahnte, worauf dieses Gespräch hinauslief, versuchte sie, es mit aller Macht abzuwenden.

      »Nein. Das musst du nicht. Ich will eine Pause. Ich will nicht ins Camp fahren und mich schuldig fühlen, weil wir nichts in den Ferien zusammen unternehmen können. Lass uns unsere Beziehung auf Eis legen und gucken, was nach den Ferien ist.«

      Alicia musste schlucken. »Du machst mit mir Schluss?«

      Elias zuckte mit den Schultern. »Es funktioniert im Moment nicht anders.«

      Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. »Ich fass es nicht.«

      »Sorry.« Elias wich ihrem Blick aus. Scheinbar ließ ihn das Ganze auch nicht völlig kalt. Aber bevor sich neue Hoffnung in ihr regen konnte, trat er einen Schritt von ihr zurück. »Ich muss dann auch wieder los. Mach’s gut.«

      Sprachlos schaute sie dabei zu, wie er die Haustür öffnete und von außen wieder schloss. Sie fühlte sich, als hätte er ihr besagte Tür vor den Kopf geschlagen. Eine Art Schockstarre hinderte sie daran, sich zu rühren und klar zu denken. Sie fühlte sich wie in einem Traum gefangen, so unwirklich erschien ihr das, was gerade passiert war.

      Mäxchen strich wieder um ihre Beine und mauzte. Mechanisch nahm sie ihn auf den Arm und stieg die Treppen hoch. Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen, dann brachen die Tränen aus ihr heraus. Und der Schmerz, der mit ihnen kam, war nur zu real.

      3. KAPITEL

      Alicia saß neben Clara in der alten Hollywoodschaukel. Sie war froh, ihre beste Freundin bei sich zu haben, und hatte den Kopf an ihre Schulter gelehnt, während sie ins Leere starrte.

      »Und wie war es bei der Seelöwenbande?«, fragte Clara, nachdem sie eine Weile lang geschwiegen hatten.

      »Schön.« Alicia war heute Morgen schon sehr früh aufgestanden, weil der Liebeskummer ihr den Schlaf geraubt hatte. Deswegen war sie überpünktlich, schon um kurz vor neun Uhr am Zoo gewesen, bevor dieser seine Pforten geöffnet hatte. »Ich habe Ilka beim Füttern geholfen und habe mich für die Besucher von Legolas nass spritzen lassen«, zählte sie auf.

      »Du hast schon mal begeisterter geklungen, wenn du von deinen Seelöwen erzählt hast«, stellte Clara fest.

      »Ich weiß … seit Elias mit mir Schluss gemacht hat, ist irgendwie alles so … leer in mir. Ich weiß gar nicht, wie ich die Ferien überstehen soll, wenn du weg bist.« Alicia schluckte und blinzelte ein paar Tränen weg. »Ich kann einfach nicht vergessen, was Elias zu mir gesagt hat. ›Lass uns unsere Beziehung auf Eis legen und gucken, was nach den Ferien ist‹«, machte sie ihn nach. »Ich bin doch kein Spielzeug, das man in einen Schrank stellen kann, ohne zu wissen, ob man damit überhaupt noch mal spielen will.«

      Clara schüttelte den Kopf. »Du bist definitiv mehr als das! Wenn du mich fragst, der spinnt doch!«

      »Trotzdem geht es mir total schlecht. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich was falsch gemacht habe.«

      Clara schnaubte. »Er kann froh sein, dass du überhaupt so lange sein Spiel mitgemacht hast. Also, ich hätte ihn schon längst in die Wüste geschickt.«

      »Ich habe so gehofft, dass es mit uns wieder gut wird, als er plötzlich bei mir aufgetaucht ist.« Alicia schaute auf ihr Handy, das neben ihr lag. »Aber das kann ich mir wohl abschminken. Er hat sich nicht mehr bei mir gemeldet.«

      »Und wie soll das jetzt weitergehen?«

      Alicia zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich weiß gar nicht, ob Elias überhaupt will, dass es weitergeht.«

      »Und was willst du?«

      »Ich will, dass ich ihm genauso wichtig bin wie sein Fußball.«

      »Oha.« Clara schaute sie skeptisch an. »Das hört sich aber nach einer ziemlich wundersamen Veränderung an, die bei Elias eintreten müsste.«

      »Du meinst, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintreten wird?«

      »Vermutlich nicht.«

      »Ich weiß … er würde nie das Fußballtraining sausen lassen, um Zeit mit mir zu verbringen.« Alicia seufzte und trank noch einen Schluck Cola.

      Clara legte ihr einen Arm um die Schultern. »Er weiß gar nicht, was er für ein Glück mit dir hatte. Dabei hatte er dich nicht mal verdient. Ich finde, du solltest dir mehr wert sein.«

      »Wie meinst du das?«

      »Kein Junge der Welt kann so toll sein, dass du es nötig hast, dich so von ihm behandeln zu lassen. Und wenn er nicht bereit ist, dich zu einer seiner Prioritäten zu machen, erst recht nicht. Normalerweise müsste der Idiot auf Knien vor dir um Vergebung betteln und selbst dann müsstest du überlegen, ob du ihm noch eine Chance gibst.«

      »Danke, Clara. Du hast wie immer recht.« Sie war froh, Clara als beste Freundin zu haben. Auf sie konnte Alicia immer zählen.

      »Ich weiß. Und deshalb weiß

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