Perry Rhodan Neo 235: Das Mausbibergrab. Ben Calvin Hary

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Perry Rhodan Neo 235: Das Mausbibergrab - Ben Calvin Hary Perry Rhodan Neo

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finde das nicht zum Lachen«, lallte der Bleiche. »Dieses Vieh wird uns am Ende töten. Ich habe die Verwüstungen in den Reaktorräumen gesehen. Einige der Verletzten sind seinetwegen hier.« Die letzten Worte verschliff er, sodass er kaum zu verstehen war. Er fixierte den Okrill, dann fielen ihm die Augen zu.

      »Watson gehorcht nur, wenn er gehorchen will«, sagte Hawk entschuldigend. »Ich habe keinen Einfluss auf ihn.«

      »Keine Sorge, Josue!« Ein einzelner Nagezahn ragte aus Guckys Oberkiefer. Lichtbögen spiegelten sich im Zahnschmelz. »Die Xenobiologin Danielle Pyme richtet im Arboretum gerade einen Okrillvergnügungspark ein. Bis es so weit ist, passen Omar und ich auf den Kleinen auf.« Er blinzelte erst dem Oxtorner, dann Watson zu, als sei der Okrill ein alter Freund.

      Omar Hawk teilte Guckys Zuversicht nicht. Sein Vertrauen zu dem Geschöpf wuchs zwar, doch sie lernten sich nach wie vor erst kennen. Sogar Hawk kannte die vollen Fähigkeiten eines Okrills nicht. Schon als Kind hatten die Erwachsenen ihm beigebracht, diese Spezies zu meiden. Konnten die Umbauten im Arboretum, von denen der Ilt gesprochen hatte, Watson bändigen?

      Der Latino reagierte nicht auf Guckys Zuspruch. Seine Augen blieben geschlossen, der Brustkorb hob und senkte sich sacht. Er war eingeschlafen.

      »Was ist mit ihm?« Hawk musterte den Mann. Er schien nicht verwundet oder verletzt zu sein, gehörte also nicht zu den Opfern des Brands oder der Explosion – oder was auch immer in den Maschinensektionen geschehen war.

      Gucky ließ den Nagezahn verschwinden. »Moncadas spürt Energiewellen aller Art. So nah an der galaktischen Kernzone gibt's davon natürlich reichlich. Die Strahlung macht ihm zu schaffen.«

      »Warum ist er dann nicht auf Terra geblieben?« Die Bedingungen im Milchstraßenzentrum mussten den Terranern doch klar gewesen sein. Hawk verstand nicht, warum man ein Besatzungsmitglied absichtlich in Gefahr brachte.

      »Es gibt Medikamente, die den Einfluss dämpfen.« Gucky stellte das Kippeln ein. »Normalerweise sollten die das lokale Energiechaos für Moncadas erträglich machen. Aber offenbar macht ihm etwas anderes zu schaffen. Wir wissen nicht, was.«

      Das Knistern steigerte sich zu einem Höhepunkt, bevor es schlagartig verstummte. Watsons Zunge löste sich vom Stromanschluss und schnellte in sein offen stehendes Maul zurück. Ein Medotechniker, der gerade die Holoanzeige am Überwachungsmonitor eines der Krankenbetten ablas, stöhnte erleichtert auf.

      »Hiii, Watson.« Abermals winkte Hawk den Okrill zu sich, erntete aber nur einen starren Blick aus leblosen Facettenaugen.

      »Ist schon gut!« Der Chefarzt Drogan Steflov trat aus dem Bereitschaftsraum, der ihm als Büro diente, und machte einen respektvollen Bogen um den Okrill. »Um ihr Haustier kümmern Sie sich bitte später, Hawk. Schonen Sie Ihre Kräfte noch für ein paar Minuten. Es ist eigentlich ein Wunder, dass Sie überhaupt noch leben.«

      Hawk sank aufs Lager zurück. »Sie übertreiben. Wann lassen Sie mich hier raus?« Inzwischen drängte es ihn danach, in die Zentrale zurückzukehren. NATHAN hatte ihn nicht ausgesandt, um die Mission im Bett zu verbringen. Auch wenn sein ursprüngliches Ziel Plophos gewesen war.

      Der Mediziner eilte von Liege zu Liege, zeichnete die Behandlungsvorschläge der Positronik ab und legte einem jungen Techniker tröstend die Hand auf die Stirn. »Bald, Hawk. Ich musste Sie vorzeitig wecken. Wie Sie erkennen, gab es einen Zwischenfall. Ihr Zustand lässt mich rätseln, aber ich benötige jedes verfügbare Bett.«

      Hawk nickte. »Das dachte ich mir schon. Was ist geschehen?«

      »Die Shafakk.« Gucky fing wieder zu kippeln an. Diesmal wirkte es eher nervös als übermütig. Seine Schnurrhaare zitterten. »Diese Scheusale haben uns grundlos attackiert. Mentro Kosum hat die CREST II beinahe überfordert, um uns aus der Reichweite ihrer Waffen zu holen. Zum Glück wollten sie uns nur verscheuchen. Die hätten uns sonst pulverisiert.« Bezeichnend wies er auf die Verletzten.

      Hawk begriff. Guckys gute Laune war gespielt. Der Mausbiber litt mehr unter dem abscheulichen Äußeren und dem kriegerischen Verhalten seiner »Verwandten«, als er zugab. War er aus diesem Grund hergekommen? Wollte er mit dem »Krankenbesuch« sein schlechtes Gewissen beruhigen? Immerhin stammte sein Volk von den Gegnern ab.

      Ein Angriff von Shafakk, obwohl sich ein Omnit an Bord aufhält. Was geht im Compariat vor? Hawks Verlangen, endlich aktiv zu werden, wuchs.

      Steflov trat vor die Medoeinheit am Fußende des Krankenlagers und klappte sie um, sodass der Oxtorner auf das holografische Anzeigefeld sah. Ein Sensorarm entfaltete sich und glitt über Hawk hinweg, um ihn von Kopf bis Fuß zu durchleuchten.

      Hawk lag da und betrachtete sein Inneres. Schicht um Schicht entstand ein dreidimensionales Abbild seines Körpers. Sein schmales Skelett wurde von Blutbahnen überlagert, dann von Organen. Muskeln zeichneten sich über dem Knochengerüst ab. Schließlich überzog Haut die Holokopie. Sie blieb halbtransparent.

      Watson hockte wie versteinert hinter Steflov, glotzte auf das Holo. Hawk fragte sich, was der Kreatur durch den Kopf ging.

      »Es geht Ihnen schon besser?« Der Arzt wirkte erstaunt.

      Hawk horchte in sich hinein, wertete die Schmerzimpulse aus, die seine Nerven lieferten. Die bleierne Müdigkeit verflog mit jedem Atemzug mehr. Der Schwindel ließ nach. Sein Herz schlug unregelmäßig, wohl infolge des Herzanfalls, den er bei seiner Ankunft erlitten hatte. Doch die Rhythmusstörungen waren zu vernachlässigen. Einem Terrageborenen, vermutete er, wären sie gar nicht aufgefallen.

      »Ja«, antwortete er schließlich. »Ich vermute, in Ihren Augen ist das ungewöhnlich.«

      »Alles an Ihnen ist ungewöhnlich. Ich habe nie Muskulatur in solcher Dichte gesehen.« Steflov rief ein zweites Hologramm auf und schob es zum Vergleich neben das erste.

      Auf einen flüchtigen Blick zeigten beide Holos das identische Bild: die Anatomie eines Manns, mit halbtransparenter Haut und darunter sichtbaren Knochen sowie Organen. Erst beim zweiten Hinsehen begriff Hawk, dass es sich um verschiedene Personen handelte.

      »Diesen Scan habe ich von mir selbst angefertigt, beim Aufbruch der CREST II. Er war Teil der üblichen Funktionstests.«

      Als Steflov die oberen Hautschichten komplett ausblendete und die Schulterpartien beider Abbildungen vergrößerte, wurden die Unterschiede deutlich erkennbar. Hawks Muskelfasern waren dünner, dafür hatte er in etwa die doppelte »Muskelmasse« – ohne dass seine Arme merklich dicker gewesen wären.

      Gucky stieß einen Pfiff aus. Er verließ den Platz an Moncadas' Seite und watschelte vor das Holo. »Im Armdrücken hättest du gegen diese ... Kompaktkonstitution keine Chance, Drogan. Es sei denn, ich helfe telekinetisch nach.«

      Steflov wischte beide Holos beiseite. »SENECA hat mir Überwachungsaufzeichnungen Ihrer Ankunft gezeigt, Hawk. Ich wusste, dass Sie über ungewöhnliche Körperkräfte verfügen. Ich hatte auf Implantate getippt, Prothesen oder eine Stimulation durch hyperanabole Substanzen. Die Umweltanpassung an Ihren Heimatplaneten erklärt jedoch Ihre Widerstandsfähigkeit.«

      »Es hat seine Vorteile. Oxtorne ist eine harte Welt.« Hawk lächelte. NATHAN hatte seine Kolonie im Geheimen aufgebaut. Zum Genom der Bevölkerung war außerhalb der Hyperinpotronik nichts verzeichnet. Die Verblüffung des Mediziners war somit verständlich. Hawk seinerseits kamen die Menschlein von der Erde geradezu zerbrechlich vor.

      Ein Signalton kündigte eine Nachricht aus der Zentrale an. Wenig später

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