Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Mutter hatte einen Einfall. Sie schlug vor, daß Gerd zuerst mit Dr. Martin Engler reden sollte. Dieser müßte doch wissen, wo Heidi sei. Die Bedenken ihres Mannes, der Mädchen und von Gerd schlug sie in denWind. Sie hielt Martin nicht nur für einen sehr guten Arzt, sondern auch für einen hilfsbereiten Menschen. Wenn Gerd und sie alle ihm die Geschichte erzählten, würde er sicherlich helfen und über Heidi Auskunft geben, auch wenn er als Arzt an Regeln gebunden war. Schnell waren sie sich einig.

      Der Bauer fuhr mit Dora in seinem Wagen. Die Bäuerin und Doras Schwestern setzten sich zu Gerd ins Auto. Sie fuhren zu Dr. Martin Engler.

      *

      Der Doktor saß hinterm Haus in seinem Garten und las eine medizinische Zeitung. Mira, die junge Pointerhündin, bellte laut, als Gerd und die ganze Familie Almer durch den Garten kamen.

      »Grüßt Euch!« sagte der Doktor scherzhaft und fügte hinzu. »Ihr leidet aber nicht alle an denselben Symptomen, wie? Ich hoffe nicht, daß eine Epidemie in Waldklogel ausgebrochen ist, oder? Ihr schaut alle net gut aus! Wem geht es am Schlechtesten? Wer will zuerst in die Sprechstunde?«

      »Uns ist net zum Scherzen!« sagte Gerd.

      Gerd und der Doktor duzten sich.

      »Martin, mir ist wirklich nicht zum Scherzen! Wir alle haben eine gemeinsame Sorge. Der Auslöser davon war die Dora mit ihrem dummen Gerede. Sie ist wohl daran schuld, daß du jetzt eine Patientin hast, der es schlecht gehen soll! Heidi Fröhlich!«

      Dr. Engler wurde augenblicklich ernst.

      »Das stimmt! Setzt euch! Fangen wir mit der Sprechstunde erst mal hier draußen an. In meinem Behandlungszimmer habe ich nicht so viele Stühle!«

      Sie nahmen um den großen Gartentisch Platz.

      »Also, ich höre! Wer fängt an?«

      Alle schauten Dora Almer an. Diese brach in Tränen aus.

      »Hör auf zu heulen!« herrschte sie ihr Vater an.

      »Dann sage du mir, was los ist, Almerbauer!« forderte ihn Dr. Martin Engler auf.

      Verlegen drehte Doras Vater den Hut in seinen Händen, während er mit Dr. Martin Engler sprach. Dieser schaute abwechselnd den Bauer, Dora und Gerd an.

      »Die Dora konnte doch net wissen, daß die Heidi dem Gerd sein Madl ist. Stimmt des, daß die Heidi krank ist, Doktor?«

      »Beruhige dich mal, Almerbauer. Des wird schon wieder mit der Heidi. Mehr kann ich dir als Arzt net sagen.«

      Alle blickten den Arzt erwartungsvoll an. Dr. Martin Engler stand auf. Er ging einige Schritte in seinem Garten auf und ab. Er dachte nach. Er wollte helfen. Doch wie? Er war an die ärztliche Schweigepflicht gebunden. Dazu kam, daß Heidi die Vaterschaft für sich behalten wollte. Dr. Martin Engler suchte nach einem Weg, wie er allem gerecht werden konnte.

      »So! Jetzt weiß ich endlich mehr. Das ist eine Sache zwischen der Dora und Heidi auf der einen Seite. Dann zwischen Heidi und Gerd auf der anderen Seite. Ich denke, es ist das beste, wenn wir versuchen, die Verwirrung in dieser Reihenfolge zu lösen. Also, du, Dora, du kommst jetzt mit mir in das Sprechzimmer. Deine Eltern und deine Schwestern, die können schon mal zum Auto gehen. Es dauert nicht lange. Du, Gerd, wartest hier!«

      Ohne Widerrede und Fragen befolgte Dora Dr. Martin Englers Anweisung.

      Der Arzt schloß Tür und Fenster. Wie ein Häufchen Elend saß Dora auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch im Behandlungszimmer.

      »Dora! Du hast da was ganz Dummes gemacht. Ich glaube dir ja, daß dahinter keine böse Absicht steckte. Aber da kannst du mal sehen, was Worte anrichten können. Sie können richtig verletzen. Es war ein Glück für Heidi, daß sie im Wald von der, sagen wir mal – von der Wanderin gefunden wurde. Sie versteht was von Medizin und nahm sich der Heidi an. Es hätte schlimmer kommen können. Es wäre mit Sicherheit schlimmer geworden. Stell dir mal vor, die arme Heidi wäre daheim zusammengebrochen und hätte völlig entkräftet dagelegen.«

      »Ich weiß, Dr. Engler! Und es tut mir auch sehr leid! Wirklich, das müssen’s mir glauben. Ich will mich gerne bei der Heidi entschuldigen.«

      Dr. Engler machte eine Sprechpause.

      »Morgen! Nicht heute! Hast du gehört?«

      Dora nickte.

      »Wo ist die Heidi?« flüsterte Dora.

      »Das sage ich dir auch morgen! Dann kommst du nicht in Verlegenheit, es dem Gerd zu erzählen. Der würde bestimmt sofort losrennen. Des bringt nichts. Es ist schon genug Unheil geschehen. Außerdem bin ich mir sicher, daß es keinen Sinn hat, daß die Heidi und der Gerd zusammentreffen, bevor du mit Heidi geredet hast. Außerdem will ich dabeisein, zumindest in der Nähe, wenn du mit der Heidi redest. Das könnte ein Schock für sie sein. Da gibt es etwas, was du nicht weißt und worüber ich mit dir nicht reden kann. Du stellst jetzt darüber auch keine Spekulationen an! Wir treffen uns morgen früh am Marktplatz. Ich nehme dich dann mit. Ziehe dir Wandersachen an. Und kein einziges Wort zu Gerd! So, jetzt kannst du gehen!«

      »Danke, Dr. Engler! Die Heidi ist doch nicht schlimm krank, oder?«

      »Gehe jetzt, Dora!«

      Dr. Engler begleitete Dora noch hinaus zum Auto.

      »Ich mache morgen mit Dora einen Ausflug. Wir werden die Heidi besuchen. Stellt der Dora keine Fragen. Sie weiß nichts! Dann bis morgen, Dora!«

      »Bis morgen!« flüsterte Dora und setzte sich neben ihre Schwestern hinten ins Auto. Sie fuhren ab.

      Dr. Engler ging in seine Küche und holte zwei Flaschen Bier und zwei Gläser.

      Er richtete auch eine Brotzeit auf einem Tablett an und brachte alles in den Garten.

      »So, Gerd! Jetzt machen wir beide eine schöne Brotzeit und trinken ein kühles Bier dazu!«

      »Was ist mit Heidi? Wo ist sie?«

      »Langsam! Eines nach dem anderen, Gerd!«

      Sie aßen und prosteten sich zu.

      »Du willst die Heidi heiraten?«

      »Ja, das will ich!«

      »Warum?«

      »Was soll die Frage? Bist blöd, Martin? Warum heiratet ein Mann? Weil er des Madl liebt!«

      »Das ist das Ideal! Es gibt viele andere Gründe, warum geheiratet wird: Geld – Erbschaft – irgendwelche Verpflichtungen.«

      »Willst mir jetzt einen Vortrag darüber halten, Martin? Ich glaube dafür ist wohl der Pfarrer Zandler zuständig!«

      »Des stimmt auch wieder! Aber eines kannst du mir sagen. Wann willst du sie heiraten?«

      Gerd griff in die Hosentasche. Er zeigte Martin die Ringe. Es waren schmale Goldreifen, in die innen schon die Namen eingraviert waren.

      »Des Datum wird noch eingraviert! Das Jahr steht schon drin! Schau!«

      »Dann bist du dir ziemlich

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