Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      Irina reichte Jochen die Hand. Dann drehte sie seine Hand um, hielt sie fest und betrachte sie. Ihr genügte ein Blick.

      »Gustl, von dem geht keine Gefahr aus!«, rief sie ihrem Mann zu.

      Sie ließ Jochens Hand los.

      Gustl rieb sich das Kinn.

      »Also, wenn du die Burgl suchst, dann kommst vergeblich. Des Madl ist nicht hier.«

      »Wo ist sie? Ich muss unbedingt mir ihr reden!«

      »So, meinst, du musst. Was net sagen tust? Was meinst, Irina?«

      »Die Burgl ist oben auf der Berghütte. Ich denke, sie ist morgen wieder hier. Dann kannst du noch einmal vorbeischauen. Wir werden der Burgl sagen, dass du nach ihr gefragt hast«, lächelte Irina.

      Jochen hob abwehrend die Hände.

      »Danke, das ist nicht nötig! Sagen Sie ihr nicht, dass ich sie gesucht habe. Ich möchte Burgl überraschen!«

      Irina schmunzelte. Jochen errötete tief. Kleine Schweißperlen traten ihm auf die Stirn.

      »Ja, des war dann wohl alles, oder?«, fragte Gustl.

      »Ja, ja! Vielen Dank für die Auskunft! Ich bin Ihnen sehr verbunden. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend! Auf Wiedersehen!«

      Gustl nickte Jochen nur zu und schwieg. Dieser beeilte sich in sein Auto zu steigen und fuhr davon.

      »Des ist ein Hallodri! Dem sieht man doch fünf Meilen gegen den Wind an, dass er es net ehrlich meint.«

      Gustl und Irina gingen ins Haus.

      »Und wer war es?«, fragte die alte Bäuerin.

      »Wie wir schon vermutet haben, des war der Jochen aus Berlin, der Lump, der der Burgl solchen Kummer bereitet hat, wie die Sabine dem Matze erzählt hat.«

      »Des arme Madl«, seufzte die alte Bäuerin. »Wie schlecht muss sich die Burgl fühlen! Ganz Waldkogel weiß über sie und den Verflossenen Bescheid.«

      »Frau, mache dir net so viel Gedanken! Es wird viel geredet, bis der Tag lang ist. Ich gebe nix darauf. Was wirklich in Berlin vorgefallen ist, wissen wir erst genau, wenn es uns die Burgl selbst erzählt. Vielleicht söhnen sich die beiden wieder aus? Es kommt in der besten Beziehung schon mal etwas vor.«

      »Des sagst du so leicht daher, Vater. Die Burgl scheint mit den Burschen kein glückliches Händchen zu haben. Sie verlässt den Jochen, flüchtet nach Waldkogel, wird hier vom Hannes sehr bedrängt, so sehr in die Enge getrieben, dass der Matze sie retten muss. Mei, des ist ja spannender als im Film!«

      Irina lächelte ihren Mann an.

      »Dann warten wir, wie der Film ausgeht!«, sagte sie leise.

      »Willst uns net eine kleine Andeutung machen, Irina?«

      Irina stemmte ihre Arme in die Seite und sah ihren Mann an.

      »Gustl, du gibst jetzt Ruhe. Ich lasse mich net ausfragen. Ich hab’ schon genug gesagt.«

      Sie drehte sich um und verließ die große Wohnküche des Schönwander Hofes.

      »Ich schaue, ob die Kinder zugedeckt sind und schön schlafen«, sagte sie leise.

      *

      Die Berghütte lag schon im Dämmerlicht, als Burghilde ankam.

      »Grüß Gott, Toni! Hallo, Anna! Gott zum Gruß, Alois!«

      »Burgl, dass du hier raufkommst? Die Bine ist nimmer hier, wenn du die suchst!«

      »Ich weiß. Die Sabine ist unten im Dorf. Wir haben uns getroffen. Sie hat mich zur Oberländer Alm heraufgefahren. Ich bin gekommen, weil ich hier oben …, ach, Toni …«

      »Wir verstehen, Burgl! Die Sache mit dem Hannes hat ganz schön Staub aufgewirbelt. Da bist die nächsten Tage bei uns hier bestimmt besser aufgehoben als drunten in Waldkogel. Da kannst sicher an niemanden auf der Straße vorbeigehen, ohne dass du angesprochen wirst. Mei, des ist auch eine dumme Geschichte mit dem Hannes!«

      »Reden wir nicht mehr davon, Toni! Doch du hast Recht. Hier bei euch auf der Berghütte habe ich bestimmt mehr Ruhe, da kann ich über alles nachdenken.«

      Burgl schaute sich um. Toni schmunzelte.

      »Ist noch ziemlich voll. Der Hüttenabend gestern war ziemlich feucht fröhlich. Viele der Hüttengäste haben lange geschlafen und sind deshalb jetzt noch auf. Ich hoffe, du findest ein Plätzchen. Hast Hunger? Soll dir die Anna eine Pfanne mit Rösti bringen oder willst lieber eine Teller vom Alois seinem guten Eintopf?«

      Erst jetzt bemerkte Burgl, wie hungrig sie war.

      »Eintopf! Kann ich ihn in der Küche essen?«

      »Sicher kannst des!«

      Bald darauf saß Burgl am Küchentisch in der Berghütte. Toni und Anna schauten sie an.

      »Schmeckt es dir?«

      »Ja, es schmeckt sehr gut! Wirklich köstlich!«

      Burgl räusperte sich.

      »Toni, kannst du mir einen Biwakschlafsack leihen? Ich muss noch mal fort!«

      »Jetzt? Um diese Uhrzeit? Wo willst hin? Burgl, es ist rappendunkel draußen!«

      »Toni, ich bin hier in den Bergen aufgewachsen! Ich bin gestern Abend zum ›Erkerchen‹, um nachzudenken. Aber Hannes hat mich gestört. Du wirst mich nicht davon abhalten können, hinzugehen. Toni, ich kenne den Weg. Die Berghütte ist wunderschön. Du bist ein guter und fürsorglicher Hüttenwirt. Aber ich will – ich muss jetzt alleine sein.«

      Toni rieb sich das Kinn. Er warf Anna einen Blick zu.

      »Toni, hole du für Burgl einen Biwaksack und eine Matte. Ich richte ihr Proviant.«

      »Danke, Anna!«, sagte Burgl leise.

      »Du kannst den Bello mitnehmen, wenn du willst!«

      »Ach, Toni, du bist herzig! Ich komme schon alleine klar.«

      »Toni, sorge dich nicht um Burgl. Sie weiß schon, was sie tut.«

      »Wenn du meinst, Anna! Net, dass ihr was passiert.«

      Anna trat zu Toni. Sie streichelte ihm die Wange. Toni lächelte. Er gab Anna einen Kuss. Dann ging er hinaus, den Rucksack holen.

      »Dann wünschen wir dir, dass die heutige Nacht besser wird als die ges­trige«, sagte Toni zu Burgl zum Abschied.

      Burghilde schaute hinauf in die Sterne.

      »Heute Nacht ist es genauso mondhell und sternenklar wie gestern. Ich kann euch gar nicht oft genug sagen, wie ich die Sterne hier über Waldkogel vermisst habe. Ich saß beim ›Erkerchen‹ und genoss den Anblick wie ein

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