Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 259

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Zandler griff zum Telefon und rief den Bürgermeister daheim an.

      »Fritz, da ist eine Schweinerei im Gang. Wem gehören die Feuchtwiesen?«

      »Mei, Heiner, was nimmst du für ein schweinisches Wort in den Mund«, lachte der Bürgermeister. »Da muss dich ja etwas ganz schön geärgert haben.«

      »Wem gehören die Feuchtwiesen hinten am Bergsee? Du, es ist ernst, die Ella Waldner hat dort Kräuter gesammelt und wurde bedroht!«

      »Himmel, des ist wirklich eine Schweinerei, Heiner. Die Feuchtwiesen haben früher einmal dem Moosbauer gehört, dann sind sie verkauft worden. Die haben in den letzten Jahren öfters den Besitzer gewechselt. Deppen, die so etwas kaufen, gibt es wohl immer wieder, die träumen von Renditen und sind dann froh, wenn sie den Grund wieder los sind.«

      Pfarrer Zandler erinnerte den Bürgermeister an die damalige Diskus­sion im Gemeinderat über die Wiesen und berichtete, was Toni ihm erzählt hatte.

      »Da muss sofort etwas unternommen werden!

      Wir treffen uns in ein paar Minuten im Rathaus!«

      Der Bürgermeister legte auf.

      Toni und Pfarrer Zandler gingen hinüber zum Rathaus. Es dauerte nicht lange, dann kam der Bürgermeister. Kurz drauf steckten die drei Männer die Köpfe über dem Grundbuch der Gemeinde Waldkogel zusammen.

      »Die Feuchtwiesen sind öfter verkauft worden, als ein Senn ein Hemd wechselt!«, sinnierte der Bürgermeister. »Da ist sicherlich eine mordsmäßige Schweinerei im Gange. Des denke ich mir auch. Aber da spielt die Gemeinde Waldkogel nicht mit. Da werden wir sofort etwas unternehmen.«

      Bürgermeister Fellbacher machte Kopien aus dem Grundbuch mit den Eintragungen über die Entwicklung der Besitzverhältnisse und kopierte und vergrößerte den Teil der Gemarkungskarte.

      »So, jetzt geht es los«, sagte der Bürgermeister.

      Zuerst rief er Albert Weisgerber an. Der Sägewerkbesitzer war auch Mitglied im Gemeinderat. Sein Sägewerk lag in unmittelbarer Nähe des Bergsees. Dann rief er auf dem Waldschlösschen an. Graf Tassilo von Teufen-Thurmann war selbst am Telefon. Fellbacher erklärte kurz den Grund seines Anrufes und seinen Plan.

      »Also, da ist eine Schweinerei in Gange, ganz bei dir in der Nähe, Tassilo! Da könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Der Weißgerber hat seine Hilfe auch schon zugesagt und kommt mit seinen Leut’.«

      Der alte Graf, dessen Vorfahren seit vielen Generationen in Waldkogel beheimatet waren, bot sofort seine Hilfe an.

      »Tassilo, ich bin mit dem Zandler im Rathaus, und der Baumberger Toni ist auch hier. Wir treffen uns jetzt gleich mit dem Weisgerber Albert bei den Feuchtwiesen hinten am Bergsee. Kannst auch hinkommen?«

      »Sicher kann ich kommen! Doch was willst du mitten in der Nacht dort?«

      »Das wirst dann schon sehen. Bringe einige starke Lampen mit, wenn du welche hast! Wir fahren jetzt gleich los!«

      Bürgermeister Fellbacher verabschiedete seinen Gesprächspartner schnell und legte auf. Er rieb sich die Hände und wandte sich Pfarrer Zandler und Toni zu.

      »Also, ich habe folgenden Plan. Des Grundstück vom Tassilo grenzt an den Bergsee. Des Sägewerk vom Weisgerber ist net weit davon entfernt. Die beiden sind näher dran. Es ist net auffällig, wenn die da ein bissel spionieren. Sie sind ja eigentlich vor Ort, versteht ihr?«

      »Aber was willst jetzt mitten in der Dunkelheit auf den Feuchtwiesen, Fellbacher?«, fragte Toni.

      »Ich will mir die Markierungen genau ansehen und hier auf dem Plan eintragen. Vielleicht gibt die Art und Weise der Anordnung einen Sinn!«

      Bürgermeister Fellbacher griff nach den Kopien der Gemarkungskarten. Dann gingen die Männer zu Tonis Geländewagen und fuhren los.

      Bei den Feuchtwiesen wartete schon Albert Weisgerber. Er hatte die ganze Spätschicht seines Sägewerkes mitgebracht, das waren zehn Männer. Graf Tassilo von Teufen-Thurmann kam mit seinem Adoptivsohn.

      Bürgermeister Fellbacher erklärte allen, was er vorhatte. Er wollte alle Markierungen finden und in den Gemarkungsplan einzeichnen. Fellbacher hatte die Hoffnung, dass man daraus etwas erkennen konnte.

      Die nächsten Stunden gingen die Männer in Reihen die Feuchtwiesen ab und trugen jede Markierung ein. Bald stellte sich ein Muster heraus. Aber darauf konnte sich keiner von ihnen einen Reim machen.

      »Leut’, ich danke euch«, sagte Fritz Fellbacher. »Und wie ich euch gesagt habe, sprecht niemanden an, beobachtet nur aus der Ferne. Vielleicht könnt ihr euch die Autonummern merken und aufschreiben. Aber das Wichtigste ist, dass ihr net drüber redet. Es darf net zum Getratsche im Dorf kommen. Also zu niemandem ein Wort. Erst müssen wir herausfinden, was hier los ist. Die Burschen sollen net gewarnt werden. Ist des klar?«

      Sie waren sich alle einig. Weisgerber ging mit seinen Männern zurück zum Sägewerk und Tassilo mit seinem Sohn zum Schloss.

      Pfarrer Zandler und Bürgermeister Fellbacher fuhren mit Toni zurück ins Dorf. Toni bat um eine Kopie des Gemarkungsplanes mit den eingetragenen Markierungen. Bürgermeister Fellbacher machte im Rathaus schnell eine Kopie für ihn.

      Dann fuhr Toni hinauf auf die Oberländer Alm und eilte den Bergpfad hinauf zur Berghütte.

      Anna und Margit waren noch wach, als Toni kam. Sie saßen am Kamin und warteten.

      »Da bist du ja, Toni!«

      Anna ging auf Toni zu und gähnte. Toni nahm sie in den Arm und küsste sie.

      »Es ist leider viel später geworden. Fellbacher hat den Grafen und den Weisgerber zusammengetrommelt. Wir sind die Feuchtwiesen abgegangen und haben nach den Markierungen gesucht.«

      »Welche Markierungen?«, fragte Anna.

      Toni reichte ihr die Kopie.

      »Ich trinke noch einen Kaffee. Wollt ihr auch einen?«, fragte Toni.

      Margit und Anna stimmten zu. Toni holte drei Becher Kaffee. Dann saßen sie am Kamin. Sie legten neues Holz auf, und Toni erzählte.

      Anna und Margit waren erschüttert, als sie hörten, wie unverschämt die Männer auf den Feuchtwiesen die alte Ella Waldner behandelt hatten.

      »Also, da ist etwas im Gange. Das steht fest! Aber was da vor sich geht, darauf kann sich niemand einen Reim machen«, sagte Toni.

      Margit besah sich den Gemarkungsplan mit den Markierungen.

      »Warte, das haben wir gleich, Toni«, sagte sie leise.

      Margit eilte in die Küche der Berghütte und holte einen Bleistift. Sie legte den Plan auf einen der Tische und zeichnete dünne Linien zwischen den einzelnen Markierungspunkten ein. Toni stand mit Anna im Arm dabei.

      »Was denkst, Margit?«

      »Das sieht mir nach einer Fischanlage aus! Vielleicht will hier jemand eine Forellenzucht aufziehen oder etwas Ähnliches. Grundwasser ist genug da. Sauber ist das Wasser auch. Hier, das könnten die Weiher sein und hier diese Linien, die könnten für Gebäude stehen.«

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