Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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lief rot an.

      »Was wirst denn so rot im Gesicht, Madl! Fragen kann man immer, es ist nur ungewiss, dass man auch eine Antwort bekommt«, sagte der alte Bauer.

      Florian saß dabei. Saskia fiel auf, dass er sie nicht ansah und sich auch nicht am Gespräch beteiligte.

      »Also, Madl, was willst fragen? Nur Mut!«

      Saskia räusperte sich. Ihr Hals war wie zugeschnürt, ihr Herz raste.

      »Ich bin Studentin! Ich habe mich bei einer Zeitung um eine Stelle beworben für nächstes Jahr nach meinem Examen. Die Zeitung will zwei große Reportagen. Da … da … dachte ich mir, ich könnte über die Rinder hier schreiben und über die Kälbchen.«

      Sie räusperte sich wieder.

      »Dazu müsste ich schon öfters herkommen … Ich könnte auch hierbleiben … Ich meine, ich würde auf meine Art dafür bezahlen … Ich könnte aufräumen und sauber machen …«

      Florian sah kurz auf. Seine blauen Augen trafen Saskia mitten ins Herz.

      »Wir sind so gar net auf einen Logiergast eingestellt. Des ist hier alles ziemlich primitiv …«

      Der Bauer sah sich um und war jetzt sehr verlegen.

      »Das stört mich nicht. Es sieht schlimmer aus, als es ist«, beschönigte Saskia. »Mir geht es nur darum, dass ich möglichst nahe bei den Kühen bin. Ich würde den Weg vom Dorf herauf sparen und könnte hier schreiben. Elektrizität gibt es offensichtlich, wenn diese Glühbirne ...«

      »Ja, ja, Strom haben wir hier!«, sagte der Bauer.

      Er rieb sich die Wange.

      »Florian, was meinst du dazu?«

      »Du entscheidest! Wie du es machst, ist es mir recht! Ich muss auf die obere Weide. Kommst bald nach?«

      »Ja, ja! Gut, Madl, dann kannst bleiben! Hier musst dich eben einrichten, so gut es geht!«

      Saskia nickte. Sie überwand sich und ging um den Tisch herum, der in der Mitte der Almhütte stand.

      »Was dich stört, kannst rauswerfen. Abfall wird hier verbrannt!«, sagte der Bauer.

      Saskia nickte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Florian aufstand, seinen Hut nahm und wortlos davonging.

      »Der Bub ist ein bisserl wortkarg, Saskia! Da darfst dir nix draus machen. Der Florian war schon immer so!«

      Der Bauer trank seinen Kaffee aus.

      »Ich muss jetzt gehen! Wir kommen erst am Abend wieder zurück! Kannst hier schalten und walten, wie du willst! Dahinten in den Kisten sind Konserven, wenn du Hunger bekommst.«

      Saskia nickte dem Bauern zu.

      »Ich werde erst etwas aufräumen. Dann muss ich noch einmal ins Dorf und meine Sachen holen. Ich bringe mein Motorrad mit.«

      »Oh, du bist eine Motorradbraut! Da wirst du dem Florian gefallen. Der hat auch ein Motorrad. Es ist eine ganz neue Harley Davidson!«

      »Oh, fantastisch! Wo hat er sie stehen?«

      Der Bauer zuckte mit den Schultern.

      »Des weiß ich net. Ich habe ihn erst einmal darauf gesehen! Des musst du ihn selbst fragen!«

      Seltsam, dachte Saskia, die beiden scheinen wirklich nicht viel miteinander zu reden.

      Der Bauer nahm seinen Hut.

      »Du kannst dir eine Kammer aussuchen. Wir schlafen dann zusammen in der anderen Kammer!«

      Er deutete auf die beiden Türen, dann ging er fort.

      Saskia atmete tief durch. Sie machte sich Mut. Zuerst stellte sie den Rucksack auf die Bank vor die Almhütte. Dann trank sie Wasser aus dem Brunnen. Sie war durstig.

      »Aufi!«, sagte sie zu sich selbst.

      Saskia ging um die Almhütte herum. In einem Anbau fand sie verschiedene große Wannen. Diese schleppte sie nach vorne in die Nähe des Brunnens und machte sie voller Wasser. Dann trug sie alles schmutzige Geschirr heraus und weichte es darin ein.

      Die großen Benzinfässer ins Freie zu bringen, war sehr schwer. Aber Saskia schob und drückte, bis sie außer Atem war. Draußen vor der Almhütte band sie ein Seil um jedes Fass und zog es so auf die Wiese weit entfernt von der Almhütte.

      Als nächstes trug sie die Stühle und den Tisch hinaus, sowie einige Hocker und beschädigte Regale, die in sich zusammengebrochen waren. Einen Teil brachte sie gleich auf die Wiese zum Abfall. Diejenigen, die sie für besser erachtete, stellte sie zur Seite.

      Dann suchte Saskia einen Besen und kehrte. Sie kehrte den Haufen mit der schmutzigen Wäsche mit hinaus.

      »Die wird nie mehr sauber! Die kommt weg«, sagte sie.

      Die Almhütte kam ihr jetzt schon viel größer vor. Saskia legte Holz im Ofen nach und machte Putzwasser warm. Sie wischte als nächstes die Bretter an der Wand und die Wand selbst über dem alten Spülstein ab, sowie das breite Arbeitsbrett, das neben dem steinernen Abguss auf zwei Böcken lag.

      Dann sortierte sie die Kisten mit den Konserven und Vorräten aus und ordnete alles an der Wand auf die Bretter.

      »Das sieht aus wie in einem Laden. Alles da! Eintöpfe, Gemüse, Obst in Dosen, Öl, Essig, Zucker, Salz, Gewürze, Mehl, Trockenhefe, Reis, Nudeln, Gulasch in Dosen, Soßenpulver, Puddingpulver und, und, und! Da kann man richtig kochen! Das scheinen die beiden aber nicht gemacht zu haben!«

      Saskia fand auch mehrere Flaschen Spülmittel, Putzmittel und sogar Waschpulver. Sie trug die leeren Kartons auf die Wiese und goss eine ganze Flasche Spülmittel zum eingeweichten Geschirr. Anschließend füllte sie einen Eimer mit kochendem Wasser und Waschpulver. Sie gab noch etwas Natron dazu. Von ihrer Großmutter wusste Saskia, dass Natron gut gegen Schmutz wirkt. Dann stampfte sie die Vorhänge mit einem Stock in die heiße Brühe.

      »So, die sind auch erst einmal eingeweicht!«

      Saskia hatte Hunger. Sie öffnete ein Glas mit Schokoladencreme. Um sie zu essen, musste sie sich erst einen Löffel spülen. Danach fühlte sich Saskia besser.

      Jetzt machte sie sich daran, die beiden Kammern zu inspizieren. Sie waren beide gleich groß. Jede enthielt zwei Betten, zwei Hocker, ein Regal und jede Menge Kleiderhaken an der Wand. In einer der Kammern hingen auf einem Bügel eine Jeans und ein helles Baumwollhemd. In der Ecke stand ein Rucksack einer bekannten Nobelmarke. Saskia vermutete, dass diese Dinge Florian gehörten. Sie wagte aber nicht, den Rucksack zu durchsuchen, obwohl sie sehr neugierig war. Sie ließ die Kleider hängen und den Rucksack stehen. Sie nahm die andere Kammer. Darin hatte wohl der Bauer geschlafen. Sie brachte seine Sachen in die zweite Kammer und legte sie auf das Bett. Dann schloss sie die Tür. Sie hatte genug damit zu tun, ihre Kammer wohnlich zu machen. Sie zog die beiden Betten ab, schleppte die Matratzen in die Sonne. Sie wischte sie oberflächlich feucht ab. Bis zum Nachmittag wären sie trocken, dessen war sie sich sicher. In der Kammer, die sie für sich ausgesucht hatte, fand sie in einem Koffer frische Bettwäsche. Die setzte Saskia auch erst einmal der Sonne aus. Sie war dem Himmel dankbar,

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