Die Mutter - mit Briefen über die Mutter. Sri Aurobindo

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Die Mutter - mit Briefen über die Mutter - Sri Aurobindo

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Gefängnis seines Dämmerlichtes kann den Schritten der Göttlichen Mutter in Ihrer vielseitigen Freiheit nicht folgen. Die Komplexität Ihrer Schau und die Geschwindigkeit Ihres Handelns übersteigen sein begrenztes Fassungsvermögen; die Ausmaße Ihrer Bewegungen entsprechen einfach nicht seinen Maßstäben. Verwirrt vom schnellen Wechsel Ihrer vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, der Hervorbringung und Wiederauflösung von Rhythmen, der Beschleunigung und Wiederverlangsamung, Ihrer unterschiedlichen Art und Weise, die Probleme des einen und des anderen zu lösen, einmal diesen, dann jenen Faden aufzunehmen, wieder fallenzulassen, und dann wieder zusammenzufassen, davon verwirrt, wird er die Wege der höchsten Macht nicht erkennen, wenn Sie über dem Irrgarten der Unwissenheit kreisend sich aufschwingt zum überirdischen Lichte.

      Öffne Ihr lieber deine Seele und gib dich damit zufrieden, Sie mit Hilfe der seelischen Natur, die allein auf die Wahrheit direkt anspricht, zu fühlen und mit der Seele wahrzunehmen. Dann wird die Mutter selbst deinen Verstand, dein Herz, dein vitales und dein physisches Bewusstsein mit Hilfe der seelischen Elemente erleuchten und auch ihnen Ihre Wege und Ihr Wesen enthüllen.

      Vermeide auch den Irrtum des beschränkten Verstandes, von der Göttlichen Macht zu verlangen, immer unseren groben, oberflächlichen Vorstellungen von Allwissen und Allmacht gemäß zu handeln. Unser Verstand fordert nämlich, bei jeder Gelegenheit durch Wunderkräfte, leichten Erfolg und blendenden Glanz beeindruckt zu werden; andernfalls kann er nicht glauben, dass hier das Göttliche anwesend ist. Die Mutter stellt sich der Unwissenheit auf der Ebene der Unwissenheit; Sie ist zu uns herabgekommen und weilt nicht mehr nur hoch oben. Teilweise verschleiert und teilweise entschleiert Sie Ihr Wissen und Ihre Macht, hält sie häufig vor Ihren Instrumenten und Persönlichkeiten zurück und folgt, um diese umzuformen, dem Weg des suchenden Verstandes, der sich sehnenden Seele, des kämpfenden Vitalen, der gefangenen und leidenden physischen Natur. Es gibt Bedingungen, die von einem Höchsten Willen festgelegt worden sind, viele verschlungene Knoten, die gelöst werden müssen und die wir nicht kurzerhand durchhauen können. Die Asuras und Rakshasas halten diese sich entfaltende irdische Natur im Griff; man muss ihnen entgegentreten und sie nach ihren eigenen Spielregeln in ihrem eigenen, lang in Besitz genommenen Lehen und Herrschaftsbereich unterwerfen; und dann muss das Menschliche in uns dazu gebracht werden, seine Grenzen zu überschreiten; dazu muss es vorbereitet werden, denn es ist zu schwach und zu dunkel, um plötzlich zu einer Ebene emporgehoben zu werden, die so hoch über ihm liegt. Das Göttliche Bewusstsein und die Göttliche Kraft sind am Werk, sie veranlassen in jedem Augenblick alles für die Arbeit Notwendige, unternehmen die entscheidenden Schritte und formen inmitten der Unvollkommenheit die Vollkommenheit, die kommen muss. Aber nur, wenn das Supramentale in dich eingedrungen ist, kann die Mutter unmittelbar als die supramentale Shakti in dir als supramentale Natur wirken. Folge nicht deinem Verstand, denn er wird die Mutter nicht erkennen, selbst dann nicht, wenn Sie sich vor dir offenbart.

      Folge deiner Seele und nicht deinem Verstand, deiner Seele, die auf die Wahrheit reagiert, nicht deinem Verstand, der sich auf die Welt der Erscheinungen stürzt; vertraue der göttlichen Macht, und sie wird die göttlichen Elemente in dir freisetzen und alles in einen Ausdruck der göttlichen Natur umwandeln.

      Die supramentale Wandlung ist eine beschlossene Sache und unausbleiblich in der Entfaltung des Erdbewusstseins, denn dessen Aufstieg ist noch nicht beendet und Vernunft nicht sein letzter Gipfel. Damit die Wandlung kommen, Form annehmen und dauern kann, ist der Ruf von unten notwendig und muss von dem Willen getragen werden, das Licht, wenn es kommt, zu erkennen und nicht zu verleugnen; und ebenso notwendig ist die Zustimmung des Höchsten von oben.

      ***

      10 Vibhuti: Göttliche Macht, Mensch mit partieller göttlicher Macht dadurch befähigt, mit großer Macht in der Welt zu wirken.

      11 Sat-Chit-Ananda: Sein-Bewusstsein-Seligkeit.

      12 Ishvara-Shakti: Der Herr und die Schöpferkraft.

      13 Purusha-Prakriti: Die Seele und die Natur.

      14 Asura: Titan, auf der mental-vitalen Ebene, antigöttlich.

      15 Rakshasa: Antigöttliches menschenfressendes Ungeheuer.

      16 Pisacha: Dämon der niedersten vitalen Ebene.

      17 Tapasya: Asketische Konzentration von Wille und Energie zur Eroberung der Natur.

Zweiter Teil
I. DIE MUTTER UND DER SINN IHRER VERKÖRPERUNG

      DIE MUTTER UND DER SINN IHRER VERKÖRPERUNG

      WER IST DIE MUTTER?

      Ja.

      Ja.

      Ist sie nicht zu uns hier herabgekommen in die Dunkelheit, in die Falschheit, den Irrtum und Tod, kraft ihrer tiefen und großen Liebe für uns?

      Ja.

      17.9.1938

      ***

      Das Göttliche erscheint im Gewand der Menschheit und nimmt die äußerliche menschliche Natur an, um den Weg zu gehen und ihn den menschlichen Wesen zu zeigen, hört aber nicht auf das Göttliche zu sein. Es ist eine Manifestation, die stattfindet, eine Manifestation eines wachsenden Göttlichen Bewusstseins, nicht etwas Menschliches, das sich in Göttliches wandelt. Die Mutter stand schon als Kind innerlich über dem Menschlichen – daher ist diese Ansicht 'vieler' falsch.

      Ich fasse es auch so auf, dass die „Gebete“ der Mutter gemeint sind, uns – dem strebenden psychischen Wesen – zu zeigen, wie man zum Göttlichen betet.

      Ja.

      17-8-1938

      DIE MANIFESTATION DER MUTTER UND DIE SUPRAMENTALE HERABKUNFT

      Gibt es irgendeinen Unterschied

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