Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Henk! Aber vielleicht wären wir uns doch begegnet. Jedenfalls haben wir beide scheinbar eine Vorliebe für den frühen Morgen.«

      »Da ist auch etwas dran! Was gefällt dir am frühen Morgen?«

      »Ich bin Biologin und liebe es in der Natur zu sein, wenn sich die Blüten an den Pflanzen öffnen und der Tag langsam erwacht. Und was liebst du am frühen Morgen?«

      »Nichts! Eigentlich nichts! Ich bin eigentlich ein Spätaufsteher, ich bin eine Eule, keine Lerche. Ich war nur mit einigen Leuten verabredet. Sie sagten aber ab, haben mich versetzt. Da dachte ich mir, was mache ich mit dem Morgen? Also, wollte ich schwimmen!«

      »Ganz so früh bin ich normalerweise auch nicht unterwegs. Es war heute eine Ausnahme, dass ich so früh aufgestanden bin.«

      »Glücklicher Zufall oder Schicksal, Maja? Was denkst du?«

      »Ich muss nicht für alles eine Erklärung haben, Henk. Es ist so, wie es ist – und so ist es gut und war es gut.«

      Sie lächelte ihn an.

      »Ich denke für mich, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat. Ich konnte dich retten, und wir haben uns kennengelernt. Also, ich bin mit dem Tag bisher sehr zufrieden.«

      Henk griff spontan nach Margits Hand und drückte sie.

      »Das freut mich! Also, was machen wir jetzt? Ich habe den ganzen Tag Zeit.«

      Er lächelte sie an.

      »Wenn du mich nicht aus dem Wasser gefischt hättest, was hättest du gemacht? Was für Pläne hattest du?«

      »Ich wollte Pflanzen sammeln, Wiesenpflanzen, Wiesenkräuter, Waldkräuter. Ich wollte einfach loswandern, erst einmal um den Berg­see herum und danach durch den Wald.«

      »Kräuter im Wald? Da gibt es doch nur Bäume.«

      »Das denkst du dir so, Henk. Jeder Wald hat Lichtungen. Und auf diesen Lichtungen gibt es die Chance, seltene Kräuter zu finden, weil sie dort vom Menschen ungestört wachsen können.«

      »Mm, klingt logisch! Und was machst du dann mit den Kräutern?«

      »Ich presse sie! Trockne sie! Ich katalogisiere sie und hoffe, irgendwann mal Pflanzen zu finden, die als ausgestorben gelten. Oder ich hoffe, vielleicht einmal eine neue, unentdeckte Pflanze zu finden, die dann nach mir benannt wird.«

      »Maja Blümchen«, sagte Henk.

      »Ich dachte eher an ›Hackl-Kraut‹! Ich heiße mit dem Familiennamen nämlich Hackl.«

      »›Maja-Blümchen‹ oder ›Maja-Kraut‹ ist besser! Vielleicht heiratest du eines Tages und nimmst den Familiennamen deines Mannes an. Dann wird aus Margit Hackl … vielleicht Margit Gruber.«

      »Wie kommst du auf Gruber?«

      Henk errötete.

      »Nun, ich heiße Gruber! Nicht, dass ich etwas gegen den Namen Hackl hätte, aber Gruber ist ein schöner Name, finde ich. Würde dir ›Margit Gruber‹ nicht gefallen?«

      Margit schaute ihn an und schüttelte den Kopf.

      »Was du denkst? Scheinst ein Draufgänger zu sein!«

      »Ich denke nur voraus!«, verteidigte sich Henk. »Ich lote meine Chancen aus. Du gefällst mir, das hast du doch bemerkt, oder?«

      Margit errötete.

      »Du denkst, ich bin solo. Wie kannst du annehmen, dass ich niemand habe, zu niemandem gehöre?«

      Henks Augen strahlten.

      »Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten, Maja! Weil dieser Mann ein Dummkopf wäre, dich alleine in Urlaub fahren zu lassen.«

      Maja lächelte.

      »Vielleicht hatte er beruflich keine Zeit.«

      »Dann müsste er sich welche nehmen! Wenn einem Mann eine Frau wichtig ist, dann nimmt er sich die Zeit. Das kann ich auch beweisen.«

      »So? Wie?«

      »Nun, ich hätte abfahren können! Ich hätte mich vorher nach deiner Adresse erkundigen und dir einen Blumenstrauß schicken können, um mich in aller Form zu bedanken. Aber ich sage dir, nichts – nichts auf der Welt, hätte mich von hier fortgebracht. Ich wollte dich einfach wiedersehen. Und ich nehme mir die Zeit!«

      Maja strahlte ihn an.

      »Du scheinst ein besonders schillernder Fisch zu sein! Was habe ich mir da nur geangelt?«, sagte sie leise. »Ich habe keine Erfahrung mit dieser Spezies. Scheinst ein völlig unbekanntes Exemplar zu sein.«

      »Ich nehme deine Worte als Kompliment! Ich bin vielleicht so eine unbekannte Pflanze, wie du eine suchst?«

      Henk schmunzelte. Margit verstand ihn gut. Sie errötete. Henk stand auf und trat vor sie. Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Füße. Er zog sie an sich und legte die Arme um sie. Maja war irgendwie willenlos und wehrte sich nicht. Er schaute ihr in die blauen Augen.

      »Du hast mich im Wasser gerettet, und jetzt rette ich dich aus dem Meer der Gefühle. Da tobt ein Sturm in deinem Herzen mit haushohen Wellen. Ich bin jetzt der Seenotrettungsdienst. Lege deine Arme um meinen Hals.«

      Maja seufzte tief.

      »Oh, Henk! Das geht alles zu schnell!«, hauchte Margit. »Wohin führt das?«

      Trotzdem schlang sie die Arme um ihn. Sie hielten sich fest.

      »Was fühlst du? Sag schon! Sei ganz ehrlich, vor allem zu dir selbst!«

      Margit schloss für einen Augenblick die Augen und seufzte erneut. Sie führte einen inneren Kampf mit sich selbst aus. Sollte sie ihm sagen, dass ihr Herz für ihn schlägt? Es dauerte eine Weile, bis sie den Mut aufbrachte, ihm zu antworten. Margit hatte sich entschieden. Ich kann nichts verlieren, sagte sie sich.

      Sie schaute ihn nicht an, als sie sagte:

      »Ich fühle, als hätte ich etwas gefunden, was vor mir noch nie ein Mensch gefunden hat!«

      »Gut so!«, flüsterte Henk.

      Er griff ihr sanft unter das Kinn und hob ihren Kopf an. Dann beugte er sich zu ihr hinunter. Zärtlich berührten seine Lippen die ihren. Maja schloss die Augen. Sie fühlte, wie sie in einem Meer der Gefühle versank und gleichzeitig, wie von Engeln getragen, in den Himmel aufstieg.

      Sie küssten sich lange und innig. Maja schlug die Augen auf. Henk lächelte sie an.

      »Alles in Ordnung?«, fragte er vorsichtig.

      »Es dreht sich alles in meinen Kopf, Henk!«

      Er strich ihr über ihr langes blondes, noch immer etwas feuchtes Haar.

      »Ich glaube, das kommt vom Sauerstoff! Das ist bei Mund zu Mund-Beatmung so. Ein neues Leben hat für uns begonnen, Maja«, sagte er leise.

      Margit

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