Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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waren auch fertig mit dem Geschirr.

      »Trinken wir eine Tasse Kaffee zusammen?«, fragte Anna.

      »Gern, danke!«

      Sie setzten sich an den Küchentisch. Anna schenkte zwei Becher voll. Sie tranken. Franziska kam wieder herein. Sie sah Rosemarie ganz lange an.

      »Was ist Franzi?«, fragte Rosemarie.

      »Hast du auch Trauer, weil du so ein dunkles Dirndl anhast mit einer schwarzen Schürze. Die alten Frauen in Waldkogel, die Trauer haben, haben nur solche schwarzen Dirndl an. Sind deine Eltern auch gestorben?«

      Rosel errötete.

      »Nein, ich habe keine Trauer, Franzi. Meine Eltern leben noch! Ich trage ein dunkles Dirndl, weil ich immer in Pfarrhäusern arbeite. Dort muss man gediegen angezogen sein.«

      Franzi schüttelte heftig den Kopf.

      »Naa, des ist net so. Die Helene Träutlein hat nur am Sonntag ein dunkles Dirndl an, aber auch nicht immer. Sie hat auch bunte Dirndl, blaue, rote und grüne.«

      Rosel war verlegen.

      »Ich reise viel herum von Pfarrhaus zu Pfarrhaus und kann nicht viel Gepäck mitnehmen. Ich weiß auch nicht, ob man dort bunte Dirndl tragen darf.«

      Franziska betrachtete Rosemarie ganz genau.

      »Ein buntes Dirndl würde dir gut stehen. Dann würdest du nicht mehr so traurig aussehen.«

      »Aber, Franzi«, sagte Anna laut. »Die Rosel schaut doch nicht traurig aus.«

      »Doch das tut sie, Anna!«, widersprach Franziska und lief davon.

      Rosemarie rührte ihren Kaffee um. Ohne Aufzuschauen sagte sie.

      »Kinder sind von einer entwaffnenden Ehrlichkeit!«

      »Ja, das sind sie. Ich hoffe, Franzi hat dich nicht zu sehr in Verlegenheit gebracht. Sie meint es nicht böse. Franziska trägt ihr Herz auf der Zunge. Es kann vorkommen, dass sie dann etwas vorlaut ist. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern waren wir froh, wenn sie aus sich herausging. Sie war anfangs sehr verschlossen und wir wussten nicht, was in ihr vorging.«

      »Das ist verständlich! Es muss schrecklich für die beiden gewesen sein. Aber jetzt machen sie einen glücklichen Eindruck.«

      »Toni und ich hoffen, dass sie glücklich sind und sich wohlfühlen auf der Berghütte, auch wenn man hier keine Pferde halten kann.«

      »Du darfst Franzis Bemerkung nicht all zu ernst nehmen, Anna.«

      »Ja, ich weiß.«

      »Was kann ich dir noch helfen, Anna? Hast du etwas zu bügeln?«

      »Kann sein, dass die Wäsche auf der Leine beim Holzplatz trocken ist. Der Holzplatz ist hinter der Berghütte.«

      Rosel trank ihren Kaffee aus.

      »Ich werde nachsehen!«

      Rosemarie ging hinaus.

      *

      Gaudenz Moosbauer konnte sich an diesem Nachmittag nicht recht konzentrieren. Er saß in seinem Büro am Computer. Er erwischte sich dabei, wie er tatenlos auf den Bildschirm starrte und dabei an Rosemarie Rankl dachte. Immer wieder sah er vor seinem geistigen Auge ihre zarten Gesichtszüge. Ihre großen blaugrünen Augen hatten es ihm angetan.

      Gaudenz stand auf. Er war nicht nur ein guter Technischer Zeichner, er konnte auch sehr gut malen. Er holte seinen Skizzenblock aus der untersten Schreibtischschulblade und versuchte, in wenigen Strichen Rosemarie zu zeichnen. Es gelang ihm aber nicht. Frustriert stand er auf und ging zu seiner Mutter in die Küche. Die Bäuerin putzte Salat aus dem Gemüsegarten. Sie kochte noch jeden Tag und machte viel in dem großen Haus, auch wenn sie schon im Altenteil wohnte.

      »Du bist schon da? Bist mit deiner Arbeit schon fertig?«

      Gaudenz schüttelte den Kopf.

      »Ich habe aufgehört! Es bringt nichts, wenn ich weitermache. Vom Termin her werde ich bis Donnerstag fertig werden. Die Zimmer unserer Feriengäste habe ich auch fertig gemacht. Die Betten sind frisch bezogen, die Handtücher verteilt, und ich habe geputzt. Die neuen Gäste werden erst nächste Woche kommen, aber ich wollte alles fertig haben.«

      Gaudenz holte sich ein Bier und setzte ich an den Küchentisch.

      »Bub, was gibt es? Ich kann es dir ansehen, dass dich etwas beschäftigt?«

      »Ich habe den Toni Baumberger getroffen. Er hat mich auf die Berghütte eingeladen. Am Freitagabend gibt er einen Hüttenabend. Es kann sogar getanzt werden.«

      »Jetzt willst du hingehen, wie? Des ist eine gute Idee. Früher bist doch oft mit dem Toni zusammen gewesen. Der alte Alois wird sich sicher auch freuen, dich mal wiederzusehen.«

      »Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich bin aber noch am Überlegen.«

      »Mei Bub! Gaudenz!« Die Stimme seiner Mutter klang fast streng. »Gönne dir mal etwas. Du bist viel zu brav, bist immer daheim, tust nix wie arbeiten. Wenn es Tanz auf der Berghütte gibt, dann kommst auch mal unter Madln. Es wird Zeit, dass du dich nach einer Frau umsiehst, Gaudenz. Der Hof ist übergeben, du hast ihn aus- und umgebaut. Du hast eine gute Arbeit, die dir ermöglicht, hier zu sein, zu arbeiten und dich um alles zu kümmern. Was dir jetzt noch zu deinem Glück fehlt, ist ein Madl, mit dem du eine Familie gründen kannst, Denzl. Willst denn ewig Junggeselle bleiben? Bub, ich will dich net drängen. Dein Vater und ich haben bisher nix dazu gesagt. Aber unter uns haben wir darüber geredet. Willst dich net umsehen? Es gibt einige ledige Madln in Waldkogel, die net so übel sind.«

      Trudel Moosbauer, die Trudi gerufen wurde, zählte die ledigen jungen Frauen auf.

      »Da ist keine dabei, die mir gefällt, Mutter. Net, das sie übel sind. Sie sind alle fesche Madln. Aber mein Herz gerät nicht in Wallung, wenn ich an sie denke.«

      »Dann musst nach dem Madl suchen, des dein Herz zum Klopfen bringt.«

      »So einfach ist des net, Mutter. Es ist net so, dass ich mich net umschaue, aber es muss einfach funken, auf beiden Seiten, verstehst?«

      Die Bäuerin lachte.

      »Bub, so rückständig bin ich net. Außerdem war ich auch mal jung und dein Vater auch. Auf der einen Seite kommt es mir vor, als sei des erst gestern gewesen. Dabei ist des über vierzig Jahre her.«

      »So viel Glück scheine ich nicht zu haben, Mutter. Ihr habt euch gesehen und wusstet sofort, dass ihr zusammengehört.«

      »Ja, so war es damals! Es hat einfach gefunkt zwischen uns. Noch am gleichen Tag nahm mich dein Vater mit hierher auf den Hof und stellte mich seinen Eltern vor. Sie nahmen mich mit offenen Armen auf. Und wenige Wochen später heirateten wir.«

      »Dann hat dir Vater gleich am ersten Abend einen Antrag gemacht?«

      »Naa, Bub, ein richtiger Antrag war es nicht. Er nahm meine Hand und hielt sie ganz fest. Er schaute mir in die Augen. Trudi, sagte er ganz ruhig. Trudi, du gefällst mir. Trudi, ich kann mit

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