Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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»Weil ich nämlich nicht zur Verfügung stehe.«

      Die Kaffeetasse, aus der Silvia gerade trinken wollte, verharrte in der Luft.

      »Das kannst du doch nicht machen!« sagte sie mit ungläubiger Stimme.

      »Frank, weißt du eigentlich, was für eine Chance du dir entgehen läßt, wenn du dich weigerst??Die Amerikaner senden landesweit, außerdem soll das Ganze dann nach Europa verkauft werden«, rief Jürgen Bender entsetzt.

      »Ganz zu schweigen von der CD«, fügte die Sängerin hinzu.

      »Was für eine CD?«

      »Wir haben doch schon einmal ein gemeinsames Album geplant. Wir wär’s, wenn wir das jetzt konkret angingen?«

      Frank Weilander sah sie schweigend an.

      Wir haben einmal vieles geplant, dachte er bitter.

      Seit er seine alte, große Liebe wiedergesehen hatte, waren all die bösen Erinnerungen wieder aufgetaucht. Er dachte an die Abende voller Einsamkeit und Trauer, an denen er sich am liebsten betrunken hätte, um zu vergessen. Er fühlte wieder den Schmerz, den er empfunden hatte, und diese Ohnmacht, hilflos zu sein.

      Mit einer unwilligen Bewegung schob er seinen Teller von sich. Der Appetit war ihm gründlich vergangen. Am Tresen hantierte Christine. Frank lauschte in sich hinein.

      Empfand er noch etwas für Silvia Cosmar?

      Innerlich schüttelte er den Kopf.

      »Wir können über alles reden«, antwortete er auf ihre Frage. »Aber nicht zu diesem Zeitpunkt.«

      Er stand auf.

      »Entschuldigt mich bitte, aber ich habe keinen Hunger mehr«, sagte er und wandte sich um.

      »Frank, warte doch«, rief Silvia ihm hinterher.

      Doch er reagierte nicht. Zuviel war in ihm aufgewühlt worden, und er brauchte jetzt erst einmal Zeit und Ruhe, um über alles nachzudenken.

      Natürlich, das Angebot der Amerikaner war verlockend. Aber es wollte ihm nicht gefallen, daß es zu diesem Zeitpunkt kam. Außerdem kannte er seinen Manager. Er wußte, daß Jürgen Bender mit allen Wassern gewaschen war. Irgendwas hatte er ausgeheckt, Frank wußte nur noch nicht was.

      »Wir sehen uns nachher?« fragte er leise, als er am Tresen vorbeiging.

      Christine nickte unmerklich und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu. Das ungute Gefühl, das sie seit dem Auftauchen der beiden anderen beschlichen hatte, wollte einfach nicht weichen.

      *

      »Was ist denn mit dir los?«

      Franzi Sander sah ihre Arbeitskollegin fragend an. So fahrig hatte sie Christine noch nie arbeiten gesehen. Eben war ihr beim Abräumen eines Tisches ein Kaffee-kännchen heruntergefallen und zu Bruch gegangen. Die Haus-tochter bückte sich, um die Scherben aufzusammeln. Sie hielt ihren Kopf gesenkt, damit Franzi nicht ihre Verlegenheit bemerkte.

      »Tut mir leid«, murmelte sie. »Das kann ja mal passieren.«

      »Natürlich«, nickte die Kollegin. »Aber mir fällt schon den ganzen Morgen auf, daß du irgendwie durcheinander bist.

      Gibt’s irgendwelche Probleme?«

      Christine schüttelte den Kopf und ging zur Küche, um die Scherben in den Mülleimer zu werfen.

      Natürlich hatte sie Sorgen. Aber darüber wollte sie mit Franzi nicht sprechen. Schließlich hatte sie es selbst gewollt, daß über ihre Beziehung zu Frank Weilander nichts im Hotel bekannt wurde.

      Allerdings war es auch schwierig, alleine damit fertig zu werden. Immer noch fragte sie sich, was dahinter stecken mochte, daß Jürgen Bender und Silvia Cosmar überraschend aufgetaucht waren. Jetzt war die Sängerin sogar bei ihm oben, auf dem Zimmer.

      Was wollte sie jetzt noch von Frank, nachdem sie ihn so schändlich behandelt hatte?

      Irma Reisinger stand am Herd und rührte in einem Topf. Ganz im Gegensatz zu dem, was ihr Beruf vermuten ließ, war sie schlank und groß.

      Ihr Mann, der hingegen kleiner und sehr viel rundlicher war, pflegte zu sagen: »Hinter einem großen Mann steht immer eine große Frau!«

      So machte er auf humorvolle Art den Größenunterschied zwischen ihnen wett.

      Die Chefin drehte sich um, als Christine die Küche betrat.

      »Macht nix«, meinte sie, als sie das zerbrochene Kaffeekännchen sah. »Scherben bringen Glück.«

      Christine zuckte die Schultern und dachte, na, hoffentlich! Sie fragte nach der Speisekarte für den Mittagstisch. Irma Reisinger schrieb sie jeden Tag neu. Die Haustochter nahm sie entgegen und ging nach vorne, zur Rezeption, um die Karte zu kopieren. Als sie gerade das Gerät bediente, klingelte das Telefon. Sepp Reisinger nahm den Hörer ab.

      »Sehr gern’, Herr Weilander«, hörte Christine ihn sagen. »Einen Tisch, für drei Personen, um dreizehn Uhr. Wird reserviert.«

      Der Gastwirt legte den Hörer wieder auf und drehte sich zu ihr um.

      »Der Herr Weilander hat Gäste. Das haben S’ ja schon mitbekommen. Die Herrschaften speisen heut’ mittag hier. Christine, da muß alles perfekt sein. Die beiden anderen sind der Manager von Herrn Weilander, und Silvia Cosmar, die berühmte Sängerin.«

      Er rieb sich die Hände.

      »Das läßt sich gut an«, freute er sich. »Bestimmt werden noch viele andere Größen aus dem Showgeschäft herkommen, wenn sich erst einmal herumgesprochen hat, wie gut man bei uns ißt.«

      Sepp sah seine Angestellte durchdringend an.

      »Christine, ich verlaß’ mich da ganz auf Sie.«

      Die junge Frau hatte bei seinen Worten tief Luft geholt. Es war ihr schon am Morgen schwer gefallen, den Tisch zu bedienen, an dem Frank und die anderen gesessen hatten. Jetzt schien es ihr völlig unmöglich, noch einmal mit ihnen zusammenzutreffen. Sehnlichst wartete sie darauf, daß sie Feierabend hatte und sich mit Frank treffen konnte. Er mußte ihr erst einmal erklären, was es mit den beiden anderen auf sich hatte. Gesprächsfetzen hatte sie am Morgen schon mitbekommen und gehört, daß es um eine Arbeit in Amerika handelte. Die ganze Zeit über fragte sie sich, ob das die Trennung von dem geliebten Mann bedeutete.

      »Herr Reisinger, ich möchte Sie bitten, die Franzi heut’ mittag für das Restaurant einzuteilen«, bat sie.

      Der Gastwirt schüttelte verständnislos den Kopf.

      »Aber warum denn?« wollte er wissen.

      Christine druckste herum. Sie konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen. Aber wie sollte sie ihm sonst erklären…

      »Es hat persönliche Gründe, daß ich net im Restaurant bedienen möchte«, antwortete sie schließlich.

      »Das kommt überhaupt net in Frage«, polterte Sepp Reisinger los. »Sie sind meine beste Kraft, und für solche

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