Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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vielleicht eher wie ein Urgroßvater von seinem Alter her. Er hat sich etwas hingelegt. Du wirst ihn später kennenlernen. Der alte Alois ist ein wunderbarer Mensch. Er kann herrliche Geschichten erzählen über Waldkogel und die Berge. Vielleicht kennst du schon einige davon. Es sind immer die gleichen Geschichten, die er erzählt, aber er ist ein guter Geschichtenerzähler. Jeder hört ihm gerne zu. Wenn er Geschichten vom ›Engelssteig‹ und ›Höllentor‹ erzählt, dann ist es in der Berghütte so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte.«

      »Klingt interessant! ›Engelssteig‹ und ›Höllentor‹, so heißen hier in der Nähe doch zwei Berge.«

      »Ja, hier oberhalb der Berghütte, das ist der ›Engelssteig‹ und drüben auf der anderen Seite des Tales, das ist das ›Höllentor‹. Du bist nicht aus der Gegend hier?«

      »Nein! Ich bin erst vor einigen Monaten in die Kreisstadt gezogen, nachdem ich beim Bistum eine Anstellung bekam.«

      Anna bemerkte, dass Rosemarie verschwieg, wo sie herkam.

      »Rosel, wir werden uns gut verstehen, da bin ich mir sicher. Und Zeit fürs Plaudern werden wir auch finden. Ich freue mich jedenfalls, dass du hier bist.«

      »Ich freue mich auch, dass ich dir helfen kann. Sage mir gleich, was ich tun kann. Auspacken kann ich später.«

      »Gut, dann komme mit in die Küche.«

      Rosemarie folgte Anna.

      »Es gibt Eintopf zum Mittag, und dazu Schmalzgebackenes mit Kompott.«

      Anna reichte Rosemarie eine Schürze.

      »Vielleicht ziehst du die über? Auf deiner schwarzen Schürze wird das Mehl Flecken hinterlassen.«

      Rosel band sich die Schürze über die eigene. Sie rollte die langen Ärmel ihres Dirndls auf und begann, Anna zu helfen. Nach kurzer Zeit arbeiteten die beiden Frauen im Team, als hätten sie nie etwa anderes getan.

      »Geht es euch gut?«, fragte Toni.

      Er kam für einen Augenblick in die Küche und naschte den noch warmen Schmalzkücherl.

      »Ja, es geht wunderbar. Unterbrich uns nicht, Toni! Es läuft hier wie am Schnürchen«, sagte Anna.

      Später bedienten Anna und Toni die Hüttengäste auf der Terrasse. Rosel übernahm die Regie in der Küche der Berghütte. Anschließend spülte sie Geschirr und Anna trocknete ab.

      Sebastian und Franziska kamen aus der Schule. Basti grüßte nur kurz und verschwand dann in seinem Zimmer. Paul, der Sohn des Försters, hatte ihm ein Buch ausgeliehen und Sebastian wollte lesen. Franziska setzte sich an den Küchentisch und betrachtete Rosemarie. Anna fiel auf, dass Franziska sehr still war.

      »Gibt es etwas, was du erzählen willst, Franzi? Wie war es in der Schule?«

      »Es war wie immer in der Schule. Ich wäre noch gerne mit Ulla ins Forsthaus gegangen. Aber der Xaver Großvater hat es nicht erlaubt. Schade! Im Forsthaus gibt es ein Rehkitz. Es ist noch ganz jung. Ullas Mutter zieht es mit der Flasche groß.«

      »Warum ist es nicht bei seiner Mutter?«

      Franzi zuckte mit den Schultern.

      »Ich weiß nicht? Ullas Vater hat es erst heute Morgen gefunden, als er ganz früh im Forst war. Die Ulla wäre am liebsten nicht in die Schule gegangen. Sie ist auch zu spät gekommen. Aber sie weiß nicht, warum das Kitz nicht bei seiner Mutter ist.«

      »Vielleicht hat seine Mutter es verlassen«, sagte Rosel leise.

      »Naa, so ist es bestimmt net! Eine Ricke verlässt ihr Kitz doch nicht«, sagte Franzi laut und deutlich.

      In Franzis Stimme klang deutlich Tadel mit und Verwunderung über Rosels Bemerkung.

      Anna sah, wie Rosemarie das Blut in die Wangen schoss.

      »Die Rosel ist nicht aus den Bergen, Franzi. Sie kommt aus der Stadt. Sie kann das nicht wissen. In der Stadt gibt es nur Hunde und Katzen.«

      »Wo ist Bello, Anna? Er hat mich nicht begrüßt.«

      »Bello liegt bei Alois im Zimmer. Alois hatte Kreuzschmerzen und hat sich eine Weile hingelegt.«

      »Oh! Bello merkt immer, wenn Alois Schmerzen hat. Der Bello ist ein sehr kluger Hund. Er spürt, wenn es Menschen nicht gut geht, dann bleibt er in der Nähe«, erklärte Franzi Rosemarie. »Bello ist ein Neufundländerrüde. Wie gefällt er dir, Rosel?«

      »Ich habe ihn noch nicht gesehen«, sagte Rosel.

      »Wir haben hier nicht nur einen Hund, wir haben auch eine Katze. Es ist ein Kater, mein Kater, und er heißt Max. Den ganzen Tag streunt er herum. Er kommt erst gegen Abend zurück.«

      »Du magst Tiere, Franziska?«

      »Oh ja, vielleicht werde ich später einmal Tierärztin, wie die Beate.«

      »Das ist unsere Tierärztin hier in Waldkogel, Doktor Beate Brand«, warf Anna ein.

      »Magst du Tiere, Rosel?«

      »Ja, Franzi, ich mag Tiere sehr. Sie sind treu, anhänglich und ehrlich in ihren Gefühlen. Tiere sind ohne Falsch und Egoismus.«

      Anna hörte aufmerksam zu und machte sich auf Rosels Aussage ihren Reim. Da stand mehr dahinter, als nur die bekannte Meinung über Tiere.

      »Pferde mag ich am liebsten! Ich gehe oft in den Reitstall. Es ist schade, aber auf der Berghütte können wir keine Pferde haben, nicht einmal einen Esel. Es geht nicht, wegen dem Futter und dem Mist. Alles müsste heraufgetragen werden und wieder hinunter. Aber wenn ich später einmal wieder auf dem Bichler-Hof lebe, dann habe ich mein eigenes Pferd im Stall«, plauderte Franzi munter drauf los.

      Anna zuckte zusammen. Es war das erste Mal, dass Franziska von späteren Plänen auf dem Hof ihrer verunglückten Eltern sprach. Der Hof war vermietet und die dazu gehörenden Felder und Almwiesen verpachtet.

      Rosel bemerkte Annas Reaktion. Sie wandte sich an Franzi: »Franzi, ich bleibe eine Weile bei euch auf der Berghütte. Es ist draußen so schönes Wetter, willst du nicht etwas spielen gehen? Wir finden bestimmt noch Zeit zum Plaudern.«

      »Ja, lauf, Franzi! Und hole Sebastian aus seinem Zimmer. Er soll sich wenigstens in die Sonne setzen und sich nicht im Zimmer verstecken, wenn er lesen tut!«

      Franzi rannte davon. Die beiden Frauen schauten sich an.

      »Hoffentlich hat Franzi nicht bemerkt, wie ich zusammengezuckt bin«, sagte Anna leise. »Es war das erste Mal, dass Franziska davon gesprochen hat, irgendwann wieder auf dem Bichler-Hof zu leben.«

      Anna erzählte Rosel kurz, dass Franzi und Basti auf dem Bichler-Hof aufgewachsen waren und sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern nicht dort hingehen wollten.

      »Es war eben zu schmerzlich für die Kinder, Anna. Sie haben viel verloren und mieden eben alles, was sie schmerzte und Erinnerungen heraufbeschwören könnte.«

      »Klingt, als würdest du aus Erfahrung sprechen, Rosel?«

      Rosemarie

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