Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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      Vergeblich hoffen wir, die wirren Zeichen zu lesen

      Oder das Wort der halb-gespielten Scharade zu finden.

      Nur in jenem größeren Leben ist ein kryptischer Gedanke

      Zu finden, ist irgendein interpretierendes Wort angedeutet,

      Das aus dem Erden-Mythos eine intelligente Erzählung macht.

      Schließlich ward doch etwas gesehen, das der Wahrheit glich.

      In der halb-erhellten Luft eines gefahrvollen Mysteriums

      Konnte das Auge, das auf die dunkle Hälfte der Wahrheit schaute,

      Inmitten einer lebhaften Verschwommenheit ein Bild ausmachen

      Und durch den Nebel feiner Farbtöne spähend

      Sah er eine halb-blinde angekettete Gottheit,

      Verwirrt von der Welt, in der er sich bewegte,

      Doch eines Lichtes bewusst, das seiner Seele weiterhalf.

      Angelockt von seltsamen weit entlegenen Schimmern,

      Geführt vom Flötenspiel eines fernen Spielers

      Suchte er seinen Weg inmitten dem Lachen und Rufen der Lebensmacht

      Und dem Hinweis-Chaos ihrer Myriaden Schritte

      Gen irgendeiner totalen tiefen Unendlichkeit.

      Von allen Seiten drängte der Wald ihrer Zeichen:

      Bei Gefahr las er durch Pfeilschüsse des Denkens,

      Das durch Vermutung oder leuchtenden Zufall ins Schwarze traf,

      Ihre farbig wechselnden Straßenlichter der Idee

      Und ihre Signale ungewissen plötzlichen Ereignisses,

      Die Hieroglyphen ihres symbolischen Prunks

      Und ihre Meilensteine auf den verschlungenen Pfaden der Zeit.

      In ihren Labyrinthen des sich Nahens und Entfernens

      Zieht sie ihn nach jeder Seite und weist ihn zurück,

      Doch hat sie ihn zu nahe, entzieht sie sich seiner Umarmung;

      Alle Wege führt sie ihn, doch ist keiner gewiss.

      Fasziniert vom klangreichen Wunder ihres Gesangs,

      Angelockt von der Hexerei ihrer Launen

      Und bewegt von ihrer beiläufigen Berührung zu Freude und Kummer,

      Verliert er sich in ihr, doch gewinnt sie nicht.

      Ein flüchtiges Paradies lächelt ihn aus ihren Augen an:

      Er träumt von ihrer Schönheit, als sei sie für immer sein,

      Er träumt von seiner Meisterschaft, die ihre Glieder ertragen sollen,

      Er träumt von der Magie ihrer Brüste der Seligkeit.

      In ihrer illuminierten Schrift, ihrer fantasievollen

      Übertragung von Gottes reinem Urtext,

      Meint er, die Heilige Schrift des Wunderbaren zu lesen,

      Hieratischer Schlüssel zu unbekannten Seligpreisungen.

      Doch das Wort des Lebens ist in deren Text verborgen,

      Das Lied des Lebens hat seinen göttlichen Ton verloren.

      Unsichtbar, ein Gefangener in einem Haus des Klangs,

      Lauscht der Geist, verloren in der Herrlichkeit eines Traumes,

      Der Ode einer tausendstimmigen Illusion.

      Ein feiner Schuss von Zauberei stiehlt das Herz

      Oder feurig färbt Magie ihre Töne und Schattierungen,

      Doch nur einen Schauer von vergänglicher Anmut wecken sie;

      Mit vagabundierendem Marsch, in Szene gesetzt vom Wanderer Zeit,

      Rufen sie zu einer kurzen unzufriedenen Wonne auf

      Oder schwelgen in Verzückungen von Mental und Sinn,

      Doch verfehlen die leuchtende Antwort der Seele.

      Ein blinder Herzschlag, der Freude durch Tränen erlangt,

      Ein Sehnen nach Gipfeln, die man nie erreicht,

      Eine Ekstase unerfüllter Begehren

      Folgen den letzten Aufschwüngen ihrer Stimme gen Himmel.

      Verwandelt sind Erinnerungen an vergangene Leiden

      In die liebliche entfliehende Spur einer alten Traurigkeit:

      Gewandelt sind ihre Tränen in Juwelen diamantenen Schmerzes,

      Ihr Kummer in die magische Krone eines Liedes.

      Kurz sind ihre Momente des Glücks,

      Das die Oberfläche berührt, dann entschwindet oder stirbt:

      Eine verlorene Erinnerung hallt in ihren Tiefen,

      Ein todloses Sehnen verbleibt ihr, ein Ruf von verhülltem Selbst;

      Als ein Gefangener in der begrenzenden Welt des Sterblichen

      Schluchzt ein vom Leben verwundet Geist in ihrer Brust;

      Ein innig gehegtes Leiden ist ihr tiefster Schrei.

      Als Wanderin auf einsamen trostlosen Straßen

      Ruft an Wegen des Klanges entlang eine verzweifelte Stimme,

      Im Stich gelassen, nach einer vergessenen Glückseligkeit.

      Verirrt in den Echo-Höhlen des Begehrens

      Hütet sie die Phantome der toten Hoffnungen einer Seele

      Und erhält am Leben die Stimme gestorbener Dinge

      Oder verweilt bei süßen und verirrten Noten,

      Jagend nach Vergnügen im Herzen der Pein.

      Eine verhängnisvolle Hand hat die kosmischen Saiten berührt

      Und das Eindringen eines verworrenen Klangs

      Überdeckt die verborgene Tonart der inneren Musik,

      Die

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