Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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umschloss seine Hand den Ring, den er für Nicole bestimmt hatte. Aber eine innere Stimme warnte ihn und legte ihm nahe, vorsichtig zu sein.

      Roland rieb sich das Kinn. Er schloss die Augen und tat, als dachte er nach. Dann lächelte er und sagte:

      »Ja, so könnte es gehen, aber nur wenn du mitspielst. Wir sind hier allein, nur du und ich. Es sieht uns niemand. Hemmungen sind also unnötig!«

      »Du machst es sehr spannend!«

      »Ich will eben sicher sein, dass mir der Applaus gewiss ist.«

      »Nun fange schon an, ich werde langsam ungeduldig. Wir haben uns eigentlich zu einem andern Zweck hier verabredet. Du wolltest mir von deinem Gespräch mit Toni erzählen.«

      »Da gibt es nicht viel zu sagen! Er ist auf deiner Seite und hält zu dir! Er meint, dein Vater sei ein Sturkopf, der sich im Grunde selbst bestraft, weil er sich um seine Enkelin bringt.«

      »Danke, danke«, hauchte Nicole. »Was hat er genau gesagt?«

      »Später, später, Nicole! Ich habe mir doch gerade so eine schöne Fortsetzung ausgedacht.«

      »Ich höre!«

      »Also, in einer Komödie kommt das Paar am Ende immer zusammen. Sie umarmen sich herzlich und küssen sich innig. Dann fällt der Vorhang.«

      »Du suchst nach einem Trick, mich wieder zu küssen«, lachte Nicole. »Bist ganz schön clever!«

      »Abitur, Examen und Einser-Promotion – aber gegen das, was ich jetzt vorhabe, waren diese Prüfungen Kinderkram.«

      »Fange endlich an oder bist du doch etwas schüchtern? Hast du Angst vor der eigenen Courage?«, lachte Nicole.

      Roland ging auf sie zu. Er nahm ihre Hand und zog sich an sich. Er legte beide Arme um sie, schaute ihr tief in die Augen.

      »Ich küsse dich jetzt! Ich küsse dich jetzt – wie der verliebte Held!«

      Noch ehe Nicole etwas tun konnte, bedeckte Roland ihre Lippen mit Küssen. Die Liebe, die er hineinlegte, sprengte die Tür zu Nicoles Herzen auf. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seine Küsse.

      »Endlich! Endlich!«, stöhnte Roland zwischen weiteren Küssen. Und es war, als wenn sie gar nicht mehr aufhören könnten.

      »Ich habe mich schon damals, an deinem ersten Tag im Verlag, in dich verliebt, Nicole! Ich habe dich damals gesehen, und es war einfach um mich geschehen. Keine andere Frau hatte seither eine Chance bei mir. Ich träumte immer nur von dir. Und du warst kalt wie ein Eisberg, liebste Nicole.«

      »Ich war nicht kalt wie ein Eisberg, liebster Roland.«

      »So, du sagst, das bist du nicht gewesen? Aber ich konnte nicht erkennen, dass du in deinem Herzen auch nur winzigste Gefühle für mich hattest.«

      Nicole schaute ihm in die Augen.

      »Die hatte ich aber. Du hast mir auch gleich am ersten Tag gefallen.«

      »Ich habe all die Jahre nichts davon bemerkt. Wo hattest du die Gefühle versteckt? Hattest du einen besonderen Tresor dafür?«

      »Genauso war es! Mein Herz war der Tresor. Die Gefühle darin bekamst du nicht zu sehen und zu spüren. Aber jetzt hast du mit deinen Küssen die Schlüssel im Schloss gedreht und die Zahlenkombination geknackt. Du bist ein wunderbarer Panzerknacker.«

      »Warum hast du mich nicht früher in dein Herz gelassen?«

      »Es war kein Platz darin. Es war nur Platz für Sabine. Ich hatte den Tresor so klein gewählt, dass kein Mann darin Platz finden sollte. Es war meine Taktik. Es war zu meinem Schutz.«

      »Du bist auch eine Poetin! Hast du jetzt einen neuen Tresor, in dem auch Platz für mich ist?«

      »Nein! Aber zu meiner eigenen Überraschung habe ich festgestellt, dass der Tresor über elastische Wände verfügt. Ich kann die Wände dehnbar einstellen, wenn ich will.«

      »Was für eine raffinierte Technik!«

      »Ja, sie ist ganz neu. Ich wusste theoretisch, dass es möglich ist. Aber ich hatte es nie ausprobiert. Weißt du, ich bin kein großartiger Technikfreak. Aber ich bin mit dem Testergebnis sehr zufrieden.«

      »Das freut mich!«

      Sie küssten sich wieder.

      Roland sah eine Möglichkeit, wie er weiter vorgehen konnte und griff das Bild, den Vergleich von Herz und Tresor auf.

      »Ich habe eine Idee, Nicole. Ich wusste natürlich, dass es einen Schlüssel zu deinem Tresor gibt. Und nachdem ich jetzt drin bin, denke ich mir, es wäre sinnvoll, dir für deinen Schlüssel eine neuen Schlüsselanhänger zu schenken.«

      »Schlüsselanhänger?«

      »Ja, so ist es! Sabine bekommt einen Welpen von mir und dir möchte ich auch etwas schenken. Ich dachte, ich schenke dir einen Schlüsselanhänger. Ich gebe zu, er hat eine ungewöhnliche Form. Ich habe ihn auch schon gekauft. Ich sah ihn neulich in einem Geschäft und wusste sofort, dass ist der Richtige für Nicole. Ich wollte ihn dir schon längst geben, aber ich wusste nicht, wie du es aufnehmen würdest. Ich gestehe, ich war doch unsicher, wegen der Form und Farbe.«

      »Er ist bunt?«

      »Indirekt, mindestens zweifarbig, je nach Lichteinfall auch mehrfarbig! Ich habe ihn Toni gezeigt heute Nacht. Wir kamen, als wir über dich redeten, auf das Thema Schlüsselanhänger.«

      »Teilt Toni deinen Geschmack?«

      »O ja! Das kann man sagen. Allerdings …«

      »Allerdings was?«

      »Die Größe, er fand ihn zu groß! Nein, so kann ich es auch nicht sagen. Er fand ihn sehr auffallend und ungewöhnlich.«

      »Ich denke, Schlüsselanhänger müssen ungewöhnlich sein. Auf diese Weise ist es schier unmöglich, die Schlüssel zu verlegen oder zu verlieren.«

      »Es ist ein großer Anhänger für die Schlüssel zu deinem und meinem Herzen!«

      Roland schaute Nicole tief in die Augen. Dann fanden sich ihre Lippen zu einem langen, einem sehr, sehr langen Kuss.

      Roland führte Nicole zur Bank. Sie setzten sich. Er legte den Arm um sie und hielt sie ganz fest.

      »Mache die Augen zu! Und nicht blinzeln! Versprochen?«

      »Versprochen!«

      Nicole machte fest die Augen zu.

      »Strecke deine Hand aus!«

      Nicole streckte die linke Hand aus. Sie war Linkshänderin.

      »So ist es brav!«, flüsterte Roland. »Schön die Augen zulassen!«

      »Ich habe es dir doch versprochen!«

      »Das heißt, du vertraust mir?«

      »Ja!

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