Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Frieden gemacht, Heidi?«

      »Ja, das habe ich heute nacht endgültig gemacht. Der zweite Vorname wird nur in seinen Papieren stehen. Ich werde ihn so nicht rufen.«

      Sie saßen auf der Terrasse. Heidi ließ sich das Frühstück gut schmecken. Almut hatte schon gegessen.

      »Almut, ich habe mir überlegt, daß ich gern nach Kirchwalden fahren würde. Ich möchte mit meinem Chef und meiner Chefin reden. Sie müssen erfahren, was los ist. Wundern wird es die Chefin nicht, denke ich. Dann möchte ich noch einkaufen gehen. Kommst du mit?«

      »Wann?«

      »Heute!«

      Almut machte große Augen.

      »Nein! Heute – das ist unmöglich! Ich bekomme Besuch, du übrigens auch. Dr. Engler kommt. Er will nach dir sehen. Deshalb hat er gestern angerufen.«

      »Nett von ihm! Doch warum machst du so ein Geheimnis daraus? Warum wolltest du mir das gestern nicht sagen? Es ist doch nicht schlimm, wenn Dr. Engler kommt.«

      »Stimmt! Aber er kommt nicht alleine!«

      »Gerd kommt mit? Oh!« Heidi hielt sich schnell die Hand vor den Mund.

      Almut lächelte.

      »Mußt dich nicht ärgern, daß dir sein Name über die Lippen gekommen ist. Es ist viel passiert in Waldkogel. Dr. Martin Engler vermutet auch, daß Gerd Eichinger der Vater deines Kindes ist. Er hat da einiges erfahren, von dem er meint, daß du es unbedingt wissen solltest.«

      Heidi atmete tief durch.

      »Gut, wenn der Doktor meint, bitte! Also mit wem kommt er? Ist es Gerd?«

      »Nein! Es ist Dora Almer!«

      »Dora! Was will sie? Sie hat Gerd! Was will sie von mir? Braucht sie eine Gebrauchsanweisung?« zischte Heidi bissig.

      »Mei, Madl! Wie kannst du so etwas sagen?«

      »Ach, Almut! Was soll das? Ich bin nur ehrlich!«

      »Darum geht es! Um Ehrlichkeit! Um die Wahrheit! Sie will mit dir reden!«

      »Ich nicht mit ihr! Ich werde kein Wort mit ihr reden! Ich will nicht schon wieder Unruhe in meinem Leben haben. Oh, Almut, ich habe gerade alles so schön geordnet.«

      »Das verstehe ich! Es ist auch nicht nötig, daß du mit ihr redest. Du sollst ihr nur für einen Augenblick zuhören. Außerdem ist Dr. Engler dabei. Er will auch vermeiden, daß du dich aufregst.«

      Heidi Fröhlich überlegte.

      Almut saß dabei. Sie sagte nichts mehr. Sie ließ Heidi Zeit.

      »Gut! Ich werde Dora zuhören. Wenn die beiden den weiten Weg von Waldkogel heraufmachen, um mich zu besuchen, dann will ich nicht unhöflich sein.«

      Es dauerte nicht mehr lange, dann kamen Dr. Engler und Dora Almer auf der Berghütte an.

      »Grüß Gott, Heidi! Gut schaust du aus! Besser, viel besser als ich gehofft habe.«

      »Mir geht es auch gut! Danke, daß Sie den weiten Weg gemacht haben, Dr. Engler!«

      Heidi schüttelte dem Arzt herzlich die Hand.

      Dann schaute Heidi an ihm vorbei. Etwas hinter dem Doktor stand Dora.

      »Grüß dich, Dora! Man hat mir schon gesagt, daß du mitkommst. Du willst mich sprechen?«

      Dora Almer bekam einen hochroten Kopf. Sie nickte nur.

      »Gut, komm! Wir gehen hinter die Berghütte. Dort sind wir ungestört.«

      Heidi ging voraus. Sehr verlegen folgte ihr Dora.

      Heidi setzte sich auf einen Holzstapel und Dora daneben.

      »Heidi, ich möchte mich bei dir entschuldigen! Das, was ich dir nachts im Auto erzählt habe, das war nicht nur gelogen, es war total erfunden. Ich hatte mir ausgedacht, wie schön es sein könnte, wenn ich das Herz von Gerd Eichinger erobern würde. Meine beiden Schwestern haben Burschen, nur ich nicht. Da spielte ich ein Spiel. Ich wußte nicht, daß du und Gerd, daß ihr ein Paar seid.«

      »Ein Paar waren!« unterbrach sie Heidi.

      »Egal wie! Jedenfalls liebt dich Gerd. Er liebt nur dich! Er war so wütend. Er hat auf unserem Hof herumgebrüllt. Du hättest ihn hören müssen. Er hat mich zur Rede gestellt.«

      »Woher weiß Gerd…?«

      »Das weiß ich nicht genau! Vielleicht hat eine meiner Schwestern geplaudert. Jedenfalls hat es sich herumgesprochen, daß ich behauptet habe, daß Gerd und ich ein Paar seien. Gerd ist wütend geworden und auf den Almer Hof gekommen. Er war so wütend, daß du gedacht hättest, der Teufel würde jeden Augenblick aus dem ›Höllentor‹ rauskommen. Ich mußte ihm versprechen, mit dir zu reden. Bitte, glaube mir, Heidi! Da war nichts zwischen uns! Ich habe mich blöd benommen. Entschuldige!«

      Heidi schwieg eine Weile. Dann stellte sie Dora einige Fragen. So wollte sie zum Beispiel wissen, wie es dazu gekommen war, daß sie mit Gerd auf einem Pferd gesessen hatte. Dora versuchte es, Heidi alles zu erklären.

      »Wenn du mir nicht glaubst, dann frage meine Eltern oder meine Schwestern, Heidi!«

      Heidi schwieg. Sie dachte nach. Langsam schenkte sie Doras Erklärung und Entschuldigung Vertrauen. Doch das bedeutete auch, daß sie einsehen mußte, Gerd unrecht getan zu haben. Wie schrecklich! Dann ist mein lieber Gerd ja unschuldig! Ich habe mich geirrt.

      »Danke, Dora, daß du mir das alles gesagt hast. Ich bin dir nicht weiter böse. Ich kann mir vorstellen, daß es nicht einfach für dich war, zu mir zu kommen.«

      »Ich mußte kommen. Du liebst Gerd doch! Er liebt dich auch! Du müßtest ihn sehen! Er ist so unglücklich. Bitte, rede mit ihm! Sprich mit ihm. Ich mache mir solche Vorwürfe, Heidi.«

      »Mal sehen! Dir danke ich erst einmal. Laß mich jetzt bitte alleine. Sag Almut und dem Doktor, daß es mir gut geht. Ich will nur alleine sein. Gehe jetzt bitte, Dora!«

      Dora ließ Heidi alleine auf dem Holzplatz hinter der Berghütte zurück.

      Nach einer Weile kam Dr. Martin Engler zu Heidi hinter die Berghütte.

      »Nun?« lächelte er sie an.

      »Ich war wohl etwas voreilig gewesen, dem Gerd den Laufpaß zu geben. Wie konnte ich von Gerd nur so etwas annehmen? Jetzt im Rückblick kommt mir alles wie ein böser Traum vor. Wie konnte ich mich nur so irren?«

      »Irren ist menschlich! Wir sind keine Engel. Wir sehen etwas und ziehen daraus unsere Schlüsse. Du bist etwas voreilig gewesen. Außerdem warst du enttäuscht, daß sich Gerd sich noch nicht offen zu dir bekannt hat, obwohl ihr beide…« Dr. Martin Engler schmunzelte. »Obwohl ihr beide ganz intensiv ›gefensterlt‹ hattet. So will ich das mal umschreiben. Du hast gespürt, daß seit einigen Wochen schon etwas nicht mit dir stimmt. Du hattest die Möglichkeit, daß du auf dem besten Weg warst, Mutter zu werden, auch etwas verdrängt. Dann hast du Gerd und Dora auf dem Pferd

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