Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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schon eine ganze Weile. Ich war zu früh. Mache dir keinen Kopf. Du bist ja ganz schön abgehetzt! Wie kommt es?«

      »Ich kam doch später von der Berghütte herunter! Ich packte noch etwas mit an und half beim Aufräumen. Ich soll dich von Toni, Anna und dem alten Alois grüßen, ebenso von Franziska und Sebastian.«

      »Danke!«

      »Ich konnte nicht eher kommen, daheim gab es ein langes Gespräch mit den Eltern über den Hannes. Himmel, die sind vielleicht sauer! Verstehen kann ich es ja! Der Vater hat sogar davon gesprochen, dass er dem Hannes den Hof wieder wegnehmen will, weil er sich deppert und völlig unreif benommen hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass unsere Eltern jemals so ärgerlich waren. Es ist auch schlimm, wie sich Hannes dir gegenüber verhalten hat. Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei dir dafür entschuldigen.«

      »Du musst dich doch nicht entschuldigen, Bine! Du kannst doch nichts dafür!«

      »Mei, Burgl, des sagt sich so leicht! Ich bin doch der Auslöser für alles. Ich habe dich in Berlin besucht und eine Lawine ausgelöst, einen Erdrutsch, der alles in deinem Leben durcheinandergewirbelt hat. Und es waren wahrlich keine freudigen Ereignisse! Ich fühle mich dafür verantwortlich, zumindest mitverantwortlich.«

      »Bine, was redest du da für einen Unsinn? Schluss jetzt! Hast du Hannes besucht?«

      »Ja, ich war beim Martin und habe Hannes besucht. Der Doktor besteht darauf, dass er noch einige Tage bei ihm bleibt, bis sein Gesicht mehr abgeschwollen ist. Du, der Matze, muss richtig zugehauen haben. Aber Mitleid habe ich mit meinem Bruder nicht. Ich hoffe, er hat noch einige Tage richtig einen Brummschädel und Schmerzen. Also ich weiß nicht, ob ihm der Martin ein Schmerzmittel gibt und wie viel. Ich würde es nicht tun. Wenn ich seine behandelnde Ärztin wäre, bekäme ihr von mir keine einzige Schmerztablette, das schwöre ich dir. Dieser Hornochse, dieser Idiot!«

      »Er war betrunken!«

      »Das ist es ja! Heute behauptet er, er könnte sich an nichts erinnern!«

      Sabine grinste.

      »Aber er bekommt viel Besuch von den Burschen, die gestern Abend auf dem Hüttenfest waren. Das ist ihm ziemlich peinlich. Soll es ihm auch sein. Lass ihn mal erst wieder daheim auf dem Hof sein, dann werden die Eltern und auch ich noch ein Hühnchen mit ihm rupfen, Burgl. Er muss sich bei dir entschuldigen.«

      »Lass ihn, Bine! Ich will ihn nicht mehr sehen, jedenfalls vorläufig nicht!«

      »Das verstehe ich! Ich mache mir solche Vorwürfe, Burgl. Ich hätte besser auf ihn aufpassen sollen oder vor ihm zu dir zum ›Erkerchen‹ gehen.«

      »Du hast Matze geschickt. Das war nicht schlecht.«

      Burgl warf der Freundin einen Blick zu.

      »Oh, was sehe ich da in deinen Augen, Burgl? Stimmt! Du bist ja die ganze Nacht mit dem Schönwander-Matthäus allein gewesen. Ein fescher Bursche ist er, findest du nicht auch?«

      »Ja, er ist schon besonders, ja, das ist er!«

      Burghilde seufzte tief.

      »Deswegen wollte ich, dass wir uns hier treffen, Bine. Ich muss mit dir über Matze reden. Das wollte ich nicht am Telefon machen.«

      »Er gefällt dir? Gib es zu!«

      »Später reden wir vielleicht da­rüber. Erst will ich wissen, ob es zwischen dir und ihm … gibt es da etwas, was ich wissen muss. Immerhin habt ihr an einem Tisch gesessen, und du hast dich mit deiner Sorge um Hannes an ihn gewandt. Das spricht eigentlich für eine gewisse Vertrautheit.«

      »Ist das für dich so wichtig, dass du mich das nicht am Telefon fragen konntest? Ich denke, du hast dich in Matze verliebt, Burgl.«

      »Sabine, du weichst mir aus. Ziere dich nicht, beantworte mir meine Frage.«

      Sabine schwieg eine Weile. Burgl ließ ihr Zeit und wartete geduldig. Schließlich sagte Sabine leise:

      »Falls du denkst, dass du mir in die Quere kommst, dann kann ich dich beruhigen. Matze hat kein Interesse an mir. Er ist nur ein guter alter Schulfreund.«

      »Aber du hast Interesse an ihm?«

      »Wem gefällt Matze nicht? Burgl, er ist erfolgreich, sieht gut aus, hat einen guten Charakter. Kurz, er ist ein Traummann! Wenn er um mich ernsthaft geworben hätte, dann wäre ich ganz schnell schwach geworden. Aber er warb nicht um mich. Und soviel ich weiß, hat er auch kein Madl. Entweder ist er mit seinem Beruf verheiratet oder hat in Bezug auf Frauen einen zu hohen Anspruch. Möglich ist auch, dass ihm nur noch nicht die Richtige begegnet ist. Ist damit deine Frage ausreichend beantwortet?«

      Sabine sah Burgl prüfend ins Gesicht. Diese errötete tief.

      »Aha, es hat sich also zwischen euch etwas abgespielt, gib es zu, Burgl!«

      »Vielleicht gab es da ein Knistern und etwas Herzklopfen. Aber ich bin sehr unsicher, Bine. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich habe mich erst von Jochen getrennt. Ich muss einen neuen Anfang in meinem Leben machen. Ich bin mit meinen Gefühlen noch nicht im Reinen und mit meinem Leben auch nicht. Außerdem habe ich mir vorgenommen, einen riesigen Bogen um jeden Burschen zu machen. Aber es klappt irgendwie nicht, Bine. Matze bringt meine Vorsätze ins Wanken. Zudem sieht er so gut aus! Er bringt in mir Gefühle hervor, von denen ich nicht wusste, dass ich solche Gefühle überhaupt habe. Himmel, was soll das nur werden? Ich wollte mich nie mehr in einen so gutaussehenden Burschen, einen Schönling …«

      Burgl brach den Satz ab. Sie seufzte wieder.

      »Ich will es anders sagen. Ich hatte mir geschworen, mich mit keinem Mann einzulassen, der schön ist.«

      Sabine lachte.

      »Was lachst du, Sabine? Was gibt es da zu lachen?«

      »Du kannst das Wort ›Verlieben‹ nicht aussprechen. Dein ursprünglicher Satz lautete: ›Ich wollte mich nie mehr in einen Schönling …‹, und dann hätte müssen das Wort ›verlieben‹ kommen.«

      »Ja, zum Teufel! Es ist passiert. Bine, ich verstehe nicht. Ich begreife es nicht. Ich renne aus einer langjährigen Verbindung davon und schlafe in den Armen eines anderen Mannes ein, noch nicht einmal eine Woche später.«

      »Du hast …, wirklich? Himmel, du hast wirklich ein Tempo!«

      »Bine, doch nicht so! Nicht, was du denkst! Ich war nach Hannes’ ungebührlichem Benehmen ziemlich verstört. Ich fror und zitterte. Matze gab mir seine Jacke und versuchte mich zu beruhigen. Das gelang ihm auch. Ich beruhigte mich bald und entspannte, und dann bin ich an seiner Schulter eingedöst. So war das!«

      »Ah, ich hatte wirklich an etwas anderes gedacht, aber das ist ja schon mal ein Anfang. Jedenfalls scheint es mir, dass du wenigstens noch Gefühle empfinden kannst.«

      »O ja, auf der einen Seite schon und auf der anderen bin ich unsicher und habe Angst.«

      »Das verstehe ich! Du hast Angst, dass du dich noch einmal irrst, stimmt es?«

      Burgl setzte sich auf. Sie riss eine Binse aus und wickelte sie sich um den Finger. Sabine setzte sich neben sie und legte ihr die Hand auf den Unterarm.

      »Burgl,

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