Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      »Das hat mir Henk Gruber gesagt.«

      Toni schaute Margit überrascht an. Er legte die Stirn in Falten.

      »Der ist aber net aus Waldkogel, dieser Henk. Einen Henk Gruber haben wir hier nicht. Wie hast du ihn kennengelernt, und was hat er mit den Feuchtwiesen zu tun?«

      Verlegen strich sich Margit ihr langes blondes Haar hinter die Ohren. Sie lächelte verlegen und errötete leicht.

      »Ich habe ihm vielleicht das Leben gerettet«, sagte Margit zaghaft.

      »Wie bitte?«, fragte Anna erstaunt. »Und wieso vielleicht?«

      Alois hatte im Wirtsraum zugehört. Er stellte das halbvolle Bierglas ab und kam auch die wenigen Schritte in die Küche.

      »Nun erzähle schon!«, forderte Toni Margit auf.

      »Zuerst habe ich ihn auf den Feuchtwiesen gesehen, durch das Fernglas. Dann ist er im Bergsee Schwimmen gegangen. Dabei hat er einen Krampf in die Beine bekommen und ziemlich gezappelt. Also, es sah aus, als würde er ertrinken. Da musste ich ihn retten, oder?«

      Anna, Toni und der alte Alois schauten sich an. Alois holte die Schnapsflasche mit seinem selbstgebrannten Obstler. Er schenkte vier Gläser voll.

      »Also, darauf müssen wir erst mal trinken! Auf Maja, die Lebensretterin!«

      Sie hoben die Gläser, prosteten sich wortlos zu und tranken. Maja verzog das Gesicht.

      »Himmel, der ist wirklich hochprozentig!«, stöhnte sie. »Tut aber wirklich gut!«

      »Bist ein bissel arg mitgenommen, Madl, wie?«, fragte der alte Alois.

      »›Ein bissel‹, wie du das sagst, Alois, das ist die absolute Untertreibung des Jahrtausends! Ich bin da in etwas hineingeschlittert. Der Himmel stehe mir bei!«

      »Des klingt net gut«, sagte Toni mit besorgtem Unterton in der Stimme.

      Margit stützte für einen Augenblick die Arme auf den Tisch und barg das Gesicht in den Händen.

      »Also, es ist wohl das Beste, wenn ich es euch geradeheraus sage. Geplant war, dass ich spioniere und es mir vielleicht gelingt, einem der Männer etwas zu entlocken, sozusagen mit weiblicher List.«

      »Genau, mit List gegen Tücke!«, warf Alois ein.

      »Das ist gründlich danebengegangen, denke ich. Aber wie man es auch sieht. Ich kann wirklich nichts dafür. Es ist einfach geschehen. Er ist auch so süß!«

      Anna, Toni und Alois sahen sich an. Nur mühsam unterdrückten sie ein Schmunzeln.

      »Wer ist süß?«

      »Henk! Henk Gruber! Es hat einfach gefunkt. Der Blitz ist eingeschlagen. Schon als ich ihn durch das Fernglas betrachtete, dachte ich, was für ein Mann. Da muss er mir schon sehr gefallen haben. Ich hatte Herzklopfen. Dann war er am Ertrinken. Ich dachte nicht nach und stürzte mich ins Wasser.«

      »Himmel, wie leichtsinnig! Du hättest selbst ertrinken können!«, stöhnte der alte Alois.

      »Nein! ›Fisch‹, war mein Spitzname in der Schule. Ich gewann jährlich beim Schulwettkampf und holte für meine Schule alle Preise über fünfzig, einhundert und zweihundert Meter Freistil. Jede Staffel gewann, in der ich mitschwamm. Ich habe außerdem das Rettungsschwimmerabzeichen.«

      »Mei, was d’ net sagst! Dann hatte dieser Bursche, dieser Henk, wirklich Glück, dass du in der Nähe warst. Ist ja noch einmal gut gegangen!«, warf Toni ein.

      »Ja, das ist es! Jedenfalls, was seine Rettung anbelangt, war es ein Erfolg. Aber was danach kam, hat mich sehr überrollt. Leute, ich kann nichts dagegen machen. Es kam einfach

      so. Er sah mich an. Wir redeten und dann …«

      »Ja, was dann?«, fragte Toni.

      »Wir haben uns geküsst und ja …, ja, ich gebe es zu, wir sind ineinander verliebt. Er hat große braune Augen und dunkle Haare. Er sieht einfach umwerfend gut aus. Er ist ein richtiger Adonis. Er ist ein Mann, von dem man denkt, dass ihm die Frauen reihenweise zu Füßen liegen.«

      »Dann hast dir ja einen richtigen Burschen geangelt, Maja!«, grinste Alois. »Da kann man dir nur gratulieren.«

      »So einfach ist des nicht, Alois! Er sagt, er sei bei der Firma nicht angestellt, sondern arbeite als Freier für ein Ingenieurbüro. Aber er soll den Boden dort untersuchen. Er sagt, er wisse nicht, was der Eigentümer vorhat. Er war kurz vor sechs Uhr heute Morgen mit irgendwelchen Leuten verabredet, die etwas zu sagen haben. Doch sie kamen nicht. Sie kommen erst nächste Woche.«

      »Und wie geht es jetzt weiter, Maja?«, fragte der alte Alois. »Mei, was machst du hier auf der Berghütte, wenn dieser Henk drunten in Waldkogel ist?«

      »Er kommt rauf! Er will die Tage mit mir auf der Berghütte verbringen«, sagte Margit leise und errötete tief.

      »Mei, Madl, des ist doch wunderbar!«, warf Toni ein. »Freue dich!«

      »Schon, aber … Ach, Toni, ich bin verwirrt!«

      »Aber glücklich bist schon, oder?«

      Margit lächelte Toni an. Ihre Augen strahlten.

      »Ich hatte nicht vor, mich wirklich zu verlieben!«

      »Gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen, Margit! Du kannst dir nicht aussuchen, wann du dich verlieben willst und in wen du dich verliebst.

      Die Liebe ist ein Himmelsgeschenk. Du kannst nur annehmen oder ablehnen. Aber wirklich ablehnen kannst du sie nicht. Wenn du und dieser Henk, also wenn die Liebe bestimmt hat, dass ihr zusammengehört, dann kannst nix machen. Dann ist des so, Maja. Dann musst dich damit abfinden!«

      »Ich habe ja auch nichts dagegen, Toni! Ich war nur nicht darauf vorbereitet.«

      »Auf die Liebe ist man nie vorbereitet. Man kann im Leben vieles selbst bestimmen und planen, aber die Liebe hat ihre eigenen Gesetze und Regeln. Also, jetzt mal Klartext! Wann will dein Henk kommen?«

      »Er ist nach Kirchwalden gefahren und holt seine Sachen aus dem Hotel. Dann kommt er.«

      »Anna, haben wir noch eine freie Kammer?«

      Anna trat zum Plan, der in der Küche an der Wand hing. Anna schüttelte den Kopf.

      »Nein, Toni! Heute Nacht sind alle Kammern belegt. Es bleibt nur ein Matratzenlager im Wirtsraum. Der Hüttenboden ist auch voll.«

      Der alte Alois grinste.

      »Also, wenn die beiden sich lieben, dann kann der Bursche gleich bei der Maja in der Kammer schlafen, denke ich! Dann spart er sich das Fensterln. Außerdem sind die Fenster der Kammer für einen Einstieg net geeignet. Sie sind zu klein. Und wenn Henk so ein stattlicher Bursch ist, dann bleibt er am Ende im kleinen Fensterrahmen stecken!«

      Margit verfärbte sich. Sie wurde abwechselnd rot und blass und wieder rot.

      »Alois«, rief Margit

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