Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gefiel ihm am besten. Als Kind hatte er sich schon immer einen Hund gewünscht, einen großen zotteligen Hund. Henk nahm seinen Terminkalender hervor. Er sah sich die Termine für seine nächsten Aufträge an. Henk arbeitete als freier Ingenieur und Sachverständiger für Grund- und Bodengutachten.

      Er blätterte in seinem Terminkalender und dachte weiter nach. Wenn ich den Auftrag in Waldkogel erledigt habe, dann könnte ich eine Weile Urlaub machen.

      Das wäre gut, wenn ich mir einen Welpen hole. Ich habe dann genug Zeit, mich seiner Erziehung zu widmen. Er muss folgen lernen, weil ich ihn überallhin mit zur Arbeit nehmen muss.

      Henk stellte sich vor, wie er mit dem Welpen auf der Wiese tollte. Er war sich sicher, dass er auf diese Weise mit der schönen jungen Frau, für die sein Herz schlug, ins Gespräch kommen würde. Denn kleine Hunde erobern jedes Herz, dachte er. Und wenn der Welpe erst einmal ihre Herzenstür geöffnet hat, dann kann ich vielleicht auch hineinhuschen.

      Henk setzte sich an den Computer und durchstöberte die Homepages von Hundezüchtern. Er druckte sich einige Adressen aus und heftete sie in seinem Arbeitszimmer an die Pinnwand über seinem Schreibtisch.

      Henk lächelte und trat zurück. Er war jetzt gelöster. Ja, so würde er es machen. Er würde sich einen Hund zulegen, den er immer schon haben wollte. Dann wäre der Kontakt zu der blonden jungen Frau vielleicht nicht ganz so schwer.

      Mit diesen neuen Plänen und der Hoffnung auf Erfolg ging Henk zu Bett. Und wieder träumte er von der geheimnisvollen Frau, die sein Herz gefangen hielt.

      *

      Einige Tage später kam Margit schon am frühen Nachmittag wieder auf die Berghütte. Es hatte in der Nacht und am Vormittag geregnet. Es waren wenige Hüttengäste auf der Berghütte. Toni, Anna und der alte Alois saßen im großen Wirtsraum zusammen und tranken einen Kaffee.

      Margit grüßte im Vorbeigehen und wollte in ihre Kammer.

      Toni schaute zur Wanduhr.

      »Mei, Margit, bist schon früh zurück. Ich dachte, du wolltest den ganzen Tag bei der alten Ella im Wald bleiben.«

      »Es war wohl besser, dass ich nicht geblieben bin«, sagte Margit leise.

      Toni runzelte die Stirn.

      »Was willst damit sagen? Bist nicht willkommen gewesen? Des würde mich aber sehr wundern. Also, gestern, als ich Ella bei meinen Eltern traf, hat sie mir gesagt, dass sie sich auf deinen Besuch freut.«

      »Sicher hat sie sich gefreut. Aber es war schon besser, dass ich sie dann doch bald in Ruhe gelassen habe.«

      »Also, ich verstehe nix, Margit. Was war denn los?«

      Toni schob einen Stuhl etwas vom Tisch und sagte:

      »Komm, setz dich her, Margit! Trinke einen Kaffee mit uns!«

      Margit zögerte einen Augenblick. Dann setzte sie sich. Anna holte noch einen großen Becher und schenkte ihr ein.

      »Also, was ist mit der Ella und dir? Mei, Margit, ich kann dir des an der Nasenspitze ansehen, dass du traurig bist.«

      Margit rührte ihren Kaffee um und trank einen Schluck.

      »Es ist nichts zwischen mir und der Ella. Dass sie herzensgut ist, das steht ihr ins Gesicht geschrieben. Ach, es geht mir eben besonders nahe, wenn man so einen lieben alten Menschen, der niemandem etwas tut – eher im Gegenteil … Wenn man so mit einem alten Menschen umgeht, dann trifft mich des! Es war schlimm anzusehen, wie sie mit den Tränen kämpfte.«

      Toni, Anna und Alois warfen sich fragende Blicke zu.

      »Die Ella war den Tränen nah? Ja, mei, hat sie dir den Grund genannt?«

      Margit nickte.

      »Sie hat zwar nur Andeutungen gemacht, sie kennt mich ja nicht. Aber es hat sie tief getroffen, dass ihr der Zutritt zu den Wiesen untersagt wurde. Mehr weiß ich nicht.«

      »Zu welchen Wiesen? Wer hat ihr den Zutritt versagt?«

      Auf Tonis Stirn stand eine steile Falte.

      »Anna, kannst du dir darauf einen Reim machen oder du, Alois?«

      Anna zuckte mit den Schultern. Sie schaute Alois fragend an.

      »Mei, Toni, darauf kann ich mir auch keinen Reim machen. Die Ella sammelte ihre Kräuter überall im Wald und auf den Wiesen. Niemand hatte etwas dagegen. Des war schon immer so, Toni. Des weißt du auch. Hat sie dir nicht gesagt, auf welchen Wiesen sie keine Kräuter mehr pflücken darf, Margit?«, fragte Alois.

      »Nein! Sie war traurig und verschlossen. Wie ich schon sagte, sie kämpfte mit den Tränen.«

      »Anna! Alois! Da muss etwas geschehen«, sagte Toni energisch. »Des können wir net einfach so hinnehmen. Na, na! Da würden wir uns ja zu Mittätern machen. Wir würden der guten alten Ella in den Rücken fallen. Na, da muss sofort etwas geschehen.«

      »Toni, da stimme ich dir zu«, sagte Anna. »Wir müssen herausfinden, wer der guten Ella so übel mitspielt!«

      Toni stand auf. Er stemmte die Arme in die Seite.

      »Wer kann des nur sein? Also, eines verspreche ich hier! Ich schwöre euch, dass der Mistkerl sich warm anziehen muss, des gebe ich euch gern schriftlich.«

      »Toni, ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich einer der Bauern ihr den Zutritt zu seinen Wiesen verwehrt. Was ist schon dabei, wenn sie einige Kräuter pflückt? Außerdem hat jeder in Waldkogel den Nutzen von Ella Waldners Tinkturen und Tees und ihrem Kräuterbalsam. Jeder würde es schmerzlich zu spüren bekommen, wenn sie ihre Sachen nicht mehr herstellen könnte. Also, ich kann mir darauf keinen Reim machen. Es kann nur ein Fremder sein.«

      Toni dachte einen Augenblick nach.

      »Es gibt aber in Waldkogel keine Fremden, die Wiesen besitzen. Alle Wiesen sind in Privatbesitz oder gehören der Gemeinde.«

      »Vielleicht solltest du mal mit dem Fellbacher reden, Toni«, schlug Anna vor.

      Toni schüttelte den Kopf.

      »Des kann ich mir schenken, Anna. Der Fellbacher hat bestimmt nix dagegen, dass sich die Ella ein paar Kräuter von den Gemeindewiesen holt. Na, na! Ich muss schon direkt mit der Ella reden. Sie muss mir sagen, wer ihr so zusetzt.«

      Toni wandte sich wieder an Margit.

      »Hat die Ella eine Andeutung gemacht, wann des geschehen ist?«

      »Nein, das hat sie nicht! Aber ich vermute, es kann noch nicht lange her sein. Sie sagte nur, dass sie es sehr getroffen hat und sie erst einmal darüber schlafen will.«

      »Aha«, bemerkte Toni. »Dann könnte des sogar heute gewesen sein.«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Anna, ich gehe sofort zu ihr. Bist damit einverstanden?«

      »Sicher! Es ist ja sehr ruhig heute! Und bei dem kühlen Wetter wird es auch so bleiben. Nimm eine leere Flasche aus der Abstellkammer mit. Kannst ja so tun, als wolltest

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