Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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schwebst, wenn du ihn siehst.«

      »Langsam, so weit bin noch nicht! Danke für deine Hilfe!«

      »Ganz wie du willst! Was machst du?«

      »Ich werde heute Abend in Ruhe alle Profile lesen! Dann sehe ich weiter!«

      »Das ist schon mal ein guter Anfang!«

      Carin schaute auf die Uhr. Sie musste gehen. Sie musste ihre Tochter zum Klavierunterricht fahren.

      »Halte mich ja auf dem Laufenden, Hanna oder soll ich besser ›Jane‹ sagen?«

      »Das werde ich! ›Jane‹ ist doof oder?«

      »Nein! Klingt gut! Ist außerdem die englische Form von Johanna. Also viel Glück!«

      Carin ging zum Auto.

      Johanna setzte sich an den Computer. Sie schickte allen einige Zeilen. Sie lauteten:

      Hallo, ich bin Jane! Wir haben viele Übereinstimmungen! Bei Interesse melden!

      Grüße Jane

      Johannas Herz klopfte sehr, als sie die Mails abschickte. Sie hatte feuchte Hände. Was würde als Nächstes geschehen, fragte sie sich.

      Sie schaltete den Computer aus. Es war auch Zeit, das Fitnessstudio zu öffnen.

      An diesem Tag sah Johanna ihre männlichen Kunden genauer an und ohne die sonst so große Ablehnung. Sie wusste, dass viele davon keine feste Beziehung hatten. Im Grunde kann es auch einer von ihnen sein, dachte Johanna. Sie wusste, dass sie sich in Geduld üben musste. Ich werde nichts überstürzen, dachte sie. Es kommt, wie es kommt.

      Johanna ging die ganze Sache noch etwas gegen den Strich. Es kam ihr alles so konstruiert vor. Sie hatte gehofft, einfach einer neuen Liebe zu begegnen. Aber so einfach war es doch wohl nicht. Vielleicht gibt es auch nicht eine zweite Chance, fragte sie sich. Einmal in meinem Leben begegnete mir die große Liebe – Rupold! Ja, er war mein Traummann, damals. Es hätte alles so schön sein können, wenn, ja wenn, es nicht anders gekommen wäre. Große Traurigkeit über diesen Verlust legte sich wieder auf Johannas Herz.

      Es war gut, dass sie viel Arbeit hatte und nicht weiter darüber nachdenken konnte.

      *

      Die nächsten Wochen vergingen. Gelegentlich kam Carin zu Besuch. Ansonsten telefonierten die beiden Freundinnen oft. Johanna, die das Pseudonym Jane hatte, bekam viele Mails. Einige waren sehr aufdringlich, andere sehr zaghaft. Es gingen Mails hin und her. Mit mehreren telefonierte Johanna, alias Jane, auch. Aber die Telefonate waren meist ziemlich verkrampft. Bei keiner Stimme bekam Johanna Herzklopfen.

      Eines Abends saß sie mit Carin zusammen. Sie redeten.

      »Das wird nichts, Carin! Ich melde mich da wieder ab. Das ist rausgeworfenes Geld. Auf diese Weise finde ich meinen Traummann nie.«

      »Wenn du meinst?«

      »Ja! Von den fünfundzwanzig Typen haben mir ohnehin nur gut Zweidrittel geschrieben. Das waren alle, mit denen ich weniger Übereinstimmungen hatte. Von denen im oberen Bereich schrieb mir nur ein Mann. Mit ihm habe ich auch telefoniert. Aber der ist nichts. Das spüre ich. Der hat einfach wohl alles angekreuzt. Er wollte auf Nummer sicher gehen, damit er viele Vorschläge bekommt. Das System ist doch nicht so gut, wie man denkt.«

      »Es ist wie bei einer Landkarte. Sie kann dir nur den Weg aufzeigen, Johanna. Die Straße entlang musst du selbst fahren und auch immer schön richtig abbiegen. Damit du nicht in der Pampa landest.«

      Johanna musste bei dem Vergleich schmunzeln.

      »Ja, ich weiß, wie damals auf unserer Hochzeitsreise. Erinnerst du dich, Carin? Wir haben es dir erzählt.«

      »O ja! Du und Rupold, ihr seid einige Tage in Waldkogel geblieben, bevor ihr dann doch nach Venedig gefahren seid.«

      »Ja! Es war schön. Wir fanden einen Bauern, auf dessen Grund wir mit unserem Bus parken konnten. Jeden Abend waren wir am Bergsee. Es war sehr schön. Wir wollten mal wieder hinfahren. Rupold und ich sprachen immer davon. Aber es wurde nie etwas daraus. Das war auch so etwas, was wir nicht gemacht haben. Rupold hat immer geredet und geredet und geplant und dann kam doch alles ganz anders und ich sagte ›Ja‹ und ›Amen‹. Ach, vielleicht war es auch gut, dass wir niemals mehr hingefahren sind. Vielleicht ist dieses Waldkogel heute ganz anders, als wir es in Erinnerung hatten. Vielleicht wären wir enttäuscht. Es war eben eine besondere Zeit, in der wir alles durch eine rosarote Brille sahen.«

      »Aber es war eine sehr glückliche Zeit für dich, Johanna.«

      »Ja, die Tage in Waldkogel, die waren noch schöner als die Tage in Venedig. Das hört sich vielleicht sonderbar an, Carin. Aber es war so.«

      »Dann fahre doch hin! Fahre alleine hin! Du hast doch dein Studio ab nächste Woche zu. Wo wolltest du Urlaub machen?«

      »Ich habe keine festen Pläne. Ich war im Reisebüro, aber das gefällt mir alles nicht so.«

      »Dann fahre nach Waldkogel. Vielleicht findest du dort dein Glück.«

      »Nein!«

      »Johanna, auch wenn du in Waldkogel nicht deinen Traummann findest, so findest du vielleicht dich selbst. Du bist, meiner Meinung nach, in einer Art Panik!«

      »Das hast du richtig erkannt. Aber ich habe auch allen Grund dazu! Warum sollte ich nicht in Panik sein? Bei mir tickt die biologische Uhr. Du weißt, dass ich einmal Kinder haben wollte. Doch dann lebten wir uns auseinander. Rupold war kaum noch daheim. Ich wäre mir wie eine alleinerziehende Mutter vorgekommen. Da stellte ich meinen Kinderwunsch hinten an. Jahr für Jahr dachte ich, es wird besser. Du weißt es. Wir haben oft darüber gesprochen. Aber ich sehne mich nach Kindern und einer richtig lieben Familie, mit einem Mann und einem Vater, der ein Familienmensch ist. Rupold ist kein Familienmensch. Gut, dass wir keine Kinder haben, das wäre jetzt schlimm. Aber ich habe meinen Traum von einer richtigen Familie nicht aufgegeben. Deshalb habe ich es eilig. Ich suche eben nicht nur einen neuen Mann. Ich suche auch den Vater, der Kinder haben will. Verstehst du? Ist das ein unsinniger Wunsch?«

      »Nein, um Himmelswillen, das ist er auf keinen Fall. Ich habe drei Kinder. Mir musst du es nicht erklären, Hanna. Ich verstehe deine Sehnsucht. Aber es bringt doch nichts, wenn du dich unter Druck setzt. Du kannst es nicht erzwingen. Deshalb meine ich, dass du lockerer werden sollst. Wenn dir Rupold den Wunsch nicht erfüllt hat, wenn ihr es nie geschafft habt, zusammen nach Waldkogel zu fahren, dann reise alleine hin. Du bist frei, kannst hinfahren, wohin du willst. Du musst keine Rücksicht mehr nehmen. Also, was hält dich davon ab?«

      Johanna dachte nach.

      »Stimmt! Jetzt habe ich keine Ausrede mehr. Ich kann es nicht mehr auf Rupold schieben. Vielleicht sollte ich hinfahren?« Johanna fing an zu lachen. »Ich könnte ihm eine Ansichtskarte schicken. Grüße aus Waldkogel! Endlich bin ich hier! Du wolltest ja nie!«

      »Lass das! Das ist ganz schlechter Stil. Da würde so viel Wut und auch eine gehörige Portion Bitternis darin stehen, Hanna.«

      »Stimmt!«

      Johanna stand auf und ging zum Computer. Sie suchte die Route nach Waldkogel heraus und druckte sie aus. Sie informierte sich über den Ort. Auf den Seiten des Fremdenverkehrsamt

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