Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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und in der Körpermitte. Er taumelte und ging zu Boden.

      »Verschwinde! Wenn du nimmer laufen kannst, dann kannst zur Berghütte zurückkriechen, Hannes! Sei froh, wenn dich des Madl net anzeigen tut wegen Belästigung!«

      Hannes erhob sich und wollte auf den anderen losgehen, fing sich aber gleich weitere Fausthiebe ein. Hannes torkelte und schwankte. Dann schleppte er sich davon.

      *

      »Vielen Dank! Sie haben mir das Leben gerettet!«, keuchte Burghilde atemlos, während sie sich an das Geländer klammerte, um nicht zu Boden zu sinken.

      Sie holte ihr Taschentuch heraus und wischte sich die Lippen und das Gesicht ab, so als könnte sie damit auch die Erinnerung abwischen.

      »Hier, trink! Das wird dir guttun!«

      Der silberne Flachmann glänzte im Mondschein. Burgl griff zu und trank einen kräftigen Schluck.

      »Danke!«, hauchte sie.

      »Geht es dir jetzt besser, Burgl? Es ist besser, wenn du dich hinsetzt!«

      Er streckte ihr die Hand entgegen. Burghilde brachte kein Wort heraus. Sie hielt sich an seiner Hand fest und ließ sich die wenigen Meter zur Sitzbank bringen.

      Dort verdeckte sie erst einmal mit den Händen das Gesicht. Sie saß eine Weile ganz ruhig da. Dann ließ sie die Hände sinken.

      »Danke nochmals! Wer weiß, wie weit er noch gegangen wäre?«

      »Hannes hat zu viel getrunken! Er ließ sich ziemlich volllaufen auf der Berghütte. Sabine war sehr in Sorge, auch weil Hannes allen erzählte, dass du sein Madl bist. Da dachte ich mir, ich gehe ihm nach!«

      »Wer sind Sie? Kennen wir uns?«

      Burgl schaute ihn im Mondschein an. Der Bursche lächelte.

      »Es ist zu dunkel hier, und du

      stehst unter Schock. Da wäre es zu viel verlangt, zu erwarten, du würdest mich erkennen. Wir waren zusammen in der Schule, zuerst hier in Waldkogel und dann später auf dem Gymnasium in Kirchwalden.«

      Burgl rückte näher und schaute ihn an.

      »Ja, Sie kommen mir irgendwie nicht ganz fremd vor. Aber …«

      »Ich bin der Matthäus Schönwander! Erinnerst du dich?«

      »Jetzt erinnere mich an dich, Matze! Entschuldige, dass ich dich nicht gleich erkannt habe!«

      »Des ist doch verständlich, nachdem, was du mit dem Hannes erlebt hast.«

      Sie schauten sich an und lächelten. Dann fielen sie sich einfach in die Arme.

      »Du hast mich gerettet, Matze!«

      Matthäus spürte, wie Burgl leicht zitterte. Er zog seine Jacke aus und hing sie ihr um die Schultern.

      »Trink noch einen Schluck von dem Obstler! Er wird dich wärmen.«

      Burghilde nahm den ihr angebotenen Flachmann. Sie trank einen Schluck. Dann zog sie Matthäus’ Jacke enger um sich. Er legte den Arm um ihre Schultern.

      »Keine Angst, ich trete dir nicht zu nahe! Ich halte dich nur fest, bis es dir besser geht. Kannst ganz sicher sein, dass ich dich nicht belästige. Das würde gegen meine Berufsehre gehen.«

      »So, gegen deine Berufsehre? Was machst du?«

      »Ich bin hauptberuflich bei der Bergwacht!«

      »Mei, was du nicht sagst? Wenn ich mich richtig erinnere, wolltest du schon immer zur Bergwacht.«

      »Ja, da erinnerst du dich richtig. Fantastisch, dass du das noch weißt.«

      »Dann ist dein Traum also wahr geworden?«

      »Ja, ich habe ihn wahr gemacht. Ich habe Sportmedizin studiert und bin danach zur Bergwacht!«

      »Dann bist du Arzt?«

      »Ja, ich bin ein Doktor!«

      »Aber zuschlagen kannst wie ein Boxer! Mei, hast du dem Hannes eine Abreibung gegeben.«

      »Das war nötig! Ich war in der Nähe und habe einen Teil deines Gespräches mit ihm mit angehört, das muss ich dir gestehen, fairerweise. Hoffentlich bist du nicht böse, dass ich nicht früher eingegriffen habe.«

      »Schon gut! Mir läuft es kalt den Rücken herunter, wenn ich daran denke, wie Hannes auf mich los ist. Ich dachte, ich könnte ihn mit Worten davon überzeugen, dass er sich unnötige Hoffnung macht.«

      »Jetzt gibt er Ruhe! Ich glaube, ich habe ziemlich gut getroffen. Er wird morgen nimmer richtig aus den Augen sehen können.«

      »Das ist gut! Ich hoffe, er hat dazu so einen Brummschädel, dass er das Bett nicht verlassen kann. Dann kommt er mir auch nicht in die Quere, wenn ich ausziehe. Ich bleibe keinen Tag länger auf dem Hof. Ich wollte mir ohnehin bald eine Wohnung suchen. Jetzt muss ich mich früher darum bemühen. Sabine sagte zwar, ich könne solange auf dem Hof bleibe, wie ich wollte, aber unter den gegebenen Bedingungen ist das unmöglich.«

      »Das sehe ich auch so! Du willst also wieder hierher in die Berge? Du hast doch in Berlin gewohnt. Was treibt dich zurück?«

      »Heimweh! Ehrlich gesagt, hatte ich immer Heimweh nach den Bergen, nach Waldkogel.«

      »Das verstehe ich!«

      »Wirklich?«, staunte Burghilde.

      »Ja, ich musste zum Studium auch fort. Ich war froh, als die Jahre vorüber waren. Ich lebe jetzt seit zwei Jahren in Kirchwalden. Mein jüngerer Bruder hat unseren Hof in Waldkogel übernommen. Er betreibt ihn nur im Nebenerwerb.«

      »Himmel, ist mir so kalt! Aber, bitte keinen Obstler mehr!«

      »Dann kann ich dir nur anbieten, dichter an mich zu rutschen!«

      Burgl schmiegte sich an Matthäus und legte ihren Kopf an seine Schulter.

      »Du stehst noch unter Schock. Aber es ist sicherlich bald vorbei«, tröstete sie Matthäus.

      »Erzähle mir etwas!«, bat Burghilde. »Dann denke ich nicht mehr an das schlimme Erlebnis mit Hannes.«

      »Gut, dann erzähle ich dir, wie es mir in den letzten fünfzehn Jahre ergangen ist, seit wir uns nicht mehr gesehen haben. Also, ich bin weiter in Kirchwalden auf das Gymnasium gegangen. Ich habe ein gutes Abitur gemacht und in München einen Studienplatz bekommen. München ist nicht so weit, trotzdem hatte ich Heimweh. Ich kam her, so oft es ging. Ich litt richtig in der Stadt. Es ist eben etwas ganz anderes in der Stadt, allemal in einer Großstadt zu leben, als hier in den Bergen.«

      »Stimmt genau, mir musst du das nicht erklären!«

      Matthäus berichtete weiter. Er hatte seinen Facharzt auch in München gemacht und hatte danach sofort eine Stelle bei der Bergwacht bekommen.

      »Und weil der Toni heute für die

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