Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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war, ihr jetzt sofort und ohne Umschweife von seiner heimlichen Liebe zu erzählen. Henk entschied sich dagegen. Er hatte Angst, Margit könnte ihm sein Fast-Ertrinken als üblen Trick auslegen. Nein, er wollte sie erst noch besser kennenlernen. Sie muss sich so für mich entscheiden, sagte er sich.

      Henk packte zwei Becher und eine Thermoskanne mit Kaffee aus.

      »Ich kann außer Kaffee nur Müsliriegel anbieten«, sagte er.

      »Ich habe Brote!«

      Margit leerte ihren Rucksack.

      »Perfekt! Du bist wohl immer auf alles vorbereitet?«

      »Sieht es so aus?«, lachte sie.

      »Ja, wenn ich mir das so ansehe. Zwei Käsebrote, zwei Brote mit Wurst, zwei Sorten Kekse …«

      »Aber nur noch einen Apfel. Den anderen habe ich schon gegessen.«

      »Dann müsstest du diesen mir jetzt anbieten, falls du keine Angst hast.«

      »Wovor sollte ich Angst haben?«, fragte Margit.

      »Nun, Eva verführte Adam mit einem Apfel!«

      Sie schauten sich an.

      »Henk, ich habe es nicht nötig, einen Mann mit einem Apfel zu verführen!«

      Margit nahm all ihre Kraft zusammen, um ernst und sicher zu klingen. Dabei würde ich nichts lieber tun, als dich zu verführen, schoss es ihr durch den Kopf.

      »Das stimmt! Eins zu Null für dich, Maja! Du angelst dir den Mann auf andere Weise. Du ziehst ihn dir aus dem Wasser ans Ufer!«

      »Witzig! Wirklich, sehr witzig! Ich fand das nicht witzig, wie du da im Wasser zappeltest.«

      »Maja, es war auch nicht witzig! Verstehst du denn nicht?«

      Sie schaute ihn mit großen Augen an.

      »Was soll ich verstehen?«

      »Nun, ich will dir eigentlich etwas ganz anderes sagen, Maja!«

      »Dann sage es!«

      »Das ist nicht so einfach!«

      »Himmel, warum soll es nicht einfach sein? Du sagst einen Satz! Ein Satz besteht aus Wörtern!«

      »Richtig! Aber es gibt solche und solche Sätze, Maja!«

      »Willst du mir jetzt einen Vortrag über Grammatik halten oder die Bedeutung von Sprache?«

      »Nein! Ich will dir sagen, dass … ich meine …, dass …«

      »Was ist? Ist es so kompliziert?«

      »Männer sollen über weniger Sprachvermögen verfügen als Frauen. Hast du das gewusst? Das soll eine Forschung ergeben haben, Maja! Und weil Männer und Frauen auch in Bezug auf Sprache so unterschiedlich sind, kommt es zu Meinungsverschiedenheiten. Es handelt sich um nichts anderes als um Missverständnisse.«

      »Ich betreibe auch Forschung. Doch wenn ich dir zuhöre, dann bin ich glücklich, dass meine Forschungsobjekte nicht reden. Das heißt nicht, das sie nicht auch sprechen können, doch sie tun es auf eine für uns Menschen nicht akustisch wahrnehmbare Art und Weise.«

      »So? Was sind deine Forschungsobjekte?«

      »Pflanzen!«

      »Interessant! Dann lässt du Blumen sprechen. Und was forschst du genau?«

      »Nein, ich lasse Blumen nicht sprechen, ich höre ihnen höchstens zu oder versuche es wenigstens. Was ich genau tue, das erzähle ich dir ein anderes Mal. Ich bin in Urlaub und will nicht über meine Arbeit reden. Du wolltest doch einen Satz bilden. Was wolltest du sagen? Also, lenke nicht ab!«

      Henk seufzte leise.

      »Das mit dem aus dem Wasser angeln, das habe ich nicht so gemeint. Ich wollte nur wissen, ob …, ich meine …, ach …, also ich wollte wissen, ob du es auch als glücklichen Zufall ansiehst? Ich wollte nicht so direkt fragen.«

      Margit warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Ihr Herz pochte, dass sie jeden Herzschlag deutlich spürte. Dann betrachtete sie den Rest Kaffee in ihrem Becher, als wollte sie in dem Milchkaffee die Weisheit des Universums suchen.

      Sie sagte leise:

      »Jedenfalls war es schon ein ungewöhnliches Zusammentreffen.«

      »Was machen wir jetzt daraus?«

      »Was sollen wir daraus machen? Wie meinst du das?«

      Er lächelte sie an.

      »Nun vielleicht könnten wir uns öfters sehen, solange du noch hier bist … mindestens … Wie denkst du darüber, Maja?«

      »Waldkogel ist nicht sehr groß. Sicher werden wir uns sehen!«

      »Maja, so meine ich es nicht! Du weißt schon, wie ich das meine, oder?«

      »Ist das ein Quiz?«

      »Nein! Das ist kein Quiz, Maja! Ich bin nur in Sorge. Es kommt mir vor, als schwämmen wir noch.«

      »In Sorge? Vorhin im Wasser, da hättest du in Sorge sein können, doch hier hast du festes Land unter dir.«

      »Stimmt! Aber ich meine das mehr im übertragenen Sinn. Ich bin ein Mensch, der besser mit Zahlen, Rechenschieber und Computer umgehen kann. Ich kann mich außerhalb meines Fachgebietes nicht so gewandt ausdrücken. Ich bin in Sorge, ich könnte etwas Falsches sagen.«

      »Dieses Risiko geht man im Leben oft ein! Was bist du von Beruf?«

      »Ich bin Ingenieur!«

      »Davon verstehe ich nichts! Aber ich kann mir vorstellen, dass es dabei nur um Fakten geht.«

      »Richtig! Aber nicht immer kann man die Fakten einfach so darlegen. Oft ergibt jede Sache für sich genommen ein anderes Bild, als alle Fakten zusammengenommen.«

      »So weit kann ich dir folgen.«

      Über Henks Gesicht huschte ein Lächeln.

      »Das freut mich, dass du das verstehst, Maja! Also, wenn ich für mich sprechen darf. Ich würde dich gern wiedersehen, nicht nur so zufällig. Ich würde dich gern oft wiedersehen. Ich würde mich gern verabreden mit dir!«

      Er schaute sie an und sah, wie eine leichte Röte ihre Wangen färbte.

      »Ja, das ist Fakt bei mir, Maja! Aber es kann erst etwas daraus werden, wenn ich weiß, wie du es siehst. Vielleicht geht es dir auch zu schnell? Jedenfalls bin ich etwas unsicher.«

      »Dass du unsicher bist, Henk, das verstehe ich. Für dich ist es sicher unangenehm, dass ich – als Frau – dich gerettet habe.«

      »So will ich es nicht sagen, Maja! Und ich bin dem Himmel dankbar, dass du geschwommen kamst. Aber ich hätte dich gerne unter anderen Vorzeichen kennengelernt.

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