Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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hat ihm bestimmt sein Bazi gesteckt. Es ist eben ein Elend für Waldkogel, dass der Franz Huber im Gemeinderat sitzt«, sagte der alte Alois. »Der Huber Franz wird die Sache ausgegraben haben. Der Saukerl hat dem Schwarzer wieder mal als Handlanger gedient wie schon so oft.«

      Margit stand dabei und verstand nur wenig, warum sich die drei so aufregten. Toni erklärte es ihr. Nach und nach erfuhr Margit, dass es eine wirkliche Feindschaft zwischen allen Waldkogelern und diesem Ruppert Schwarzer gab. Schwarzer war ein Baulöwe übelster Sorte, der ohne Rücksicht auf die schöne Natur jeden Berghang, jede Wiese, der er sich bemächtigen konnte, mit hässlichen Bettenburgen zumauerte. Auf diese Weise hatten schon viele Dörfer ihren Liebreiz verloren. Jeder in Waldkogel war darauf bedacht, Ruppert Schwarzer hier keinen Fuß an Boden gewinnen zu lassen. Doch der gab nie auf. Ihm war es gelungen, Franz Huber, einen seiner Angestellten, in den Gemeinderat von Waldkogel zu bringen. Franz Huber war die schwarze Spinne im Netz, die Ruppert Schwarzer alles hinterbrachte und ihm jeden Vorteil in die Hände spielte.

      Toni erzählte Margit, wie Ruppert Schwarzer damals versucht hatte, die Berghütte zu bekommen.

      »Der wollte sie abreißen, Margit. Hier sollte ein großes Hotel hingebaut werden. Er wollte eine breite Straße heraufbauen. Dazu hatte er einen Lift und einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Hotels vorgesehen.«

      »Die schöne Landschaft!«, stöhnte Margit auf.

      »Du sagst es, Margit!«

      »Und jetzt will er sich über Dritte die Feuchtwiesen sichern und bauen, was er auch immer dort vorhat. Durch die alte Nutzungsänderung, an die niemand mehr gedacht hatte, ist er im Recht.«

      »Richtig, Margit, so ist es.«

      »Was wollt ihr jetzt machen?«, fragte Margit.

      »Einen Plan haben wir noch nicht. Bürgermeister Fellbacher will sich mit Pfarrer Zandler treffen. Sie werden überlegen, was man tun kann. Das Dumme daran ist, dass wir nur die Markierungen gefunden haben. Wir haben keine wirkliche Informa­tion, was dahintersteht. Alles ist nur Vermutung!«

      »Das muss sich doch herausfinden lassen, Toni«, warf Margit ein.

      »Des sagt sich so leicht! Ich bin mir sicher, dass Ruppert Schwarzer alle geimpft hat, keinem aus Waldkogel etwas zu sagen.«

      Margit grinste.

      »Ich bin nicht aus Waldkogel«, sagte sie, mit einem verwegenen Lächeln im Gesicht.

      »Richtig! Du bist net aus Waldkogel. Ja, würdest du dich denn mal auf den Feuchtwiesen herumtreiben? Vielleicht gelingt es dir ja, mit einem der Männer ein bissel zu flirten, wie man in der Stadt sagt. Ein fesches Madl bist du ja!«

      Toni stieg die Röte in die Wangen.

      »Margit, ich schäme mich für den Gedanken. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass du einem der Männer, die sich dort herumtreiben, den Kopf ein bissel verdrehen könntest. Und ein schönes Madl hat schon manchem Burschen ein Geheimnis entlockt, denke ich mir. Ich weiß, dass des eine ganz fiese Sache ist. Aber es könnte gehen!«

      Margit lachte.

      »Toni, mache dir da mal keine Gedanken! Ich bin auf eurer Seite. Ich habe die Tränen in den Augen der alten Ella gesehen. Das hat mich mitten ins Herz getroffen. Das hat mich zu einer Waldkoglerin gemacht. Ich bin dabei! Ihr könnt auf mich zählen!«

      »Des ist schön, Margit!«, strahlte Toni.

      Die nächste halbe Stunde überlegten Toni, Anna, der alte Alois und Margit, wie man am besten vorgehen konnte. Sie einigten sich, dass Margit zu Tonis Eltern in das Wirtshaus mit der Pension ziehen sollte. Dann wäre sie im Dorf und könnte ausgedehnte Spaziergänge machen, am Bergsee entlang und wenn es notwendig war, Blumen auf den Feuchtwiesen pflü­cken.

      Margit packte ihre Sachen. Toni ging mit ihr hinunter zur Oberländer Alm und brachte sie von dort aus mit seinem Geländewagen zu seinen Eltern nach Waldkogel. Dort quartierte sie Tonis Mutter in dem Zimmer unter dem Dach ein, das Anna damals bezogen hatte, als sie von Susanne nach Waldkogel gebracht worden war.

      »Danke, Frau Baumberger«, sagte Margit. »Das ist ein schönes Zimmer! So gemütlich!«

      »Des freut mich, Madl! Aber sag net Frau Baumberger! Kannst Meta zu mir sagen und mein Mann, des ist der Xaver.«

      »Danke, das ist ja fast wie Familie!«, lachte Margit. »Schon auf der Berghütte hatte ich bereits nach wenigen Stunden das Gefühl, ich würde Toni und Anna, den Alois und die Kinder schon immer kennen. Da war ein Funke! Verrückt, nicht wahr?«

      Meta Baumberger schmunzelte.

      »Na, Madl, des is net sonderbar! Des gibt es schon. Weißt, es gibt zwischen Menschen eine Herzensverbundenheit, die man net so mit dem Verstand erfassen kann. Aber des habe ich schon oft erlebt. Da trifft man Leut’, die eigentlich fremd sind, und dann redet man einige Takte miteinander und hat im Herzen des Gefühl, man würde sich schon ewig kennen. Da soll man dann net lange drüber grübeln, sondern sein Herz einfach öffnen.«

      Margit lächelte.

      »Ja, das soll man! Und es wird schon alles seinen Sinn haben!«

      »Genauso ist es!«

      Meta Baumberger ging hinunter. Margit packte ihren Rucksack aus. Sie machte sich frisch.

      *

      Es war sehr früh am nächsten Morgen, als Margits Wecker sie aus dem Land der Träume holte. Die Uhr zeigte kurz vor vier Uhr in der Frühe. Draußen dämmerte der Morgen. Durch das offene Fenster hörte sie das Zwitschern der Vögel. Für einen Augenblick war Margit ärgerlich auf sich selbst, dass sie sich darauf eingelassen hatte, sich als Spionin zu betätigen. Sie war einfach keine Frühaufsteherin. Margit gehörte eher zu den Eulen, dem Typ Menschen, der eher abends munter wird, dem es nichts ausmacht, spät schlafen zu gehen. Morgens fand sie dafür nur schwer aus dem Bett. Im Urlaub sollte man eigentlich so lange schlafen können, wie man will, dachte sie. Sie setzte sich auf den Bettrand und gähnte.

      »Maja, reiß dich zusammen!«, ermahnte sie sich selbst. »Du überwindest jetzt den inneren Schweinehund und stehst auf. Du hast es Toni und Anna versprochen, dass du dich ganz früh auf den Weg machst.«

      Wie im Halbschlaf machte sich Margit fertig.

      Um die anderen Gäste nicht zu wecken, lief sie auf Strümpfen die Stiege hinunter.

      »Guten Morgen, Maja! Hast gut geschlafen?«, begrüßte sie Meta Baumberger in der Küche.

      Margits Antwort ging erst einmal in einem herzhaften Gähnen unter. Meta schmunzelte.

      »Setz dich, Madl! Ich habe dir schon starken Kaffee gemacht. Die Eier mit Speck sind gleich fertig!«

      »Danke, Meta! Bitte keine Eier! Mein Magen schläft noch! So früh kann ich nichts essen!«

      »Nun, dann trinkst du jetzt einen schönen starken Kaffee, dann wirst munterer! Ich verstehe ja wirklich net, warum du so früh fort willst. Vor sechs Uhr wirst du bestimmt niemanden finden.«

      »Möglich, Meta!«

      Margit musste schon wieder gähnen. »Aber wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann ziehe ich

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