Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      Toni setzte sich dazu an den Tisch.

      »Des ist net so einfach erklärt. Der Fabian hatte Claire und der Gruppe, mit der er unterwegs war, eine Mail geschrieben, in der er ihnen mitteilte, dass er einen Unfall hatte. Mehr schrieb er Claire nicht. Diese wusste aber, dass Fabian nach dem Rennen einen Segeltörn machen wollte und sich mit Freunden zum Klettern in den Pyrenäen treffen wollte. Diesen hatte Fabian ausführlich von seinem Missgeschick mit der Almhütte erzählt. Claire, die vergeblich auf eine Nachricht von Fabian wartete, weil er sich nicht auf all ihre Mails bei ihr meldete und weil sein Handy immer ausgeschaltet war, suchte ihn. Über Fabians Sportfreunde erfuhr sie dann, dass er hier in Waldkogel ist. Sie rief die Gemeindeverwaltung an und redete mit dem Bürgermeister.

      Den guten Fellbacher hat die Claire mit ihrem ›cheri‹ hier und ›cheri‹ da ganz schön eingewickelt. Fellbacher erzählte von Fabian und der Almhütte und auch von dir. Daraufhin kam sie gestern nach Waldkogel. Claire übernachtete im Hotel ›Zum Ochsen‹. Heute Morgen suchte sie Martin in der Praxis auf. Er sagte ihr, wie sie Fabian finden könnte. Martin hat mich angerufen und es mir erzählt. Er lachte sehr, als er mir erzählte, wie diese Claire immer von ›mon cheri‹ sprach, wenn sie Fabian meinte.«

      Toni sah Anna an.

      »Ja, und so hat sie dann Fabian gefunden! Des denke ich mir so!«

      Alexandra schenkte sich noch ein Glas Wasser ein und trank es aus.

      »Ich wusste doch, dass es nichts wird mit ihm!«, sagte sie voller Bitternis. »Gestern Abend hat er mir Zärtlichkeiten gesagt, und wir waren uns etwas näher gekommen. Aber ich bin wohl mal wieder an den Falschen gekommen.«

      »Dass der Fabian mit der Claire gefahren ist, muss noch nichts bedeuten, Alex!«

      Alexandra schüttelte heftig den Kopf.

      »Schmarrn, Toni! Jetzt sage ich dir mal etwas, rein theoretisch! Nehmen wir an, du hättest Doro – Quatsch – du hättest deiner Anna gesagt, dass du sie lieb hast. Du hättest sie geküsst. Wärst du dann am nächsten Tag mit einer anderen weggefahren, ohne mit deiner Anna zu reden?«

      Toni und Anna schauten sich an.

      »Er hat dir gesagt, dass er dich liebt?«

      »Ja, das hat er, der Herr Minirambo, und geküsst hat er mich!«

      Toni rieb sich das Kinn und schaute Anna an.

      »Also, darauf kann ich mir auch keinen Reim machen, du, Anna?«

      »Vielleicht klärt es sich ja ganz einfach auf«, sagte Anna leise.

      Aber an ihrer Stimme war zu erkennen, dass sie sich dessen nicht so sicher war.

      Alexandra seufzte.

      »Ich frage mich, was ich jetzt machen soll? Wie soll ich mich verhalten? Soll ich ihm eine Szene machen? Oder soll ich so tun, als hätte es den gestrigen Abend nicht gegeben?«

      Anna schaute Alexandra an.

      »Was fühlst du im Herzen? Liebst du Fabian?«

      »Oh, Anna, sicher liebe ich ihn! Das weißt du doch! Er hat mir vom allerersten Augenblick an gefallen. Ich war vorsichtig, zurückhaltend. Dieses Mal wollte ich nicht so schnell mein Herz verschenken. Du weißt, was ich für Erfahrungen gemacht habe. Ich habe hier in den Bergen viel nachgedacht und sagte mir, dass ich es den Burschen vielleicht einfach zu leicht gemacht habe. Ich habe ihnen nicht das Gefühl gegeben, dass sie um mich werben mussten. Sie mussten nicht um mein Herz kämpfen. Also hielt ich dieses Mal mein Herz unter Verschluss. Und jetzt ist er fort!«

      Alexandra seufzte erneut.

      »Ich muss mich damit abfinden, dass ich kein Glück in der Liebe habe. Dabei habe ich ganz deutlich gespürt, dass er mich liebt, als er mich küsste. Aber ich habe mich wohl geirrt. Anna, ich bin einfach unfähig zu beurteilen, was Liebe ist und was keine Liebe ist. Es war alles genau so, wie du mir die wahre Liebe beschrieben hast. Aber das gilt wohl für alle auf der Welt, nur für mich nicht.«

      »Was willst du jetzt machen?«, fragte Anna.

      »Keine Ahnung! So tun, als hätte ich viel Arbeit! Ich male! Tue so, als wäre nichts gewesen. Außerdem wird der Container bald abgeholt. Sag mal, Toni, kannst du Fellbacher nicht bitten, dass das Ding früher dort weg muss?«

      »Des ist schon zu machen, denke ich! Es sieht auch schlimm aus, dieser weiße Kasten auf der Wiese. Ist kein schöner Anblick!«, sagte Toni. »Ich werde mit dem Fellbacher gleich reden.«

      »Sage ihm, dass ich ihm auch ein schönes Bild für sein Büro male. Er soll mir sagen, was er gerne hätte.«

      Das war für Anna das Stichwort.

      »Da habe ich eine gute Idee! Hör mal, Alex! Du könntest nach Kirchwalden fahren und dir Kopien aller eingemeindeten Ortschaften von Waldkogel holen. Die bekommst du auf der Kreisverwaltung im Archiv. Dort soll es auch alte Urkunden von Waldkogel geben, bezüglich der Gemeinderechte und so. Besorge dir davon eine Kopie. Dann malst du dem Fellbacher diese Kopie als Wandschmuck für sein Büro im Rathaus. Das freut ihn bestimmt.«

      »Das ist eine Superidee, Anna!«, rief Toni aus.

      Dann wandte er sich an Alexan­dra.

      »Auf dem Amt musst ein bisserl diskret sein. Darfst auf keinen Fall durchblicken lassen, dass du dem Fellbacher einen Gefallen tun willst. Weißt, unter den Parteibazis gibt es auch immer wieder Neider. Dir wird sicherlich eine harmlose Ausrede einfallen, wenn dich jemand danach fragt, warum du dich dafür interessierst.«

      »Ach, da mache dir mal keine Sorgen, Toni. Die Amerikaner sind ganz wild auf gemalte Wappen und Urkunden aus dem guten alten Europa«, beruhigte ihn Alexandra.

      »Magst du etwas essen, Alex? Soll ich dir Eier mit Speck machen?«

      »Danke, Toni! Aber ich nehme gern eine Laugenbrezel. Die kann ich unterwegs essen. Ich werde mich gleich auf den Weg nach Kirchwalden machen. Da habe ich eine schöne Aufgabe und denke bestimmt weniger an Fabian Metzger!«

      »Wie du willst! Wenn du ihm aus dem Weg gehen willst, dann kannst du auch gern einige Tage zu uns auf die Berghütte kommen«, sagte Anna.

      »Das ist ein verlockendes Angebot, das ich gerne annehme! Außerdem, habt ihr nicht etwas von einem anstehenden Hüttenabend mit Tanz erzählt?«

      »Ja, der ist heute Abend!«

      »Großartig! Ich bin dabei! Die feschen Burschen der Bergwacht kommen auch, Leo und seine Kameraden?«, fragte Alex übermütig.

      »Ja, ja, die kommen auch!«

      Toni und Anna schauten Alexandra erstaunt an. Ihre Traurigkeit war ganz von ihr abgefallen wie ein altes Kleidungsstück. Sie sah jetzt aus, wie jemand, der sich in ein Abenteuer stürzen wollte.

      »Nun schaut nicht so, Anna und Toni! Wie heißt es? Man kann Feuer nur mit Feuer bekämpfen! Und das werde ich tun. Ich werde tanzen und küssen und einen wunderschönen Hüttenabend erleben, und dann wird der Katzenjammer über Fabian bald vorbei sein.«

      Sie stand auf.

      »So,

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