Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      Am frühen Abend erreichten sie die Berghütte.

      Der alte Alois kam ihnen über das Geröllfeld entgegen:

      »Da bist du endlich, Almut! Welche Freude! Der Toni hat mir gesagt, daß kommen tust. Mei, wie freue ich mich! Da können wir über alte Zeiten plaudern.«

      »Ja, das werden wir, Alois! Ich freue mich auch, dich zu sehen.«

      »Hast net erwartet, daß es mich noch gibt, wie?« blinzelte der alte Alois Almut zu.

      Almut lachte.

      »Weißt, Almut! Seit ich die Berghütte dem Toni und Anna übergeben habe, da habe ich wieder eine Aufgabe. Ich muß ein bisserl darauf achten, daß sie alles richtig machen«, schmunzelte er und blinzelte. »Ich bin dem Herrgott dankbar, daß er mir sozusagen ein weiteres Leben, eine weitere Familie geschenkt hat: Toni, Anna und die Kinder, die Bichler Kinder. Aber wir haben uns verständigt, daß wir nimmer von den Bichler Kinder reden, sondern von den Baumberger Kindern. Des hat der Pfarrer Zandler so eingeführt. Weil die beiden nun mal hier leben, bei der Anna und dem Toni Baumberger. Des hat der Herr Pfarrer so gemacht, daß sich die beiden – besonders die kleine Franzi – noch mehr dazugehörig fühlen. Des ist ein Trick von ihm.«

      Sie kamen vor der Berghütte an. Toni begrüßte Almut. Anna kam aus der Küche.

      »Grüß Gott, Almut! Wir haben schon zwei schöne Kammern für euch freigemacht. Da werdet ihr euch wohlfühlen! Kommt mit!«

      Anna ging voraus. Toni nahm Almut und Heidi die Rücksäcke ab.

      Sie erfrischten sich und setzten sich an den Kamin. Franziska lag neben Bello, dem jungen Neufundländer, auf dem Boden und las in einem Buch. Sebastian half Toni hinter dem Tresen. Heidi beobachtete die Kinder.

      »Wenn man weiß, daß man schwanger ist, dann schaut man Kinder plötzlich ganz anders an, Almut!« bemerkte Heidi.

      Der alte Alois hörte es.

      »Mei, Heidi! Heißt des, das du ein Kind erwartest?«

      Heidi errötete. Sie schaute Almut an.

      »Nun, antworte schon, Heidi!« ermunterte diese die angehende Mutter.

      Heidi atmete tief durch.

      »Ja, ich erwarte ein Kind. Ich bin heute morgen bei Dr. Engler gewesen. Es wird ein Bub! Und um weitere Fragen vorweg zu beantworten: Ich bin ledig! Ich werde auch ledig bleiben! Es wird niemand erfahren, wer der Vater ist – außer später mein Bub. Das ist alles meine Angelegenheit!«

      »Bravo!« lobte Almut Heidi. »Das ist das richtige Selbstbewußtsein, das ich mir von dir wünsche.«

      Anna kam herbeigeeilt.

      »Du erwartest ein Baby? Habe ich das richtig gehört?«

      »Ja, so ist es! Ich bin am Ende des vierten Monats.« Heidi schaute an sich herunter. »Man sieht nichts oder es fällt nicht auf, weil ich so mager bin.«

      »Das ist wunderbar! Glückwunsch! Vater hin oder her! Kind ist Kind!«

      Anna fiel Heidi um den Hals. Heidi wurde es ganz warm ums Herz. Daß ihr Zustand so viel Freude und Anteilnahme auslösen konnte, überraschte sie doch.

      Anna lief sofort zu Toni und erzählte es ihm. Er war kurz auf die Terrasse gegangen und hatte den Hüttengästen das Bier gebracht.

      »Mei, Heidi! Glückwunsch!« Toni schüttelte Heidi die Hand.

      Almut erklärte, daß sie Heidi mitgebracht hatte, damit sie sich erhole und auch etwas zunehmen würde.

      »Wir verwöhnen dich schon, Heidi!« sagte Anna.

      »Ja, wir machen es dir schön! Wenn du einen besonderen Wunsch hast, dann mußt du es nur sagen«, ermunterte sie Toni. »Man sagt doch, Madln, die schwanger sind, hätten besondere Gelüste auf Süßes und Saures. Anna, am besten zeigst du der Heidi unsere Speisekammer. Vielleicht findet sie etwas, was ihr mundet.«

      »Das ist eine gute Idee!«

      Anna nahm Heidi bei der Hand und zog sie fort.

      Währenddessen unterhielt sich Almut mit Toni. Toni hörte ihr aufmerksam zu, was sie zu berichten hatte. Er hatte großes Mitleid mit Heidi. Toni erinnerte sich an etwas. Er sagte aber zunächst nichts. Er wollte dies erst mit Anna bereden. Dazu würde er erst später Zeit finden.

      *

      Die letzten Hüttengäste waren schlafen gegangen. Toni ließ Bello, den jungen Neufundländer, noch einmal kurz hinaus, bevor er die Tür der Berghütte verriegelte. Er löschte das Licht im großen Wirtsraum der Berghütte. Nur die Glut im Kamin leuchtete noch etwas den Raum aus.

      Toni ging zu Anna in die Küche. Sie war mit den letzten Vorbereitungen für den folgenden Tag beschäftigt.

      Toni schloß die Küchentür zum Wirtsraum.

      »Nanu? Du machst die Tür zu, Toni. Geheimnisse?« staunte Anna.

      »Naa, keine Geheimnisse, Anna! Ich will nur mit dir über die Heidi Fröhlich reden. Die Heidi und die Almut schlafen doch net auf dem Hüttenboden. Sie haben die Kammern hier unten. Ich will nicht, daß sie etwas hören. Mir geht das schon den ganzen Tag im Kopf herum«, sagte Toni mit merklich gedämpfter Stimme.

      Er holte sich einen Becher Kräutertee und schenkte Anna auch einen Becher ein. Sie setzten sich an den Tisch.

      »Du hast heute nachmittag schon so eine Andeutung gemacht, Toni.«

      »Ja! Es ist schon eine Zeitlang her, schon einige Wochen. Es ist an einem Sonntag gewesen. Ich habe draußen auf der Terrasse nach den Hüttengästen geschaut. Es war ein Tag, an dem wir besonders viele Gäste hatten. Ich glaube mich zu erinnern, daß ich die Heidi mit einem Burschen über das Geröllfeld gehen sah. Die beiden blieben auch stehen. Sie sprachen kurz miteinander. Dann gingen sie weiter. Ich dachte damals, daß sie weitergingen, weil es bei uns so voll war.«

      »Bist du sicher, daß es die Heidi war?«

      »Ja, Anna! Da bin ich mir ganz sicher!«

      Toni trank einen Schluck Tee.

      »Hast du den Burschen auch erkannt?«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Ich vermutete, daß es der Gerd Eichinger war. Er war ihm jedenfalls sehr ähnlich. Doch einhundertprozentig möchte ich mich da nicht festlegen.«

      Anna drehte ihren Becher in den Händen.

      »Du vermutest, daß der junge Eichingerbauer der Vater von Heidis Kindchen sein könnte?«

      Toni zuckte mit den Schultern.

      »Daran habe ich zuerst gedacht. Aber auf der anderen Seite kann ich das nicht verstehen. Der Gerd ist ein grundanständiger Bursche. Er ist fleißig und ehrlich. Er ist kein Hallodri. Er ist kein Bursche, der nur an die Weiber denkt und sonst an nix. Er ist sehr zurückhaltend, fast ein wenig scheu. Ich erinnere mich, was ich damals kurz dachte.

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