Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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Traum-Zwielicht des Ideals

      Zweiter Canto

       Das Evangelium des Todes und die Nichtigkeit des Ideals

      Dritter Canto

       Die Debatte zwischen Liebe und Tod

      Vierter Canto

       Das Traum-Zwielicht des Irdisch-Wirklichen

      ELFTES BUCH

      Das Buch vom immerwährenden Tag

      Erster Canto

       Der ewige Tag: Die Wahl der Seele und die höchste Vollendung

      ZWÖLFTES BUCH

      Epilog

      Epilog

       Die Rückkehr zur Erde

Sri Aurobindo

      SRI AUROBINDO

      Sri Aurobindo

      Anmerkung des Autors

      Die Erzählung von Satyavan und Savitri wird im Mahabharata erzählt als eine Geschichte ehelicher Liebe, die den Tod besiegt. Aber diese Legende ist eine der vielen symbolischen Mythen aus dem Umkreis der Veden, wie viele Züge der menschlichen Geschichte zeigen. Satyavan ist die Seele, die die göttliche Wahrheit des Seins in sich trägt, herabgestiegen in die Gewalt des Todes und der Unwissenheit; Savitri ist das Göttliche Wort, Tochter der Sonne, Göttin der höchsten Wahrheit, die herniederkommt und geboren wird, um zu erretten; Aswapati, der Herr des Pferdes, ihr menschlicher Vater, ist der Herr der Tapasya, jener konzentrierten Energie spirituellen Bemühens, die uns hilft, von der sterblichen Ebene zu den Unsterblichen zu steigen; Dyumatsena, Herr der Scheinenden Heerscharen, Vater von Satyavan, ist das Göttliche Mental, das hier erblindete und sein himmlisches Königreich der Schauung verloren hat, und damit sein Reich der Glorie. Doch dies ist keine bloße Allegorie, die Charaktere sind keine personifizierten Eigenschaften, sondern Verkörperungen oder Ausstrahlungen lebendiger und bewusster Kräfte, mit denen wir konkret in Berührung kommen können und sie nehmen menschliche Gestalt an, um dem Menschen zu helfen und ihm den Weg zu zeigen aus seinem sterblichen Zustand zu einem göttlichen Bewusstsein und einem unsterblichen Leben.

      Sri Aurobindo

ERSTER TEIL

      ERSTES BUCH

Das Buch von den Anfängen

      Erster Canto

      Das Sinnbild Morgendämmerung

      Es war die Stunde, bevor die Götter erwachen.

      Quer über dem Pfad des göttlichen Ereignisses

      Lag die Nacht mit riesigem ahnungsvollem Geist, allein

      In ihrem unerhellten Tempel der Ewigkeit,

      Reglos ausgestreckt an des Schweigens Rand.

      Fast fühlte man, undurchschaubar, undurchdringbar,

      In dem düsteren Sinnbild ihrer augenlosen Muse

      Den Abgrund des unverkörperten Unendlichen;

      Eine unergründbare Null erfüllte die Welt.

      Eine Macht gefallenen grenzenlosen Selbsts, wach

      Zwischen dem ersten und dem letzten Nichtsein,

      Zurückrufend den dunklen Mutterleib aus dem sie kam,

      Wandte sich ab vom unauflösbaren Mysterium der Geburt

      Und dem langsamen Prozess der Sterblichkeit

      Und sehnte sich nach ihrem Ende in leerem Nichts.

      Dem dunklen Anfang aller Dinge gleichend,

      Wiegte des Unbekannten stumme merkmallose Erscheinung,

      Ewig wiederholend den unbewussten Akt,

      Ewig verlängernd den nicht-sehenden Willen,

      Die kosmische Schlaftrunkenheit unwissender Kraft,

      Deren bewegter und schöpferischer Schlummer die Sonnen zündet

      Und in ihrem schlafwandelndem Wirbel unser aller Leben trägt.

      Quer durch die fruchtlose enorme Trance des Raumes,

      Ihre gestaltlose Starre ohne Denken oder Leben,

      Ein Schatten, der durch eine seelenlose Leere wirbelt,

      Noch einmal zurückgeworfen in unbedachte Träumerei,

      Kreiste die Erde einsam und verlassen in den hohlen Abgründen

      Im Vergessen ihres Geistes und ihrer Bestimmung.

      Die ausdruckslosen Himmel waren neutral, leer, still.

      Dann rührte sich etwas in der unergründlichen Dunkelheit;

      Eine namenlose Regung, eine ungedachte Idee,

      Beharrend, unzufrieden, ohne ein Ziel,

      Etwas, das sein wollte, doch nicht wusste wie,

      Neckte das Nichtbewusste, um Unwissenheit zu wecken.

      Eine Wehe, die da kam und eine zitternde Spur hinterließ,

      Gab Raum für einen alten müden Wunsch, unerfüllt geblieben,

      Im Frieden seiner unterbewussten mondlosen Grotte

      Sein Haupt zu heben und nach abwesendem Licht zu suchen,

      Anstrengend geschlossene Augen entschwundener Erinnerung,

      Wie jemand, der ein vergangenes Selbst zu finden sucht

      Und nur den Leichnam seines Verlangens trifft.

      Es war, als ob sogar in diesem völligen Nichts,

      Selbst im Kern dieser letzten Auflösung,

      Ein sich nicht erinnerndes Etwas lauerte,

      Das Überlebende einer erschlagenen und begrabenen Vergangenheit,

      Verurteilt

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