Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 76

Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

beiden Männer verabschiedeten sich von dem alten Senner, und Sebastian versprach, bei Gelegenheit mal wieder vorbeizuschauen.

      »Allerdings wird’s ein Weilchen dauern, bis ich wieder Zeit hab’.«

      »Um so schöner wird uns’re Unterhaltung«, lachte Franz und winkte ihnen nach.

      Sie benutzten für die Rücktour den kürzeren Wirtschaftsweg und erreichten das Dorf am frühen Abend. Vor dem Hotel verabschiedeten sie sich.

      »Ich danke Ihnen ganz herzlich für diesen schönen Tag«, sagte Frank Weilander und reichte Sebastian die Hand.

      »Gern’ gescheh’n«, antwortete dieser. »Wenn es sich einrichten läßt – ein bissel sind S’ ja noch da – dann können wir’s ja wiederholen. Aber, wie schon gesagt, in den nächsten zwei Wochen wird’s nix.«

      »Bestimmt bleibe ich noch länger«, antwortete der Sänger. »So gut, wie es mir hier gefällt! Außerdem brauchen Christine und ich noch ein wenig Zeit, um uns richtig kennenzulernen.«

      Er sah an sich herunter.

      »Was machen wir denn mit den Kleidern?«

      »Bringen S’ sie einfach morgen abend mit, wenn S’ ins Pfarrhaus kommen.«

      Frank nickte.

      »Also, dann einen schönen Abend noch.«

      »Ihnen auch«, erwiderte Sebastian und überquerte die Straße, um zum Pfarrhaus zu gehen.

      Frank Weilanders Angebot, sich an der Spendenaktion zu beteiligen, freute ihn. Er hoffte nur, daß recht viele diesem Beispiel folgen mochten.

      *

      »Mensch, Frank, wo steckst du denn? Den ganzen Tag versuche ich schon, dich zu erreichen. Ist was passiert?«

      »Was soll passiert sein?« fragte der Sänger zurück. »Ich habe eine Bergwanderung unternommen und komme gerade eben zurück.«

      »Wieso hast du denn dein Handy nicht dabei?«

      Der Vorwurf in der Stimme seines Managers war nicht zu überhören.

      »Das fehlte noch«, antwortete er. »Damit ich auch im Urlaub jederzeit zu erreichen bin, was? Nee, nee, mein Lieber, ich habe das Ding ausgeschaltet, und bevor meine Zeit hier nicht um ist, rühr ich es nicht wieder an. Aber sag mal, was gibt es denn so Wichtiges, daß du mich unbedingt sprechen mußt?«

      »Ich habe gestern abend noch ein Angebot bekommen«, sagte Jürgen Bender. »Ein Auftritt in einer italienischen Fernsehsendung. Allerdings müßtest du morgen nach Mailand fliegen…«

      »Kommt überhaupt nicht in Frage«, entgegnete Frank Weilander. »Ich habe Urlaub und will von irgendwelchen Auftritten nichts wissen. Im übrigen überlege ich gerade, ob ich nicht noch ein, zwei Wochen dranhänge.«

      »Das kannst du nicht machen!«

      »Warum nicht? Soviel ich weiß, sind die nächsten Termine erst in sechs Wochen.«

      »Aber, Frank, denk’ doch mal nach. Wenn du so lange nicht präsent bist – das bringt doch nur Unruhe unter deine Fans, ganz zu schweigen von den Verkaufszahlen der Alben.«

      »Ach, Gott, das wird uns nicht schon gleich in die roten Zahlen bringen.«

      »Darf man den Grund für deine Sturheit erfahren?«

      Die Stimme seine Managers klang jetzt gereizt.

      »Man darf«, antwortete der Sänger. »Ich habe hier die Frau meines Lebens gefunden und mich verliebt.«

      Eine Weile war nichts, außer das Atmen des anderen zu hören. Jürgen Bender mußte zu verblüfft über diese Eröffnung sein, als daß er etwas sagen konnte.

      »Du hast was?« rief er schließlich so laut, daß Frank unwillkürlich den Hörer von seinem Ohr entfernte. »Das darf doch nicht wahr sein!«

      »Doch, ist es.«

      »Wer ist sie?« fragte sein Manager lauernd. »Kenne ich sie?«

      »Nein, Christine stammt von hier. Ich habe sie im Hotel kennengelernt. Sie arbeitet hier im Haus.«

      »Eine Hotelangestellte?«

      »Ja und? Hast du vielleicht etwas dagegen? Es ist immer noch meine Privatangelegenheit.«

      »Natürlich«, beeilte sich Jürgen Bender, zu versichern.

      »Schön, daß du das begriffen hast. Und jetzt entschuldige mich, ich muß unter die Dusche«, beendete Frank das Gespräch.

      Gut gelaunt kam er kurze Zeit später die Treppe herunter und betrat das Restaurant. Er zwinkerte Christine, die am Serviceschrank stand und Bestecke ordnete, zu und freute sich über das Lächeln das sie ihm heimlich schenkte.

      Zahlreiche Tische waren besetzt. Frank saß wieder an seinem Stammplatz. Er war froh, daß die anderen Gäste kaum Notiz von ihm nahmen. Entweder erkannten sie ihn nicht, oder sie rechneten nicht damit, daß das Hotel so einen berühmten Gast beherbergte. Weder beim Frühstück, noch beim Abendessen hatte er das Gefühl ständig beobachtete zu werden.

      Ganz anders gestern abend, als er mit Christine in der Stadt gegessen hatte. Der Kellner, der sie bediente, schien zu wissen, um wen es sich bei dem Gast handelte und bediente sie mit ausgesuchter Zuvorkommendheit. Allerdings ohne aufdringlich zu werden, wofür Frank ihm im stillen dankte. Er haßte nichts mehr, als wenn viel Aufhebens um seine Person gemacht wurde.

      »Wie war die Wanderung?« erkundigte sich Christine.

      »Herrlich«, schwärmte er. »Ich habe gar nicht gewußt, wie schön es in deiner Heimat ist. Was gibt es denn heute abend zu essen? Ich habe zwar schon auf der Hütte eine gute Suppe gegessen, aber so eine Wanderung macht ganz schön hungrig.«

      »Unser Kalbsgeschnetzeltes wird dir bestimmt schmecken«, antwortete sie.

      »Wenn du es sagst. Und dazu möchte ich noch mal einen Schoppen von dem Wein, den ich vorgestern zu dem Fisch getrunken habe.«

      »Kommt sofort.«

      Sie wollte sich umdrehen, doch Frank hielt sie zurück.

      »Warte noch«, bat er. »Viel dringender als das Essen, bräuchte ich einen Kuß von dir…«

      Die junge Frau schmunzelte.

      »Jetzt hier? Vor allen Leuten? Da wirst’ wohl bis zum Feierabend warten müssen.«

      »Aber dann sehen wir uns noch?«

      Sie nickte und eilte davon. Sepp Reisinger, der das Restaurant betreten hatte, kam herüber.

      »Sie sind mit allem zufrieden?« fragte der Wirt.

      »Ja, sehr«, antwortete der Sänger. »Ich werde Ihr Haus bestimmt weiterempfehlen.«

      Natürlich freute sich Sepp darüber. So etwas hatte er sich ja erhofft, wenn er den Besuch

Скачать книгу