Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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auch vorstellen.«

      Trudel Moosbauer lächelte glücklich, bevor sie weitererzählte.

      »Dann zog mich dein Vater zu sich und wir küssten uns zum ersten Mal. Wir waren ein bisserl ungeschickt, aber wir waren glücklich. Dann legte dein Vater den Arm um mich und wir gingen hierher zum MoosbauerHof. Erst unterwegs wurde mir langsam klar, wie ernst es ihm war. Dein Vater war kein Draufgänger, er war sehr ruhig. Du bist ihm sehr ähnlich, Denzl. Ich habe schon oft gedacht, dass du erst wirklich auf ein Madl zugehst, wenn du dich für sie entschieden hast, erst, wenn du dir ganz sicher bist. Aber wenn du daheim bleibst, sind deine Chancen gering ihr zu begegnen. Es kommt nicht einfach ein Madl vorbei. Denke mal darüber nach, Gaudenz.«

      »Magst damit net so unrecht haben, Mutter! Ich werde in Zukunft ein bisserl mehr ausgehen, vielleicht fange ich mit dem Hüttenabend auf der Berghütte an. Ich könnte bis Sonntagabend auf der Berghütte bleiben, wenn …«

      »Bub, du brauchst doch nicht zu fragen!«, fiel ihm seine Mutter ins Wort. »Gehe ruhig! Wir sind ja hier, dein Vater und ich. Was ziehst du an? Soll ich dir deinen Lodenanzug aufbügeln?«

      »Naa, solch ein Aufwand muss nicht sein. Ich behalte meine Lederhosen an und nehme Wanderzeug mit.«

      Ludwig Moosbauer kam in die Küche.

      »Louis, ich habe unseren Bub bestärkt, die Einladung zum Hüttenabend auf der Berghütte beim Toni anzunehmen. Getanzt soll auch werden.«

      »Ja, des wird bestimmt schön werden. Als junges Paar waren deine Mutter und ich oft auf Alois Hüttenabenden. Es wird dir mit Sicherheit gefallen. Der Alois wird auf seiner Ziehharmonika spielen.«

      Der Bauer lacht laut.

      »Na ja, wahrscheinlich werden mehr Burschen da sein als Madln. Aber du kannst dir ja ein Madl mit hinaufnehmen.«

      Gaudenz schüttelte den Kopf.

      »Naa, ich gehe alleine hinauf. Ich lade kein Madl ein, mich zu begleiten.«

      Das Angelusläuten schallte durch die offenen Fenster herein. Sie setzten sich zu Tisch. Die Bäuerin sprach das Tischgebet, dann aßen sie. Den Eltern fiel auf, dass Gaudenz sehr still und seltsam abwesend war. Sie warfen sich Blicke zu.

      *

      Anna, Toni und Rosel bereiteten ab dem späten Nachmittag den Hüttenabend vor. Toni baute den großen Grill auf, auf dem später die Grillwürste aufgereiht würden. Anna und Rosel bereiteten in der Küche mehrere große Schüsseln mit Kartoffelsalat zu. Leonhard Gasser, der Leiter der Bergwacht, kam mit dem Hubschrauber und brachte Bier in Holzfässern. Leonhard, der Leo gerufen wurde, versorgte die Berghütte auf seinen Übungsflügen mit Bier. Dafür luden Toni und Anna die Kameraden der Bergwacht zu zünftigen Hüttenabenden ein.

      »Kommst heute Abend, Leo?«, fragte Toni.

      »Naa, heute Abend kann ich nicht dabei sein, leider. Ich habe Bereitschaftsdienst in der Zentrale. Der Chef hält die Stellung, aber die meis­ten der Kameraden haben schon angekündigt, dass sie zum Hüttenabend gehen wollen. Werden denn auch genügend Madln hier sein?«

      Toni schmunzelte.

      »Ja, leider herrscht an Hütten­abenden meistens ein Überschuss an Burschen. Es gibt eben immer noch mehr Wanderer und Bergsteiger als Wanderinnen und Bergsteigerinnen. Ich habe drunten in Waldkogel kräftig Reklame für unseren Hüttenabend gemacht und hoffe, dass ein paar ledige Madln den Weg auf die Berghütte finden. Das wäre sehr schön, gerade wenn es ums Tanzen geht.«

      »Es wird schon werden! Es gibt ja auch immer mal ein paar Burschen, die nicht so gerne das Tanzbein schwingen, Toni.«

      »Das stimmt. Außerdem springt Anna ein, wenn nicht genügend Madln da sind und tanzt dann mit den überzähligen Burschen mindes­tens einen Tanz.«

      »Des ist schön! Also, Toni, ich muss los. Ich wünsche einen schönen Abend. Das nächste Mal bin ich wieder dabei!«

      »Danke, dass du das Bier heraufgeflogen hast. Frisch angezapftes Bier aus einem Holzfass, des trägt immer viel zur Stimmung bei. Des ist eben urig.«

      »Des musst net extra erklären, Toni!«

      Leonhard Gasser stieg wieder in den Hubschrauber und flog ab.

      Toni stand noch auf der Terrasse der Berghütte und schaute dem Hubschrauber nach, als Gaudenz auf ihn zu kam.

      »Mei, der Denzl! Hast du dich endlich entschlossen? Mei, des freut mich!«

      »Grüß Gott, Toni! Ja, ich habe mich entschlossen. Ich bleibe bis zum Sonntagabend. Hast noch einen Schlafplatz für mich?«

      »Sicher werden wir etwas finden. Wir sind zwar ziemlich voll, aber für einen guten Freund haben wir immer Platz. Kannst bei uns im Wohnzimmer auf der Couch schlafen. Des ist bequemer und vor allem ruhiger als auf dem Hüttenboden.«

      »Danke, des ist großzügig von dir! Wie ist es? Ich will eine schöne Bergtour machen, kommst mit?«

      »Denzl, wir haben Wochenende! Da habe ich wirklich keine Zeit. Ich würde mit dir bestimmt gern wieder mal eine Bergtour machen, aber des ist nur während der Woche möglich. Da ist es etwas ruhiger.«

      »Dann werden wir uns in den nächsten Wochen mal verabreden, Toni. Alleine macht es net so viel Freude. Es ist schöner, wenn man die Erlebnisse in den Bergen mit jemandem teilen kann.«

      »Ja, das ist es!«

      Gaudenz ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten. Er schaute sich um. Dann neigte er seinen Kopf in Tonis Richtung und sagte leise: »Ist diese Rosemarie noch hier?«

      »Ja, die Rosel, so wird sie gerufen, ist drin in der Küche bei der Anna. Sie geht dir net aus dem Kopf, wie?«

      »Des gebe ich gerne zu. Kannst du mir sagen, ob sie einen Burschen hat? Ich will nicht in dem Revier eines anderen Burschen wildern. Des bringt nix, höchstens Ärger.«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Warte hier! Ich bringe deinen Rucksack hinein, dann gehen wir hinter die Berghütte und reden. Ich glaube, ich sollte dir einige Takte zu dem Madl sagen.«

      Toni brachte den Rucksack ins Wohnzimmer der Berghütte. Er zapfte zwei Bier.

      »Hier, Denzl, wirst durstig sein!«

      Sie gingen hinter die Berghütte und setzten sich auf zwei Holzklötze. Sie prosteten sich zu und tranken. Toni wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von der Oberlippe.

      »Denzl, ich überschreite jetzt meine Grenze. Ich habe ein bisserl ein schlechtes Gewissen, dass ich dir jetzt anvertraue, was ich weiß. Aber ich will net, dass du dir eine blutige Nase holst, wie man sagt. Es geht um die Rosemarie. Des Madl ist net so, wie gewöhnliche Madl sind. Sie ist jetzt schon einige Tage hier oben bei uns. Das war Pfarrer Zandlers Idee. Er hat sie für ein bis zwei Wochen zu uns heraufgeschickt. Er hofft, dass das Madl danach glücklicher ist und auch froher aussieht. Die Rosel, wie sie gerufen wird, ist sehr still. Sie ist so verschlossen, wie ich es noch nie bei jemandem erlebt habe. Sie ist wirklich ein ganz stilles und bescheidenes, sehr zurückhaltendes Madl. Sie lächelt auch kaum. Sie redet nur, wenn man sie direkt anspricht. Auch dann sagt sie nicht viel. Selbst der Franzi ist es nicht gelungen,

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