Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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Leiche. »... bis zum Eingreifen des goldenen Schiffs sind Hunderte von uns gestorben. Das wäre vielleicht vermeidbar gewesen.«

      »Und wie?« Trurulls Stimme war eisig.

      »Ich persönlich«, sagte Korsab mit gesenktem Haupt, »hätte wohl die Kränkung ertragen, dass man mir den glorreichen Sieg über die Eltail abspricht. Dann wäre es zu diesem Angriff nicht gekommen.«

      Trurull lachte erleichtert und schallend. Kurz hatte er gefürchtet, seinen eigentlich recht nützlichen Helfer töten zu müssen. Doch Korsab zeigte keinen Widerstandsgeist, sondern nur seine Feigheit.

      »Siehst du«, rief er, »und deshalb wirst du es nie weiter bringen als bis zum Stellvertreter! Jetzt hilf mir, die Leiche vorzuzeigen. Ich muss dem Volk etwas bieten.«

      Korsab zuckte unter seinen Worten zusammen wie unter Peitschenschlägen. Mit herabhängendem Kopf befolgte er den Befehl. Dann winkte Trurull ihn in den Hintergrund zurück. Sein Stellvertreter hatte auf dem Residenzbalkon nichts zu suchen. Dieser Platz stand nur ihm mit seiner Beute zu.

      Trurull aktivierte die Kameradrohne. Von seinem erhöhten Platz aus konnte er sehen, wie überlebensgroße Abbilder seiner selbst an zwanzig Plätzen in der Stadt erschienen. Zudem würde er auf jedem eingeschalteten Empfangsgerät auf Diulu zu sehen und zu hören sein.

      »Truvaud!«, schrie er so laut, dass ihm jede Aufmerksamkeit sicher war. Dann fuhr er leiser und genüsslich fort. »Es ist der Vorabend eines großen Siegs. Das Volk der Truvaud stand vor einer Herausforderung wie nie zuvor. Doch wie immer sind wir die Gewinner geblieben, dank eurer Kampfkraft, dank meiner Führung! Viele von uns haben ihr Leben gelassen bei der hinterhältigen Attacke unserer scheinbar überlegenen Gegner. Doch ich, ich, habe ihren Spion in unserer Mitte enttarnt und getötet!«

      Er riss Udimors Körper an dem verbliebenen Arm in die Höhe. »Das war der Wendepunkt der Schlacht! Unser Gegner hat sich von Diulu zurückgezogen, seine tödlichen Lichtbögen sind erloschen. Der letzte Rest seiner Einheiten kämpft im All ums schiere Überleben. Das ist eine Ruhmestat, die unseren glorreichen Sieg gegen die Eltail noch weit in den Schatten stellt!«

      Ein Signal erklang hinter ihm. Die ans Kommunikatum angeschlossene Ortungsanlage hatte etwas angemessen.

      Trurull ließ sich nicht beirren. »Wir haben Verluste erlitten«, fuhr er mit ernster Stimme fort. »Doch die leicht gewonnene Schlacht ist nichts wert. Erst im harten Kampf bespiegelt sich die Größe des Triumphs.«

      Korsab störte. Sein Stellvertreter hatte die Nachricht tatsächlich angenommen und wagte es, in seine Ansprache hineinzureden. »Neue Schiffe!«, rief Korsab ängstlich, beinahe quiekend. »Riesige neue Schiffe! Und eins steuert auf uns zu, auf den Planeten!«

      Verärgert versuchte Trurull, den verlorenen Faden wiederzufinden. »Die Größe des Triumphs«, wiederholte er, »wird erst durch die Härte des vorhergehenden Kampfs wirklich sichtbar. Die Toten, die wir heute beklagen, bezeugen die Größe der Lebenden. Wir ...«

      Er hielt inne, als etwas durch die Wolken brach. Eine gewaltige, schwarze Form, wie ein spitzer Monolith, nur umgekehrt, aus dem Himmel Richtung Boden wachsend – und gigantisch. Wahrhaft gigantisch. Die Türme der Stadt nahmen sich dagegen wie kleine Modelle aus.

      »... bezeugen die Größe der Lebenden. Wir werden ihr Gedenken ...« Trurulls Worte klangen hohl in den eigenen Ohren. Plötzlich fehlte ihnen jede Überzeugungskraft.

      Die schwarze, schwebende Nadel projizierte einen Energiebogen, genau wie jene, in die das Volk zuvor von den Robotern getrieben worden war.

      Nein, nicht genau wie jene. Dieser neue Bogen war um ein Vielfaches größer.

      Trurull sah, wie kleine, schwarze Punkte aus dem Himmel abwärtsschwärmten und sich der Oberfläche näherten. Neue Jäger, wurde ihm klar. Etwas anderes konnte es nicht sein. Nicht mit dem neuen, turmhohen Lichtportal mitten in der Stadt.

      Die Jagd auf die Truvaud war überhaupt nicht beendet. Sie begann von Neuem.

      Er fuhr herum, ohne auch nur die Übertragung zu beenden. Er musste fort, sich zurückziehen, den Planeten verlassen. Später zurückkehren, für die Rückeroberung, mit neuen Truppen. Das Volk rächen, das an diesem Tag sterben würde ...

      Er kam nicht mal bis ins Gebäude.

      Korsab hetzte ihm entgegen, sprang ihn an, mit weit aufgerissenem Kiefer. »Du!«, schrie sein Stellvertreter im Flug. »Es ist deine Schuld!«

      Trurull riss die Vorderläufe hoch, doch er war zu langsam. Korsab schlug sie im Sprung beiseite und verbiss sich in Trurulls Hals.

      Er stolperte zurück, spürte den reißenden Schmerz.

      »Es ist deine Schuld!«, brüllte Korsab erneut, vielfach verstärkt von den riesigen Übertragungen überall in der Stadt. »Weil du den Fremden töten musstest! Wir hätten leben können!«

      Ein Problem, das sich für Trurull nicht mehr stellte. Er fühlte die Nässe und Wärme seines Bluts auf der Brust, fühlte das Nichts dort, wo sich eben noch seine Kehle befunden hatte.

      Sein Kopf fiel zur Seite. Als Letztes sah er eins der blicklosen Augen des toten Kalphatt Udimor. Dann wurde es dunkel um Trurull, den ruhmreichen Torrov von Diulu.

      18.

      Übellaunig musterte Perry Rhodan die dreidimensionale Darstellung der Neuankömmlinge im Außenbeobachtungsholo. Ihm standen wenige Informationen zur Verfügung, sodass seine Analyse der Lage lückenhaft bleiben musste.

      A-Kuatonds Schiff allein, der fraktale Schwarm von Pyramiden, war keine Gefährdung für die SOL – zumindest nicht in dem hochgerüsteten Zustand, der ihr eine Chance im Kampf gegen die Kosmokrateneinheit NEUBEGINN hatte geben sollen. Nun aber lauerten vier Großeinheiten im System, jede von unterschiedlicher Bauart und jede sicher mit ihren ganz eigenen Stärken in der Hinterhand. Sie bekannten sich wie A-Kuatond zu BARIL, ihre Größenklasse war vergleichbar – Rhodan war überzeugt, dass sie es nun mit vier Rittern des Ordens zu tun hatten statt einem.

      Das war die Stelle in seinen Überlegungen, an der sein Nichtwissen gefährlich wurde. Er hatte keine Ahnung, welche Ausstattung die Superintelligenz BARIL ihren Rittern spendiert hatte.

      Verfügten die Raumschiffe beispielsweise über eine Waffe wie ein VRITRA-Geschütz, das die Fraktale Aufriss-Glocke der SOL zu durchdringen vermochte? Terraner und Arkoniden hatten es einst mühevoll und unter schweren Verlusten im Kampf gegen TRAITOR entwickelt.

      Aber BARIL bewegte sich fraglos schon länger im Konfliktfeld zwischen Kosmokraten und Chaotarchen. Vielleicht hatte sie etwas im Arsenal, das den besten Schutz der SOL problemlos neutralisieren konnte. A-Kuatonds Schwarmschiffe waren zu klein für solche Kaliber, aber die anderen drei Einheiten?

      »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Tess Qumisha.

      »Wir können fliehen«, sagte Rhodan. »Das wäre definitiv das Vernünftigste.« Er seufzte. »Nur sieht unser Freund Eroin Blitzer das anders, oder?«

      Der Androide verzog keine Miene. »Ich rate davon ab. Wenn wir jetzt nicht in Verhandlungen treten, verlieren wir die wahrscheinlich letzte Chance, den Rittern Informationen zu entlocken.«

      »Und das wäre nicht klug, oder was?« Qumisha sah aus, als würde sie dem ungebetenen

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