Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman. Marianne Schwarz

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman - Marianne Schwarz страница 14

Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

Скачать книгу

denn Astrid war plötzlich ein wenig blaß geworden. Sie hatten sie in die Kajüte gebracht, wo sie sich ein wenig niedergelegt hatte.

      »Wenn ich groß bin, werde ich Seemann!« erklärte die Kleine mit strahlenden Augen, da Sie ihre Worte gehört hatte.

      »Eine Seefrau meinst du wohl«, scherzte Axel.

      Conny kicherte. »Sind wir bald da?« wollte sie dann wissen.

      »Ich glaube, es ist besser, wir drehen und kehren um«, meinte Guido mit einem besorgten Blick zu einigen Wölkchen hin, die plötzlich aufgekommen waren.

      »Aber sie sind doch ganz harmlos, und der Wetterbericht war gut«, meinte Christina.

      »Hundertprozentig sollte man sich darauf nicht verlassen. Die Wölkchen mögen noch so harmlos aussehen, aber sie gefallen mir nicht.«

      »Du meinst, es könnte ein Unwetter geben?« fragte Axel besorgt. Er war weniger segel- und wettererfahren als Guido.

      »Ja. Dumm ist nur, daß wir gerade die Hälfte der Strecke hinter uns haben. Ich frage mich, ist es besser, umzukehren oder weiterzusegeln«, erwiderte Guido mit gerunzelter Stirn.

      »Hast du Angst?« erkundigte sich Conny, die das Schaukeln wunderbar fand.

      »Nein, aber man muß vorsichtig sein, das Meer kann gefährlich werden, wenn es einen richtigen Sturm gibt.«

      »Meinst du, wir könnten dann umkippen?« Nun schaute die Kleine doch ein wenig betroffen drein.

      »Nun mach dem Kind doch keine Angst«, zischte Christina Guido etwas ärgerlich an. »Kehren wir doch um, wenn du meinst, daß es besser ist, bevor wir womöglich auf Formentera festsitzen.«

      »Gut, wenden wir«, entschied Guido.

      »Ich schaue nach Frau Hollmann.«

      Axel verschwand in der Kajüte.

      Astrid fühlte sich hundeelend. »Ich fürchte, ich bin richtig seekrank!« stöhnte sie. Ihr Gesicht war jetzt leicht grünlich.

      »Wir drehen«, erklärte Axel und nahm ihre Hand. »Bald bekommen Sie wieder festen Boden unter den Füßen, Astrid, und dann werden alle Beschwerden wie weggewischt sein.«

      »Meinetwegen brechen sie die Tour nun ab?« murmelte sie schuldbewußt.

      »Nein, das Wetter sieht nicht so

      gut aus wie der Wetterbericht es versprochen hatte.« Er öffnete das Bullauge über ihrer Liege. »Atmen Sie tief durch und versuchen Sie daran zu denken, daß Sie es bald überstanden haben.«

      »Conny geht es noch gut?« ächzte sie, da wieder eine Welle von Übelkeit in ihr aufstieg.

      »Keine Sorgen, die ist putzmunter. Außerdem haben wir sie nun angeseilt, damit sie uns bei dem Seegang nicht über Bord fällt.« Er strich ihr über die Stirn. »Und nun muß ich wieder hinaus, man könnte mich brauchen.«

      An Deck bat er Christina, sich um Astrid zu kümmern. »Es geht ihr gar nicht gut, die Seekrankheit hat sie ordentlich erwischt.«

      »Ich will auch zu Mami!« Conny wollte ihr folgen, doch Guido hielt sie zurück.

      »Bleib lieber hier oben an der Luft, Kleines, sonst wirst du am Ende auch noch seekrank. Komm, du darfst mir helfen zu steuern.« Er zog sie neben sich.

      »Muß man sterben, wenn man seekrank ist?« fragte sie nach einer Weile dünn.

      »Aber woher denn! Man fühlt sich nur schlecht durch das Schaukeln, weißt du. An Land ist alles wie weggeblasen, dann ist deine Mami wieder quietschvergnügt, glaub mir«, beruhigte er sie und legte den Arm um sie. Ein Gefühl von Rührung überkam ihn, als sie sich bei dem Wendemanöver an ihn klammerte.

      Die Wölkchen wurden zu Wolken, aus der frischen Brise wurde ein stürmischer Wind, weiße Schaumkronen bildeten sich auf den höher schlagenden Wellen.

      »Mir ist kalt«, piepste Conny.

      Guido zog seinen Pullover aus, hängte ihn ihr um und verknotete die Ärmel auf ihrer Brust.

      »Besser so?«

      »Ja, er ist noch ganz warm von dir. Aber nun frierst du bestimmt.«

      »Ach wo, kein bißchen«, beruhigte er sie.

      Wenig später brauchte er sein ganzes seemännisches Können, um das Boot nicht zum Spielball der Wellen werden zu lassen. Axel brachte Conny nun auch in die Kajüte.

      »Meinst du, wir schaffen es?« fragte er beunruhigt, als er zurückkam.

      Guido preßte die Lippen zusammen.

      »Menschenskind, wir müssen es schaffen!« stieß er nach einer Weile hervor, und daran merkte Axel, daß er sich selbst Sorgen machte.

      Die Segel waren längst eingeholt, mit dem Motor kämpften sie sich vorwärts. Drinnen in der Kajüte kümmerte Christina sich um Mutter und Tochter. Astrid befand sich in einem Zustand, da ihr so ziemlich alles egal war. Manchmal stöhnte sie leise vor sich hin.

      »Muß Mami sterben?« fragte Conny ängstlich.

      »Bewahre, mein Kleines, an der Seekrankheit ist noch nie einer gestorben«, beruhigte Christina, die sie auf dem Schoß hielt, damit sie nicht herumgeschleudert wurde und sich womöglich verletzte. »Man fühlt sich nur miserabel, aber wenn man an Land ist, geht es einem sofort wieder gut.«

      »Sind wir bald an Land?«

      »Es wird nicht mehr lange dauern«, nickte Christina mit gespielter Zuversicht, obwohl sie nun auch Angst bekommen hatte. Nach all den Jahren, in denen sie mit Guido gesegelt war, vermochte sie abzuschätzen, in welcher gefährlichen Lage sie sich befanden. »Soll ich dir eine Geschichte erzählen?« fragte sie, denn es war besser, das Kind abzulenken.

      »Au ja, wenn du eine schöne weißt?« Conny kuschelte sich in ihre Arme.

      Christina begann zu fabulieren, und Conny hörte ihr andächtig zu.

      Selbsterdachte Geschichten liebte sie ganz besonders.

      *

      Eine halbe Stunde später erreichten sie den rettenden Hafen, und nachträglich empfanden sie es alle wie ein Wunder, denn während der letzten zehn Minuten, war ein wahrer Orkan losgebrochen.

      »Wir haben es geschafft!« Klatschnaß kam Guido in die Kajüte. Man sah ihm an, wie erschöpft er war.

      »Gottlob!« Christina atmete auf.

      »Kommen Sie, Astrid, wir bringen Sie an Land!« Guido streckte ihr die Hand hin.

      Sie richtete sich auf. Das Boot schaukelte noch wie wild, obwohl sie es bereits festgemacht hatten. Sie glaubte, keinen Schritt tun zu können, aber sie biß die Zähne zusammen. Doch als Guido sie aufgezogen hatte, wurde ihr schwarz vor Augen, sie schwankte.

      Gerade noch konnte er sie auffangen, bevor sie umkippte. Er nahm sie auf die Arme und trug sie hinaus.

      »Mami!«

Скачать книгу