Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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das lassen wir so. Ich habe die Suite für zwei Wochen gebucht. Wichtig ist, dass du dich morgen früh auf den Weg zum ›Erkerchen‹ machst. Nimm den Umweg über den ›Pilgerpfad‹! Ich komme hin und erzähle dir von meinem Gespräch mit Toni.«

      Nicole nickte eifrig.

      Roland tauschte den feinen Anzug gegen seine Wandersachen. Er hatte eine Umhängetasche über der Schulter hängen, als er aus dem Schlafzimmer kam. Er nahm sich eine Flasche Wasser aus der Bar.

      »So, dann gehe ich! Gute Nacht, Nicky.«

      »Gute Nacht, Roland! Danke schön für alles!«

      Roland beugte ich zu ihr herab und gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange. Dann schaute er ihr in die Augen und deutete mit seinem Zeigefinger auf seine Wange.

      »Regieanweisung! Madl küsst Bursche zum Abschied!«

      Nicole lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

      »Ich werde mich an dieser Stelle nie mehr waschen«, flüsterte er.

      Sie lächelten, und Roland ging fort. Nicole lehnte sich innen an die Tür und schloss die Augen. Sie träumte vor sich hin. Ihr Herz klopfte.

      Sie ging noch kurz auf die Terrasse, dann ging sie zu Bett. Es dauerte aber noch eine Weile, bis sie einschlafen konnte.

      Sie überdachte den Tag, die Gespräche mit Roland, dass er Sabine einen Hund schenken wollte und seine Küsse, auch wenn es Regieanweisungen waren, wie er es darstellte. Aber Nicole wusste, dass es mehr war, bei Roland und auch bei ihr.

      Wo führt das hin? Das fragte sie sich, bevor sie in tiefen Schlaf sank und von Roland träumte.

      *

      Roland erreichte kurz vor Mitternacht die Berghütte. Alle Hüttengäste schliefen schon. Toni saß auf der Terrasse der Berghütte und wartete auf Roland.

      Anna war auch schon ins Bett gegangen.

      »Grüß Gott! Da bist du ja! Was soll dieser Anruf, dass ich unbedingt auf dich warten soll. Du müsstest mich allein sprechen?«

      »Erst mal grüß Gott, Toni, lass uns ein Stück den Berg hinaufgehen. Setzen wir uns oben an den Gebirgsbach. Ich muss dir etwas sagen, und ich will sicher sein, dass uns niemand belauscht.«

      »Himmel, machst du des aber spannend! Also, gehen wir! Aufi!«

      Sie gingen über das Geröllfeld und setzten sich auf große Steine am Gebirgsbach. Das Wasser murmelte leise. Bello legte sich zu ihren Füßen, nachdem er ausgiebig getrunken hatte.

      »Toni, ich will es dir direkt sagen! Es geht um die kleine Sabine. Sie hat Verwandte hier in Waldkogel. Ihre Mutter stammt von hier. Ihre Großeltern leben hier. Sabine kennt ihre Großeltern nicht, und diese wissen nicht einmal, dass sie eine Enkeltochter haben. Sabines Mutter ist nicht verheiratet. Sie trennte sich vom Vater des Mädchens. Die Einzelheiten der Trennung sind jetzt nicht wichtig. Zwei Wochen nach der Trennung kam Sabines Vater bei einem Autounfall ums Leben. Dann stellte Sabines Mutter fest, dass sie schwanger war. Sie hat strenge Eltern und wollte ihrem Kind ein Leben bei diesen Großeltern nicht zumuten. So ging sie fort. Es kostete mich viel Mühe, sie davon zu überzeugen, endlich mit Sabine zu reden. Vielleicht kann ich auch zwischen den Eltern und Sabines Mutter vermitteln. Nun hat sich Sabines Mutter bereit erklärt, einige Tage mit mir hier auf der Berghütte zu verbringen. Ich liebe Sabines Mutter seit vielen Jahren, bisher ohne größeren Erfolg. Aber jetzt scheint langsam das Eis zu schmelzen. Sie hat Angst, dass du eine Ähnlichkeit erkennst zwischen ihr und Sabine oder dass irgendjemand hier hören könnte, wie sie Mama zu ihr sagt. Ich versprach ihr, mit dir zu reden und gab ihr im Voraus das Verspechen, dass du niemandem etwas davon erzählst.«

      »Was für eine Geschichte! Wer kann das nur sein? Des ist ja schrecklich. Des arme Madl! Des gilt für die Sabine und auch für ihre Mutter. Was muss die Mutter von der Sabine eine Angst gehabt haben? Mei, des muss schrecklich gewesen sein, dass sie von daheim fort ist in dem Zustand. Mei, was ein Elend! Und so lange hat sie des geheimgehalten.«

      »Ja, Toni, über zehn Jahre!«

      »Roland, du hast mein Wort, dass des unter uns bleibt. Aber ich werde die Anna einweihen, des musst du verstehen.«

      »Sicher!«, sagte Roland.

      »Und vom Alois, da droht auch keine Gefahr! Mit dem werde ich auch reden.«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Willst mir jetzt sagen, wer die Mutter ist?«

      »Es ist die Nicky, die Nicole Anwander! Ihre Eltern sind Bertl und Martha!«

      »Mei, die Nicky! Und du liebst sie?«

      »Ja, Toni. Ich liebe sie, seit sie damals bei uns im Verlag zu arbeiten anfing. Damals war Sabine noch ein Baby.«

      »Mei, Roland, du hast eine Ausdauer! Du musst die Nicky wirklich lieben. Und jetzt seid ihr euch endlich nähergekommen.«

      »Ja, etwas, aber nur mit Tricks meinerseits!«

      »Wie ist das zu verstehen?«

      Roland erzählte Toni alles. Toni lachte.

      »Die Geschichte, die musst du unserem Pfarrer Zandler erzählen. Der schreibt solche Geschichten von Waldkogel auf.«

      »Vielleicht tue ich es, wenn aus Nicky und mir ein Paar geworden ist. Drücke mir die Daumen, Toni. Ich liebe die Nicky wirklich. Schau her!«

      Roland griff in seine Hosentasche und zeigte Toni den Ring.

      »Mei, des ist ja ein richtig großer Klunker, wie wir hier in den Bergen sagen.«

      »Für meine Nicky kann er nicht groß genug sein.«

      »Wann willst du ihn ihr geben?«

      »Das weiß allein der Himmel! Ich hoffe bald. Aber es muss der richtige Augenblick sein.«

      »Des versteht sich. Es muss immer der richtige Augenblick sein, wenn ein Bursche seinem Madl den Antrag macht. Aber in deinem Fall muss der Augenblick noch richtiger sein. Ich verstehe dich.

      Nix ist bei dir und der Nicky so, wie es sein soll. Des ist ein ziemliches Durcheinander von Liebe, Verantwortung, Schuldgefühlen und einem Versteckspiel. Aber des wird schon, Roland! Ich drücke dir die Daumen und leg beim Herrgott ein gutes Wort für dich ein.«

      »Danke, Toni!«

      »Du solltest mal mit den Engeln vom ›Engelsstein‹ reden.«

      Toni konnte sich ein Grinsen nicht versagen.

      »Ich weiß, dass du von den alten Legenden und Sagen nix hältst. Dabei kommst schon viele Jahre hierher und hast selbst erlebt, wie sich die Menschen hier mit ihren Sorgen an die Engel gewandt haben. Ich kann dich net zwingen, daran zu glauben, dass die Engel nachts über eine Leiter in den Himmel aufsteigen und die Gebete, Wünsche und auch die Herzensnöte in den Himmel bringen. Aber ich versichere dir, das ist so. Genau wie der Teufel dann und wann aus dem Gipfel des ›Höllentor‹ he­rauskommt und dann eine schwarze Wolke über dem Gipfel steht. Dann geschieht ein Unglück.«

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