Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman. Marianne Schwarz

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Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

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man heute wieder dazu übergegangen war, die Neugeborenen zu den Müttern ins Zimmer zu geben. Rooming-in nannte man das nun. Also war es gar nicht möglich, das Kind heimlich anzusehen. Und überhaupt, es war wohl auch besser so, sonst wurde man am Ende bloß noch sentimental!

      *

      »Ich werde das Geld für Conny nie angreifen«, erklärte Astrid, als die erste Zahlung auf einem eigens dafür eingerichteten Konto eingegangen war. Conny, so nannte sie ihr Töchterchen jetzt zärtlich.

      »Das brauchst du ja auch nicht«, stimmte Tante Marlene ihr zu, die mit der Entwicklung der Dinge sehr zufrieden war. »Wenn du das Geld sparst und dann immer gut anlegst, hat unser kleiner Goldschatz eines Tages ein schönes Startkapital für eine solide Berufsausbildung. Vielleicht kann sie sogar einmal studieren.«

      Astrid lachte. »Wie weit du schon vorausdenkst, Tantchen!«

      Conny entwickelte sich prächtig, war ein lebhaftes, aber kein problematisches Baby. Ein halbes Jahr durfte Astrid sich ihr uneingeschränkt widmen, und sie genoß diese Zeit.

      In dieser Zeit las sie in der Zeitung die Heiratsanzeige von Guido Brambeck und Christina Jansen. Sie erschien großformatig, auch im Namen beider Eltern, und auch Guidos frischerworbener Doktortitel wurde nicht verschwiegen. Astrid blieb ganz gelassen, es gab ihr nicht den geringsten Stich, wie sie erleichtert feststellte. Mochte er mit Christina Jansen glücklich werden, sie konnte es ihm jetzt sogar wünschen.

      Keine noch so gute Heirat und kein Geld der Welt konnten sie glücklicher machen, als ihr Kind. Klein-Connys erstes Lächeln, ihre zunehmenden Reaktionen auf die Umwelt, empfand sie immer wieder als ein Geschenk.

      Es fiel ihr zunächst schwer, wieder arbeiten zu gehen, obwohl sie die Kleine bei der Tante und der Kinderfrau, die zu deren Entlastung noch stundenweise ins Haus kam, in den besten Händen wußte. Doch es mußte nun einmal sein, und schließlich machte ihr ihre Arbeit nach wie vor Freude. Sie wollte sobald wie möglich ihre Meisterprüfung machen und träumte insgeheim davon, sich später einmal selbständig zu machen.

      Vier Jahre vergingen, und inzwischen stand Astrid vor der Verwirklichung dieser Pläne. Gerade hatte sie ihre Meisterprüfung mit bestem Erfolg bestanden, auf die sie zielbewußt hingearbeit hatte.

      Klein-Conny war nun viereinhalb Jahre alt, ging bereits in den Kindergarten und hatte sich zu einem niedlichen kleinen Mädchen entwickelt. Die Ähnlichkeit mit ihrem Vater war unübersehbar. Sie war dunkel wie er, besaß aber die grünlichen Augen der Mutter, war ein graziles, lebhaftes Geschöpfchen. Ein Sonnenscheinchen, wie Tante Marlene immer liebevoll sagte. Sie verwöhnte Conny manchmal fast ein wenig zu sehr, wie Astrid fand, aber im allgemeinen gab es keine Probleme in Erziehungsfragen zwischen der älteren und der jungen Frau.

      Conny hing sehr an ihrer Mami und nicht weniger an Tante Mali, wie sie sie liebevoll nannte. Einen Vater vermißte sie bis jetzt nicht, obwohl sie durch den Kindergarten gemerkt hatte, daß andere Kinder einen besaßen, sie aber nicht.

      Einmal hatte sie wissen wollen, warum das so sei. Auf diese Frage hatte sich Astrid vorbereitet, früher oder später hatte sie sie ja erwartet. Behutsam hatte sie der Kleinen erklärt, daß ihr Papa ganz weit fort sei, und damit hatte Conny sich zufriedengegeben. Später, wenn sie in die Schule käme, wollte sie ihr dann wieder ein wenig mehr erklären und so offen wie möglich sein.

      Astrid besaß inzwischen ein eigenes Auto, so war sie schneller am Arbeitsplatz und wieder zu Hause, zumal sie ja dann auch noch die Meisterkurse belegt hatte. Dort hatte sie einen netten Kollegen und seine Frau kennengelernt, mit denen sie sich angefreundet hatte. Wie sie, hatten Peter und Silvia Hartmann bereits mehrere Preise im Schaufrisieren gewonnen. Auch sie planten, sich selbständig zu machen. So ergab es sich zwangsläufig, daß sie beschlossen, zusammen diesen Schritt zu wagen, ihre Ersparnisse in einen Topf zu werfen. Auch Tante Marlene bestand darauf, noch einen Zuschuß von ihren Ersparnissen zu geben.

      »Du bekommst sowieso, was ich zu vererben habe, warum nicht jetzt schon einen Teil davon, wo du es am dringendsten brauchst«, hatte sie gemeint, als Astrid zunächst protestiert hatte.

      Zusammen ging man auf die Suche nach einem geeigneten Laden in der Innenstadt von Hamburg. Man war sich einig, daß es ein kleiner, aber exclusiver Salon werden sollte. Nur mit ein oder zwei Lehrlingen, ohne weiteres Personal, schließlich waren sie zu dritt. Ganz ohne einen Kredit war das nicht möglich, aber sie wollten ihn so schnell wie möglich tilgen.

      In diesen Tagen rief Peter Hartmann Astrid an und bat sie, sich mit ihnen einen Laden anzusehen.

      »Er ist super, du wirst staunen!« rief er freudig erregt und verriet nur noch, daß er ihn durch den Tip eines Freundes gefunden hatte.

      Es war ein Glücksfall, wie Astrid dann später feststellte. Ein kleines Eiscafé war bis dahin darin gewesen, dessen Besitzer sich ein größeres Objekt gesucht hatte. Die Lage war hervorragend in einer belebten Seitenstraße des Fußgängerzentrums, die Miete noch erschwinglich. Sie planten sechs Bedienungsplätze, dazu einen abgeteilten Raum für kosmetische Behandlungen und eine gemütliche Warteecke. Auch für ein Entree mit Verkaufsabteilung blieb noch genug Platz. Ein kleines Hinterzimmer zur persönlichen Benutzung und ein kleines Lager war auch vorhanden.

      Bereits am Tag der Eröffnung, den sie festlich begannen und dafür auch Sonderpreise angesetzt hatten, konnten sie über Mangel an Kunden nicht klagen. Zu ihnen gehörte auch Christina Brambeck. Nach wie vor wollte sie von Astrid bedient werden, und als sie hörte, daß diese sich selbständig machen wollte, erklärte sie sofort, daß sie dann weiterhin zu ihr kommen würde. Es war ganz deutlich, daß Guido ihr sein uneheliches Kind verschwiegen hatte. Zumindest hatte er ihr nie gesagt, wer die Mutter war, denn sie gab sich Astrid gegenüber völlig arglos.

      Astrid hatte mit Peter und Silvia ausgemacht, daß sie künftig nur an vier Tagen in der Woche arbeiten wollte. Montags war das Geschäft ohnehin geschlossen, und auch dienstags war es in der Regel noch ein wenig ruhiger. So hatte sie drei volle Tage, an denen sie sich ihrem Töchterchen widmen konnte, denn das war ihr wichtiger als alles andere.

      Schon nach wenigen Wochen gingen ihre Berechnungen auf. Der Salon lief hervorragend! Sie besaßen einen exclusiven Kundenkreis, darunter auch einige Prominente, wie Schauspielerinnen und Sängerinnen und viele Damen der besten Kreise.

      »Ich habe ein wenig die Werbetrommel für Sie gerührt«, verriet Christina Brambeck ihr, als sie das erste Mal kam.

      »Das ist sehr nett von Ihnen, Frau Brambeck«, lächelte Astrid erfreut.

      »Nun, ich konnte es ja guten Gewissens tun. Schade, daß Sie keinen Herrensalon haben, dann hätte ich Ihnen auch meinen Mann geschickt.«

      Der wäre bestimmt nicht gekommen, dachte Astrid, aber sie hob nur bedauernd die Schultern und erklärte, daß sie sich nun einmal auf die Damen spezialisiert hätten.

      »Unheimlich schön haben Sie alles gestaltet. Das hat sicher eine Menge Geld gekostet, nicht?«

      »Es war nicht ganz billig«, gab Astrid zu, »aber wir hoffen, unsere Schulden so schnell wie möglich abtragen zu können.«

      *

      Ein gesellschaftliches Ereignis stand bevor, und so war in diesen Tagen Hochbetrieb im »Frisierstübchen«, wie man den Salon in bescheidener Untertreibung genannt hatte.

      Auch Christina Brambeck hatte sich angemeldet und ließ sich von Astrid eine elegante Abendfrisur legen. Astrid fand, daß sie etwas müde aussah, sie plauderte auch nicht so lebhaft wie sonst. Ob sie wohl Kummer hatte? Mit ihrem Ehemann

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