Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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auch Freund. Ich habe ihn angerufen, weil ich so schnell es ging zu dir wollte. Von Gustl und Irina hatte ich erfahren, dass Jochen in Waldkogel ist und er weiß, dass du auf der Berghütte bist. Ist alles in Ordnung?«

      Er trat neben Burgl, streichelte ihr die Wange und legte den Arm um sie.

      »Ja, es ist alles in Ordnung. Hast du gedacht, du müsstest mich wieder retten?«

      »Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig!«

      »Du bist mir ein ganz Lieber und Fürsorglicher, mein lieber Matze.«

      »Burgl, wer ist das?«

      Jochens Stimme klang sehr scharf.

      »Matze, das ist Jochen! Jochen, das ist Matthäus Schönwander, auch Matze gerufen.«

      »Er scheint ja sehr besorgt um dich zu sein! Kannst du mir das erklären? Du hast eine Unterkunft auf dem Schönwander-Hof, und jetzt taucht er noch auf. Vielleicht wirst du mir das erklären? Scheint am Ende schon länger mit euch zu gehen, wie?«

      In jedem Wort von Jochen klang seine Eifersucht heraus.

      »Nein, Jochen, so wie du dir es vorstellst, ist es nicht. Obwohl es dich nichts angeht, gebe ich dir Auskunft. Es geht noch nicht länger mit uns, obwohl wir uns schon lange kennen. Aber es kann durchaus sein, dass es länger mit uns geht!«

      »Mei, Burgl, des höre ich gern. Ja, ich hoffe auch, dass es länger mit uns geht, ein ganzes langes Leben kann es dauern«, rief Matthäus begeistert aus.

      »Will dieser Kerl damit sagen, dass er dich liebt?«, zischte Jochen.

      »Das geht dich nichts an, Jochen. Du bist hier aufgetaucht, hast rumgefaselt. Das Wort ›Liebe‹ kam dir dabei nicht über die Lippen!«

      »Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich bereit bin, alles zu tun. Das ist doch Liebe pur.«

      »Nein, Jochen, aus jedem Wort, das aus deinem Mund kam, sprach Egoismus. Dir geht es nicht um mich, nicht um Liebe. Dich motiviert nur deine verletzte Eitelkeit. Dir geht es zu beweisen, dass du mich wieder bekommen kannst, dass ich nach deiner Pfeife tanze, Jochen. Das tue ich nie wieder! Toni geht bestimmt zurück zur Berghütte. Du kannst mit ihm gehen! Ich sage nicht ›Auf Wiedersehen‹, Jochen, denn ich will dich nie, nie wiedersehen.«

      »Aufi, wir gehen! Nimm deine Sachen! Es ist spät, und ich will auch meinen Feierabend. Morgen ist bei Sonnenaufgang die Nacht um. Als Hüttenwirt muss ich früh aufstehen.«

      »Burgl, du hast mich völlig miss­verstanden«, versuchte es Jochen noch einmal.

      »Himmelsakrament!«, donnerte Toni los.

      »Hast net gehört, was die Burgl gesagt hat? Du sollst mit mir kommen. Des würde ich dir auch empfehlen, sonst kann es leicht passieren, dass der Matze dir eine Abreibung gibt, wie dem Burschen, der ges­tern in der Nacht die Burgl belästigt hat. Der Bursche liegt jetzt bei unserem Doktor in einem Krankenbett. Ich rat dir dringend mitzukommen. Außerdem ist der Matze heute nicht alleine. Ich bin auch hier. Da kannst dir selbst ausrechnen, wie des ausgehen wird, wenn du weiterhin versuchst, hier zu bleiben.«

      Toni drehte sich in Burgls Richtung.

      »Burgl, halte bitte den Bello fest, bis wir mit dem Heini hier fertig sind.«

      Toni übergab Burgl die Hundeleine.

      »Ihr meint es ernst? Das ist kein Scherz, oder? Würdet ihr wirklich handgreiflich werden?«

      »Matze, wir sollten den Burschen aufklären. Der weiß net, dass es hier in den Bergen ein ungeschriebenes Gesetz und eine Ehrensache für jeden ist, einem bedrängten Madl zu helfen. Das war schon immer so. Matze und ich werden mit diesem Brauch nicht brechen«, drohte Toni.

      »Nach dem ersten Fausthieb wird er es schon begreifen, Toni. Wer fängt an, du oder ich?«

      »Du solltest mit ihm anfangen, Matze. Die Burgl ist dein Madl!«

      »Stop!«, schrie Jochen. »Ich gehe mit. Vorher habe ich noch eine einzige Frage an Burghilde.«

      »Beeile dich, mir kribbeln schon die Fäuste!«, drohte Toni.

      »Burgl, sage mir, liebst du diesen Mann?«

      Burgl schaute Matze im Mondschein in die Augen.

      Ihr Herz fing schneller an zu schlagen.

      »Ja, Jochen, ich liebe ihn!«

      Jochen ergriff seinen Rucksack, nahm seine Stablampe und ging davon. Toni eilte mit Bello hinterher.

      *

      Es war ganz still. Burgl und Matthäus sahen sich an.

      »Du liebst mich, Burgl?«

      »Ja, Matze, ich liebe dich! Es ging so schnell. Ich kann es selbst noch nicht ganz begreifen. Aber es ist so, ich liebe dich! Es ist, als sei mein Herz heimgekommen. Anders kann ich es dir nicht sagen.«

      »Ich liebe dich, Burgl!«

      Matthäus nahm sie in die Arme. Ihre Lippen fanden sich zu einem langen, einem sehr langen innigen Kuss.

      »Es ist ein Wunder, Matze! Ich begreife es nicht, wie das so schnell mit uns geschehen konnte.«

      »Es ist das Wunder der Liebe! Wunder kann man nicht mit dem Verstand erfassen. Wunder kann man nur mit dem Herzen erfahren. Du hattest immer Heimweh nach Waldkogel, weil dein Herz gespürt hat, dass hier ein anderes Herz ist, das dich sucht, ein Herz das auf dich wartet. Ich liebe dich so, Burgl. Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge um dich, als mir Gustl und Irina erzählten, dass Jochen auf dem Hof war und dich gesucht hat. Ich muss ihn nur um Minuten verfehlt haben. Ich bin gleich los und habe ihn gesucht. Zuerst bin ich zur Oberländer Alm hinaufgefahren. Da war aber kein Auto mit einem Berliner Autokennzeichen. Dann habe ich im Hotel ›Zum Ochsen‹, nach ihm gefragt, und ich war bei Tonis Eltern. Vielleicht ist er in der Pension abgestiegen, dachte ich.

      Aber dort war er auch nicht. Ich war verzweifelt. So habe ich mit Leonhard telefoniert. Er setzte kurzfristig einen nächtlichen Übungsflug an. Er nahm mich außerhalb auf einer Almwiese an Bord des Hubschraubers und flog mich zur Berghütte.«

      »Oh, Matze! Welch eine romantische Geschichte! Wir werden sie eines Tages unseren Kindern erzählen. In den Märchen kommt der Prinz auf einem fliegenden Drachen und rettet die Prinzessin. Du bist mit dem Rettungshubschrauber der Bergwacht gekommen.«

      Matthäus lachte.

      »Was lachst du?«

      »Unsere Kinder werden vielleicht auch lachen. Sie werden sagen, dass ich ganz schön Wirbel gemacht habe. Dabei hätte ich Tante Irina nur glauben sollen.«

      »Was hat Irina gesagt?«

      »Sie sah in deiner Hand, dass wir ein Paar werden, und sie sah in Jochens Hand, dass du niemals die seine wirst und auch keine Gefahr für dich von ihm ausgeht.«

      »Oh! Das heißt wohl, dass ich mich darauf einstellen muss, dass Irina wirklich vieles sehen und aus der Hand lesen kann? Oh, das kann kompliziert werden im Alltag, denke

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