Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 208

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

Freundinnen umarmten sich. Johanna schloss hinter Carin die Tür zu. Sie löschte im großen Trainingsraum das Licht, ging nach hinten und räumte den Tisch ab. Dabei fiel ihr der Prospekt der Internetpartneragentur in die Hände. Johanna legte ihn achtlos beiseite. Sie duschte und ging ins Bett. Sie schlief auch einige Stunden. Doch dann war sie wieder hellwach. Mehr zum Zeitvertreib ging sie an den Computer in ihrem Büro. Sie gab die Internetadresse ein und sah sich die Homepage an.

      Langsam stieg ein Kribbeln in ihr auf. Wenn eine langweilige Lateinlehrerin darüber die Liebe ihres Lebens gefunden hat, dann müsste ich auch Chancen haben, dachte Johanna.

      Kurzentschlossen meldete sie sich an. Sofort kam die Bestätigung. Die Extraseiten für Mitglieder wurden geöffnet. Johanna machte den Flirttest. Es waren viele Fragen. Sie betrafen sie selbst, ihr Aussehen, ihre Hobbys, ihre Vorlieben und Abneigungen. Dann musste sie ein Profil eines möglichen Idealpartners erstellen. Das war nicht einfach.

      »Wie soll der ideale Mann sein?«, flüsterte sie vor sich hin.

      Johanna holte sich noch ein Glas Rotwein und machte die Angaben. Dabei hielt sie sich an den Rat.

      Da stand oben auf der Bildschirmseite:

      Denke nicht so viel nach! Lass dein Herz sprechen!

      Draußen war schon die Sonne aufgegangen, als Johanna endlich den Computer ausschaltete. Sie legte sich schlafen. Ihr Fitnessstudio hatte meist nur am Nachmittag und abends geöffnet. Am nächsten Morgen standen keine Fitnesskurse für Haufrauen an. So genoss es Johanna, ausschlafen zu können. Bevor sie endgültig in den Schlaf sank, träumte sie davon, wie es jetzt weitergehen könnte.

      *

      Um die Mittagszeit läutete Johannas Telefon. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Johanna hörte, wie Carin ihr auf das Band sprach:

      »Hallo, Hanna! Hier spricht Carin! Wie geht es dir? Ich hoffe, ich habe dich nicht all zu sehr überfahren mit meinen Vorschlag, dich an die Internetpartneragentur zu wenden. Aber du kennst mich ja, ich bin eben jemand, der nicht zusehen kann, wenn jemand so unglücklich ist. Rufe bald mal zurück!«

      Johanna setzte sich auf die Bettkante. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie musste schmunzeln.

      Barfuß ging Johanna zum Telefon. Sie drückte Carins Nummer, die eingespeichert war. Es läutete mehrmals, dann nahm die Freundin ab.

      »Hallo, Carin! Hier Johanna!«

      »Wie geht es dir? Ich hoffe …«

      »Du hast mich geweckt. Aber das ist nicht schlimm. Ich hätte ohnehin bald aufstehen müssen. Und wegen der Partneragentur, da mache dir keine Gedanken. Du hast es doch nur gut gemeint.«

      »Heißt das, dass du es probierst?«, fragte Carin in den Hörer.

      Johanna schwieg. Sie rieb sich die Stirn.

      »He, Hanna? Bist du noch dran?«, fragte Carin.

      »Ja, ich bin noch dran!«

      »Gut, also du solltest es wirklich ausprobieren.«

      »Du solltest selbst so etwas aufziehen, so eifrig bist du dabei. Wärst vielleicht eine gute Kupplerin geworden in früheren Zeiten.«

      »Du hast dich schon angemeldet?«

      »Ja, damit du endlich Ruhe gibst! Ich habe mich angemeldet und diesen Test gemacht und die Fragen nach meinem ›Idealmann‹ beantwortet.«

      »Großartig! Bist ein braves Mädchen – und?«

      »Was ist ›und‹? Was meinst du damit, Carin?«

      »Himmel, Hanna! Wie viele Vorschläge hast du bekommen?«

      »Vorschläge? Keine Ahnung?«

      »Wieso? Der Computer müsste dir sofort Vorschläge geschickt haben.«

      »Ich bin ins Bett gegangen!«

      »Du bist nicht neugierig gewesen?«

      »Ach, da kommt sicher nichts! Ich habe unmögliche Forderungen gestellt, bei der Auswahl für den Idealpartner. Ich dachte einfach, wenn schon – denn schon! Aber so jemanden gibt es bestimmt nicht. Es müss­te ja Supermann sein!«

      Carin lachte. Sie hörte die Aufgeregtheit in Johannas Stimme.

      »Nun hab’ dich nicht so! Stellst dich an wie ein nervöser Backfisch. Nun schau nach, welche Vorschläge du bekommen hast.«

      »Vielleicht!«

      »Hanna! Wer ›A‹ sagt, sollte auch ›B‹ sagen!«

      »Ich nehme jetzt erst einmal eine Dusche. Dann esse ich etwas, dann sehen wir weiter.«

      »Du bist feige!«

      »Wie kannst du so etwas sagen?«

      »Ich kenne dich, Hanna!«

      »Ach, denke, was du willst! Aber den idealen Mann, den ich mir wünsche, den gibt es nicht. Da bin ich mir ganz sicher! Dazu muss ich nicht erst den Computer anwerfen, um das festzustellen. Ich hatte einmal gedacht, es sei Rupold. Aber ich habe ihn wohl über Jahre so gesehen, wie ich ihn sehen wollte und nicht so, wie er war.«

      »Feigling!«

      »Okay, dann bin ich eben ein Feigling! Aber ich habe mir geschworen, keine Kompromisse mehr zu machen. Es muss der perfekte Mann sein.«

      Johanna hörte, wie Carin am anderen Ende der Leitung seufzte. Dann meldete sie sich wieder.

      »Die Kinder sind zum Spielplatz, Hanna! Soll ich vorbeikommen? Soll ich dir Händchen halten?«

      »Nein, das bekomme ich schon alleine hin. Wenn ich die Tage mal Lust und Zeit habe, dann kann ich ja mal nachsehen, Carin!«

      »Okay! Dann bin ich in einer halben Stunde bei dir!«

      »Du gibst wohl niemals auf, wie? Manchmal kommst du mir schlimmer vor als meine Mutter!«

      Carin lachte am anderen Ende der Leitung.

      »Freundinnen sind aber ehrlicher als Mütter!«

      »Das stimmt! Meinetwegen, dann schwinge dich in dein Auto und komme her!«

      Die Freundinnen lachten. Sie verabschiedeten sich und legten auf.

      Johanna nahm eine kalte Dusche. Als ihr das kalte Wasser über die Haut lief, erinnerte sie sich plötzlich an das kalte Bad im Bergsee mit Rupold auf ihrer Hochzeitsreise. Johanna stieg aus der Dusche, hüllte sich in ein Badetuch und trocknete sich ab. Sie versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, aber es gelang ihr nicht.

      Es war auf ihrer Hochzeitsreise gewesen. Morgens hatten sie auf dem Standesamt in der kleinen Universitätsstadt geheiratet. Nur die Trauzeugen waren dabei gewesen. Carin war Johannas Trauzeugin gewesen und Burger, Rupolds Freund, war sein Trauzeuge. Danach waren sie mit Rupolds Auto, einem alten Bus, losgefahren, ins Blaue hinein. Sie hatten den Weg in Richtung Süden

Скачать книгу