Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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anders! Alina hat Temperament und reizt alle Möglichkeiten bis zum Äußersten aus.«

      »Ja, das stimmt!«

      »Ich hoffe, sie erkennt, dass sie nachgeben muss und gibt ihren Trotz auf.«

      Alban stieg ins Auto und fuhr heim.

      Traurig und niedergeschlagen betrat Alban seine Wohnung. Als er

      den Telefonanrufbeantworter blinken sah, schlug sein Herz schneller. Hoffnung keimte in ihm auf.

      Hat Alina angerufen? Kommt sie mit nach Waldkogel? Hat sie ihre Meinung geändert? Fragen jagten Alban durch den Kopf, und sein Herz klopfte.

      Er hörte den Anrufbeantworter ab. Aber es war nicht Alina, die ihn angerufen hatte, sondern ein Studienkollege, der einige Tage in der Stadt weilte. An jedem anderen Tag hätte sich Alban über die Nachricht gefreut. Doch heute war ihm nicht nach solcher Gesellschaft. Er wollte nur auf Alinas Anruf warten.

      Alban zog sich um. Er zog eine bequeme, helle weite Leinenhose an und dazu einen Seemannspullover. Er las den ganzen Tag. Abends ließ er sich eine Pizza bringen. Er wollte das Haus nicht verlassen. Immer noch machte er sich Hoffnung auf ein Lebenszeichen seiner Braut. Einige Male war er kurz davor nachzugeben. Er hatte die Hand schon auf dem Hörer, sah aber doch davon wieder ab.

      So verging der Tag. Alban packte seine Reisetasche und stellte sie im Flur neben die Eingangstür. Um Mitternacht legte er sich schlafen. Unruhig wälzte er sich im Bett, bis ihn endlich der Schlaf übermannte.

      Alina schmollte den ganzen Tag und hielt sich in ihrem Zimmer auf. Sie ging unruhig auf und ab. Ihre Eltern konnten es hören. Einige Male versuchte ihre Mutter zu ihr vorzudringen und klopfte bei ihr. Aber sie machte nicht auf. Zum Abendessen kam sie nicht herunter. Ihre Mutter stellte ein Tablett mit Essen neben ihre Tür.

      Weitere Stunden vergingen.

      Gegen Mitternacht legten sich Alinas Eltern schlafen. Aber sie fanden keine Ruhe. Sie unterhielten sich noch lange über ihre Tochter. Sie waren sich einig. So tüchtig Alina auch in ihrem Beruf war, so unberechenbar und sprunghaft war sie in ihrem Privatleben. Dort konnte sie sich nicht anpassen und verhielt sich wie ein kleines trotziges Kind. Dabei war Alina schon dreißig Jahre alt.

      »Ich hatte gehofft, die Liebe lässt sie erwachsen werden«, sagte ihre Mutter.

      »Sie hat sich schon ganz gut entwickelt, seit sie mit dem ruhigen, vernünftigen Alban zusammen ist. Aber wir müssen uns als Eltern schämen für die Szene, die sie heute geboten hat.«

      »Ja, das war schlimm. Wir sollten versuchen, Alban zu erreichen und ihm noch einmal sagen, wie leid es uns tut.«

      »Ja, heute ist es schon zu spät dafür. Wir werden ihn morgen anrufen!«

      Sie wälzten sich noch lange im Bett hin und her. Es war traurig, als Eltern erkennen zu müssen, wie die Tochter ihr Glück mit Füßen trat. Sie waren sich einig, dass ihre Alina so einen herzensguten Mann wie Alban nicht verdient hatte.

      *

      Susanne stand pünktlich mit einem Kuchen vor Judiths Tür. Diese öffnete. Die beiden Katzen schlichen um Judiths Beine. Der kleine Peter war begeistert. Die Tiere erkannten, dass sie Streicheleinheiten von ihm bekommen konnten und schnurrten.

      »Komm rein, Sue! Ich habe in der Küche den Kaffeetisch gedeckt!«

      Judith Jäger ging voraus. Auf der Anrichte türmten sich mehrere Kisten mit Katzenfutter.

      »Im Badezimmer habe ich einen großen Sack Katzenstreu stehen. Ihre beiden Katzenklos stehen auf der Terrasse. Du kannst die Tür einen Spalt offen lassen. Ich habe dir hier alles aufgeschrieben. Dazu hängen an den Blumentöpfen Zettel. Darauf steht genau, wann und wie oft die Grünpflanzen gegossen werden dürfen.«

      »Mache dir keine Sorgen! Ich werde Katzen und Pflanzen hüten.«

      Sie setzten sich. Judith schenkte sich und Susanne Kaffee ein. Sie hatte Limonade für den kleinen Peter. Aber dieser wollte nur mit den Katzen spielen.

      Susanne schaute Judith an.

      »Schaust heute besser aus! Wirkst irgendwie gelassener auf mich!«

      »Ja, das stimmt. Ich habe mich damit abgefunden. Es ist nicht zu ändern. Und außerdem erhalte ich eine Woche bezahlten Urlaub mit Unterbringung und Vollpension. Das ist auch nicht zu verachten. Wenn ich zurückkomme, werde ich mit meinem Chef reden.«

      Susanne verteilte den Kuchen. Die beiden fingen an zu essen.

      »Wirst du in deiner freien Woche im Hotel ›Zum Ochsen‹ bleiben?«

      »Ja, mein Chef hat alles schon gebucht und bezahlt.«

      »Dann hast du ein festes Quartier und kannst von dort aus schöne Wanderungen machen. Ich habe heute schon mit Anna telefoniert. Sie freut sich darauf, dich kennen zu lernen. Ich habe einige Geschenke für Anna, Toni und die Kinder und für den alten Alois. Ach, und natürlich für den Hund! Es ist ein Neufundländerrüde. Anna ist eine richtige Hundenärrin.«

      »Mit Hunden habe ich es nicht so, Sue. Ich liebe Katzen.«

      »Oh, die kleine Franziska hat einen Kater, Max heißt er. Für ihn habe ich nichts gekauft. Den habe ich ganz vergessen.«

      »Keine Sorge!« Judith stand auf und holte eine Dose mit Katzendrops. »Hier, die kannst du haben!«

      »Danke! Wann fährst du?«

      »Schon bald, dann bin ich heute schon im Hotel und kann mich in Ruhe auf meine Arbeit vorbereiten.«

      »Das ist besser, als mitten in der Nacht loszufahren und dann abgehetzt anzukommen und gleich mit der Seminarleitung beginnen zu müssen.«

      »Du sagst es, Sue! Jetzt trinken wir noch gemütlich unser Kaffee zu Ende, dann fahre ich. Hier sind die Schlüssel. Mein Handynummer hast du ja. Ich habe deine Telefonnummer auch meinen Eltern gegeben. Für die beiden alten Leute sind die Katzen wie Kinder. Sei also bitte nicht überrascht, wenn sie dich anrufen.«

      Susanne schmunzelte.

      »Mache dir keine Sorgen. Ich werde schon mit ihnen klarkommen. Ich habe sie ja kennen gelernt, als du hier eingezogen bist.«

      »Richtig! Sie kamen und haben mir geholfen!«

      Susanne und Judith aßen ihren Kuchen zu Ende und tranken ihren Kaffee aus. Judith wollte noch das Geschirr spülen, aber Sue hielt sie davon ab. Sie brachte sie zum Auto. Susanne holte die Tüte mit den Geschenken, die Judith mitnehmen sollte. Nach vielen Umarmungen der beiden Freundinnen fuhr Judy ab. Susanne winkte, bis sie am Ende der Allee um die Ecke fuhr. Dann ging sie mit Peter über die Straße zu sich heim.

      *

      An diesem Tag war Alban bereits in Waldkogel angekommen. Wie immer, wenn er seine Verwandten besuchte, hielt er unterwegs am Friedhof und schaute zuerst nach dem Grab seiner Eltern. Seine Tante hielt es in Ordnung. In einer Grableuchte aus Ton brannte ein ewiges Licht. Alban legte den kleinen Blumenkranz ab, den er unterwegs in Kirchwalden gekauft hatte. Er sprach ein Gebet.

      Anschließend stand er lange vor dem Grab. In Gedanken erzählte er seinen Eltern von Alina

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