Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 93

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

mit seinem Vater einmal am Stammtisch bei meinen Eltern gesehen.«

      »Du hast ihn nicht gefragt? Eine kleine Anspielung gemacht, Toni?«

      »Naa! Erstens hab’ ich die Sach’, daß ich ihn gesehen habe, total vergessen und zweitens wäre des dem Gerd bestimmt nicht recht gewesen.«

      Anna trank ihren Becher Tee aus. Sie schenkte sich nach, gab Zucker dazu und rührte um. Anna dachte nach.

      »Toni, du kennst Gerd Eichinger besser als ich. Wenn er wirklich kein Hallodri ist, kein Bursche, der den Madls nachstellt, dann wird er auch wohl nicht der Vater des Buben sein. Das würde nicht zu ihm passen.«

      »Das denke ich auch! Aber Heidi ist im Grunde auch kein Madl, das sich einfach so mit einem Burschen einläßt. Außerdem will sie ganz alleine für des Kindl sorgen. Hast gesehen, wie schlecht sie ausschaut, wie mager sie ist?«

      »Ja, Toni! Es ist schon erschreckend!«

      Anna schaute Toni in die Augen.

      »Hältst du es für möglich, daß die beiden etwas zusammen hatten und der Gerd sich dann von Heidi abgewandt hat?«

      »Naa! Naa! So einer ist der Gerd net! Des würde net zu ihm passen! Naa, nie und nimmer!«

      Anna nickte und hob dann die Schultern.

      »Dann könnte es nur noch eine andere Erklärung dafür geben oder?« Anna wartete nicht ab, bis Toni antwortete. »Toni! Nehmen wir einmal an, daß sich die beiden sehr, sehr lieb hatten. Gehen wir weiter davon aus, daß der kleine Bub, den Heidi jetzt unter ihrem Herzen trägt, die Folge dieser Liebe ist. Dann gibt es für mich nur eine Schlußfolgerung: Gerd weiß es nicht. Er weiß nicht, daß er Vater wird.«

      Anna schmunzelte.

      »Es ist von der Natur nun einmal so vorgegeben, daß es die Frau zuerst weiß. Heidi könnte es Gerd nicht gesagt haben.«

      »Warum? Wenn sie ihn doch geliebt hat?«

      »Auch darüber könnte man nur spekulieren. Aber ich habe heimlich mit Almut geredet. Heidi liebt den Vater ihres Kindes noch immer. Sie hat mit ihm Schluß gemacht. Almut hat es mir ganz im Vertrauten erzählt. Es muß wirklich unter uns bleiben.«

      »Ich verstehe!«

      Toni holte sich einen Schnaps. Er wollte Anna auch einen einschenken.

      Doch sie lehnte ab.

      »Dann muß es einen Grund dafür geben, daß die Heidi das gemacht hat.«

      »Richtig! Sie hat wahrscheinlich erst danach vermutet, daß sie ein Kind bekommt und war ja jetzt auch erst auf Drängen der Almut beim Martin zu Untersuchung.«

      Toni schenkte sich einen weiteren Klaren ein.

      »Des ist aber auch alles nicht richtig, Anna! Auch wenn die Heidi den Gerd net heiraten will – nehmen wir mal an, daß Gerd der Vater ist – so sollte er es doch wissen.«

      »Diese Entscheidung liegt alleine bei Heidi. Da sollte sich auch niemand einmischen!«

      Toni schüttelte den Kopf.

      »Anna, sicherlich sollte sich da niemand einmischen. Aber es ist ungerecht. Da wird einer Vater und er weiß es nicht!«

      Toni regte sich ziemlich auf.

      »Toni, uns sind die Hände gebunden! Wir sollten uns da nicht einmischen. Wir würden Heidis und Almuts Vertrauen mißbrauchen.«

      »Anna, aber einfach so zuschauen, des ist auch schwer. Vielleicht gibt es einen anderen Weg. Einen Weg, daß sich das Ganze irgendwie regelt – wie von selbst. Ohne, daß wir das Vertrauen mißbrauchen. Zuerst müßte man herausfinden, ob da etwas war zwischen dem Gerd Eichinger und der Heidi Fröhlich.«

      Anna dachte einen Augenblick nach. Sie überlegte, was man tun könnte.

      »Toni, der Gerd ist doch ein begeisterter Reiter, so viel ich weiß?«

      »Ja, des ist er. Auf dem Eichinger Hof gibt es Pferde. Es sind keine Ackergäule, Kaltblüter, wie man sie für die Landwirtschaft früher verwendete. Es sind Reitpferde, richtig edle Pferde. Die ganze Familie Eichinger reitet gerne. Doch was hat diese Tatsache mit Heidi zu tun?«

      Anna schmunzelte.

      »Franziska ist besonders pferde-narrisch! Das weißt du! Das ist nichts Außergewöhnliches. Viele Mädchen in ihrem Alter sind das. Basti mag Pferde auch gern. Wie wäre es, wenn wir den Gerd bitten, den Kindern ein paar Reitstunden zu geben, hauptsächlich Franzi?«

      »Des ist an sich eine gute Idee. Ich weiß nicht, ob er des macht. Er wird fragen, warum wir die Kinder nicht auf dem Reiterhof anmelden?«

      »Ach, da wird mir schon eine Ausrede einfallen, Toni! Jedenfalls gibt es dann sicherlich auch eine Gelegenheit, ganz unverfänglich mit Gerd zu reden. Du oder ich reden über Franziska und Sebastian und wie schön es ist, die beiden zu haben. Besonders, weil uns bisher eigene Kinder versagt geblieben sind. Das Gespräch läßt sich dann auch ganz unverfänglich auf die Liebe, auf ein Madl und letztlich sogar auf die Heidi bringen. Es muß, es kann nur eine kleine Bemerkung sein. Weißt so, wie: Sag mal, Gerd, kann es sein, daß ich dich da vor einigen Wochen in den Bergen gesehen habe mit der Heidi Fröhlich oder täusche ich mich da?«

      Ihnen war beiden klar, daß Gerd Eichinger darauf antworten müßte – so oder auch so.

      Sie beschlossen, daß Toni an einem der nächsten Tage zum Eichinger Hof gehen würde.

      Es war jetzt recht spät geworden. Toni stellte die Teebecher und das Schnapsglas in die Küchenspüle. Sie löschten das Licht und gingen schlafen.

      *

      Es vergingen einige Tage. Die meiste Zeit verbrachte Heidi auf der Terrasse der Berghütte. Sie wollte nicht wandern gehen. Sie genoß die Sonne und schaute in die Weite. Der Anblick der vertrauten Berge tröstete ihr wundes Herz. Sie sehnte sich noch immer nach Gerd. Er war ihre große Liebe. Er war der Vater ihres Kindes.

      Almut machte Wanderungen. Abends saßen die beiden am Kamin. Sie schauten in die Flammen des Kaminfeuers und redeten leise miteinander. Heidi erholte sich langsam. Sie hatte eine gesündere Gesichtsfarbe bekommen. Ihre Fröhlichkeit kehrte auch mit jedem Tag ein Stück weiter zurück.

      Anna hatte ihr Wolle und Garn gegeben. Heidi strickte Babysachen.

      »Hast du dir schon Gedanken über einen Namen gemacht?« fragte Anna.

      »Nicht richtig! Ich weiß nur eines: Der Bub wird zwei Vornamen bekommen. Der erste Name, das wird sein Rufname sein und der zweite Name, da denke ich daran, ihm vielleicht den Vornamen seines Vaters zu geben. Da bin ich mir aber noch nicht sicher.«

      »Du hast ja noch ein wenig Zeit!«

      »Die Zeit vergeht schneller, als man annimmt«, bemerkte Almut, die dabei saß.

      Heidi seufzte. Es war ihr schwer ums Herz. Anna und Almut wechselten Blicke.

      Franziska kam zu Anna.

      »Die Reitstiefel

Скачать книгу