Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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überlegte kurz.

      »Toni, wir machen es, wie folgt! Du musst wegen einer Sache plötzlich noch heute Abend nach Waldkogel hinunter und bittest mich mitzukommen. Weil es so wichtig ist und weil ich dein Freund bin, kann ich dich nicht im Stich lassen. Außerdem sind wir bis Mitternacht zurück.«

      »Dann gehen wir! Anna wird es Nicky sagen! Das ist dann glaubhafter!«

      Toni sprach kurz mit Anna. Er und Roland griffen nach ihren Jacken und gingen los. Sie rannten fast über das Geröllfeld, bis sie außerhalb der Sichtweite der Berghütte waren.

      Etwas später parkte Toni seinen Geländewagen auf dem Hof von Nicoles Elternhaus. Sie stiegen aus. Bert­ram Anwander kam aus dem Haus gelaufen.

      »Mei, Roland! Bist wohl ein ganz fixer Bursche, wie? Konntest daheim alles erledigen?«

      Roland nickte. Bertram begrüßte Toni.

      »Wo ist Nicole?«, fragte ihr Vater.

      »Die ist schon auf der Berghütte«, kam Toni Roland mit der Antwort zuvor.

      »Ja, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass die Nicky und ich einige Tage auf der Berghütte verbringen, Bertl! Ich will mich auch nicht lange aufhalten.«

      »Mei, Bub, für ein Bier wirst schon Zeit haben, oder?«

      »Ein Bier kann ich nicht ablehnen. Was meinst du, Toni, haben wir so viel Zeit?«

      »Des passt schon!«

      Sie gingen ins Haus. Martha stand in der Küche am Bügelbrett. Sie hatte gleich am Morgen nach Bertls Geburtstag die Tischwäsche gewaschen. Bei dem schönen Sonnenschein war sie schon getrocknet. Jetzt wollte Martha sie gleich bügeln. Als sie Roland sah, unterbrach sie ihre Arbeit. So saßen sie zusammen am Tisch und tranken ein Bier.

      Bertram Anwander strahlte.

      »Nun, Toni, was sagst du zu meinem Madl? Hat sie sich nicht einen feschen Burschen eingefangen? Einen Besseren hätte sie net aussuchen können. Mei, bin ich glücklich! Ich kann dir gar net sagen, wie glücklich ich bin. Toni, weißt, manchmal hatte ich Angst, dass die Nicole die Liebe verpasst und eine alte Jungfer wird. Aber jetzt besteht keine Gefahr mehr.«

      »Ja, sie hat gut gewählt, auch wenn sie sich dafür viel Zeit gelassen hat, was ich bei Nicoles Umständen verstehe. Und für Roland ist Waldkogel kein Fremdland. Zufälle gibt es im Leben. Die beiden begegneten sich in Berlin. Sie hätten sich genauso gut hier in Waldkogel kennenlernen können.«

      »Des stimmt, Toni! Da ist Berlin ein ziemlicher Umweg gewesen. Ich habe ohnehin nie verstanden, warum Nicole damals so plötzlich ihre Sachen gepackt hat und auf und davon ist. Ich dachte, des Madl ist narrisch! Bis heute hat sie net drüber geredet. Ich habe sie immer mal wieder gefragt und wollte sie überreden, wieder heimzukommen und sich eine Arbeit in Kirchwalden zu suchen. Doch dann wurde sie immer gleich ärgerlich. Richtig bös’ wurde sie, wenn ich von dem Thema angefangen habe. Aber lassen wir des! Jetzt hat sie den Roland – und alles ist vergeben und vergessen.«

      Bertram trank einen Schluck Bier.

      »Bei dir ist es vergessen, bei der Nicole bestimmt net. So etwas vergisst man net, Bertl!«

      »Toni, lass, das ist alleine die Angelegenheit von Nicole«, warf Roland gekonnt ein.

      Die beiden hatten vorher auf dem Weg nach Waldkogel genau besprochen, wie sie vorgehen wollten.

      »Was soll des heißen, Roland?«, fragte Bertl. »Du weißt etwas? Du kennst den Grund?«

      »Nichts soll das heißen, Bertl. Und du, Toni, du mischst dich da in etwas ein, was ihn nichts angeht. Ich warne dich, Toni!«

      Toni sah Roland streng an.

      »Sicher geht mich des nix an. Aber auf der anderen Seite geht es mich doch etwas an. Mei, wir leben doch im einundzwanzigsten Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter. Zum Glück kann ich da nur sagen! Des Ganze ist doch eine unnötige Geschichte. Es hätte nie soweit kommen dürfen.«

      »Toni, rege dich net auf! Es ist Nicoles Angelegenheit, da müssen wir uns raushalten.«

      »Raushalten, des sagt sich so leicht, Roland! So etwas geht mir nah und jedem, der davon erfährt. Die Anna hat geweint, als ich ihr es erzählt habe. Du weißt, dass unsere Ehe kinderlos ist. Dass wir deshalb die Franzi und den Basti als Himmelsgeschenk angenommen haben. Wenn ich dann so etwas höre, da werde ich richtig wütend. Da kommt mir die Galle hoch! Des Ganze war doch unnötig! Wie kann man einem Menschen so etwas antun?«, brüllte Toni fast.

      Er gab den Erregten und hämmerte mit beiden Fäusten auf den Tisch.

      »Nimm dich jetzt zusammen, Toni! Sonst zwingst du mich, dich auf eine andere Weise zum Schweigen zu bringen!«, schrie Roland und drohte Toni mit der Faust.

      »Nun mal langsam, ihr Kampfhähne! Ich verstehe nix! Von was und wem redet ihr?«, fragte Bertl.

      Toni tat, als würde er Bertram überrascht ansehen.

      »Mei, ich glaube wirklich, du hast keine Ahnung!«

      Toni schüttelte den Kopf.

      »Des ist doch mal wieder typisch für deine Sturheit und deine Verbohrtheit, Bertl. Aber wundern, wundern tut des hier in Waldkogel niemand. Ich sage dir nur, dass du dich schämen sollst! Dass dich noch wagst, unter die Leut’ zu gehen, des ist oberdreist und zeugt von so einer Abgebrühtheit, dass es zum Himmel schreit!«

      Roland hielt Toni an, sich zu mäßigen und zu schweigen. Er stand auf.

      »Toni, es ist besser wir gehen jetzt! Toni, jetzt kein Wort mehr!«

      »Naa, Roland, wir gehen net!«, schrie Toni zurück. »Wir gehen erst, wenn dem Dickschädel hier ein Licht aufgegangen ist, dem dummen Ochsen, diesem elenden!«, brüllte Toni aufs höchste erregt Roland an.

      »Jetzt höre aber auf, Toni!« schrie Bertram Anwander Toni wütend an. »Des muss ich mir von dir in meinem eigenen Haus net bieten lassen. Du bist Gast hier! Wenn du nicht gleich dein dummes Maul halten tust, Toni, dann werfe ich dich raus!«

      Toni grinste.

      »Das kannst gerne machen! Ich halte dich net davon ab. Aber ich bezweifele, dass du, nachdem dir endlich gedämmert ist, was ich sagen will, dass du dann noch die Kraft hast, mich hinauszuwerfen. Dann wirst selbst jemanden brauchen, der dich stützen tut, so fertig wirst sein, Anwander!«

      Roland, der sich wieder hingesetzt hatte, stand wieder auf.

      »Ich will damit nichts zu tun haben! Ich halte mich da heraus. Außerdem habe ich Nicole mein Wort gegeben, dass ich es ihr überlasse.«

      »Sicher hast du der Nicole ihr Wort gegeben, aber wie soll des alles weitergehen? Roland, ich habe dir gesagt, dass die Nicole nie den Mut aufbringt und sich immer weiter in Lügengeschichten verstrickt und du auch. Des ist keine gute Grundlage für eine glückliche Ehe. Außerdem, wie wollt ihr des bei eurer Hochzeit machen? Wer soll wegbleiben? Wie wollt ihr des erklären, dass die Eltern der Braut nicht dabei sind?«

      Roland zuckte mit den Achseln. Bertram schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Roland und Toni bemerkten, dass Bertl und

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